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Channel: Gitarrenverstärker – GITARRE & BASS
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High Gain Ästhet: MLC Subzero 100 MKII + 412 Retro 30

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„Mark L Custom Guitar Electronic“ lautet der vollständige Name des Herstellers, der im Nachbarland Polen seinen Sitz hat. Bei uns im Michelland vermutlich noch vielen Kollegen unbekannt, ist der MLC kein Newbie auf dem Markt und hat bereits ein umfangreiches Programm im Angebot. Wir stellen das Amp-Flagschiff vor, das u. a. mit MIDI-Steuerung auftrumpft.

>>>Den kompletten Test findet ihr in der aktuellen G&B-Ausgabe<<<

Tatsächlich hat Marek Laskowski (Mark L) schon im Jahr 2002 begonnen sein Unternehmen aufzubauen. Es standen aber zuerst gar nicht Verstärker auf der Agenda, sondern MIDI-Controller, Patchbays und universelle Stromversorgungssysteme. In 2012 startete die Entwicklung der Subzero-Linie, die mittlerweile neben unserem Testkandidaten ein 60-Watt-Topteil und einen 2×60-Watt-Stereo-Head umfasst, sowie eine ausgefallene Kreation namens 9/18, die die Tugenden des Marshall-Plexi-Superlead und des Vox-AC30 in sich vereinen soll.

Über die Fähigkeiten des Subzero 100 MKII  und des dazu von MLC empfohlenen 4×12-Cabinets gibt mein ausführlicher Testbericht in der aktuellen  Ausgabe unseres Gitarre&Bass-Magazins detailliert Auskunft. Ich habe außerdem –wie immer bei solchen Tests- einige Soundclips  eingespielt, die einen Eindruck von den tonalen Eigenheiten des Topteils vermitteln.

Hinweise zu den Soundfiles.

Für die Aufnahmen kamen zwei Mikrofone mit Großflächenmembran zum Einsatz, ein AM11 von Groove-Tubes/Alesis als Raum-Mikro und ein C414 von AKG, nahe platziert vor der Subzero-Box.

Die Clips wurden pur, ohne Kompressor und EQ-Bearbeitung über das Audio-Interface Pro-24DSP von Focusrite in Logic Pro eingespielt und abgemischt. Das Plug-In „Platinum-Reverb“ steuert die Raumsimulationen bei.

Die Instrumente sind eine Fender-CS-Relic-Strat-1956 (m. JB-Humbucker v. Seymour Duncan am Steg) und eine 1957-Signature-Les-Paul „Lee Roy Parnell“ aus dem Gibson-Custom-Shop.

Bedeutung der Buchstabenkürzel:

CL-Ch: Clean-Kanal.

CR-Ch: Crunch-Kanal.

LD-Ch: Lead-Kanal.

CR: Crunchsound, etwas mehr Gain als bei Overdrive.

LG: Low-Gain, geringe Übersteuerung.

MG: Medium-Gain.

HG: High Gain, Distortion nahe am Maximum des hier bei diesem Amp Möglichen.

Git-Vol: Im Clip wird das Guitar-Volume-Poti benutzt, um die Verzerrungsintensitäten zu ändern.

LP: Les Paul.

Clips #1 bis #3 stellen den Clean-Kanal vor. Wenn man  möchte, hat er einen Chime/Glanz in den Höhen, der dem ehrwürdigen Vox-AC30 gleicht. Andererseits ist der Kanal nicht auf cleane  Sounds festgelegt, wie die anderen beiden Clips zeigen.

In den Clips #4 bis #6  hören wir den Crunch-Kanal des Subzero 100 MKII. Auch der ist überdurchschnittlich variabel und reagiert hochdynamisch. Außerdem spricht er sehr vorteilhaft auf das Guitar-Volume-Poti an, d.h. die Verzerrungsintensität lässt sich feinfühlig steuern, ohne dass problematische Lautstärkesprünge entstehen. Und wie voluminös die Strat im Clip 4 klingt! Unter anderem ein Verdienst des sehr „groß“ klingenden Subzero-Cabinets.

Die Clips #7 bis #9 betreffen den Lead-Kanal, der quasi eine heißere und fettere Subsektion des Crunch-Kanals ist. Sauber Artikulation der Attacks, holzig kraftvoller Ton bei moderatem Gain. Tragfähig, aber schon recht direkt in der Ansprache, nicht ganz den zu spielen.

Clip #10 verdeutlicht den Sound-Unterschied zwischen den beiden Distortion-Sektionen Crunch und Lead. Clip #11 präsentiert mein Referenz-Riff“ (RefRiff), das ich mit jedem Test-Amp/-Distortion-Pedal einspiele, damit man den Charakter (die Verzerrungen selbst sind hier gemeint) der von uns getesteten Produkte quasi auf einer neutralen Ebene vergleichen kann.

Ich wünsche viel Vergnügen, und…,  wenn möglich, bitte laut anhören, über Boxen, nicht Kopfhörer! ;-).

Fragen, Anregungen  und  ja, auch Kritik sind wie stets willkommen. Nachrichten bitte an frag.ebo@gitarrebass.de.  Es klappt nicht immer,  aber ich werde mich bemühen möglichst kurzfristig zu antworten.

>>>Den kompletten Test findet ihr in der aktuellen G&B-Ausgabe<<<


Michael “Kosho” Koschorreck wird von Deeflexx endorsed

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Michael “Kosho” Koschorreck, der als Solokünstler für die Gitarrenarbeit diverser Projekte, mitunter die Söhne Mannheims, mit seinem Klang veredelt, endorst Deeflexx von HooVi. Er hatte die Systeme des Erfinders aus Tirol bei den letzten Konzerten der Tour 2015 für sich entdeckt. Als Endorser verwendet der Musiker die Systeme nun sowohl auf den großen Bühnen als auch bei seinen Konzerten in kleineren Clubs.

„Nach den ersten Tests bei den Proben konnte ich dann jedoch feststellen, dass ich die Gitarre dank der Deeflexx Systeme überall gleich gut hören und fühlen konnte, egal wohin ich mich bewegte. Auch der Sound an sich wurde satter und klarer, der durch bloßes Höherstellen auf Cases nicht möglich ist – und das nervige Beamen war komplett verschwunden!“ – Kosho

Die Deeflexx ist das erste Sound Deflection System weltweit für Gitarren-Verstärker, Akustikgitarren-Verstärker, Bassgitarren-Verstärker oder Fullrange-Monitorboxen.

Sie teilt den schrillen Schall-Beam in kleinste Teile. Die gleichmäßige Schallverteilung durch sanfte Umlenkung („DEflection“) und Spiegeln (“ReFLEXion”) ist vergleichbar mit dem Klangeindruck eines hochwertigen Hifi Lautsprechers. Der Sound ist im Raum überall gleich druckvoll und präsent zu hören, ohne schrille oder dumpf klingende Bereiche.

Als ein kleiner Anteil aller Deeflexx Funktionen und Verwendungsmöglichkeiten unterbindet die Deeflexx auch den Beam. Sie ist jedoch kein Produkt des Gerätetypus Beam Blocker, Sound Shield oder ähnliches.

  • Die Funktion basiert nicht auf Auslöschung oder Abschirmung von hohen Frequenzen >>> Sound klingt indirekt und steril
  • Der Sound wird nicht durch physikalisch gegebene Interferenzen verändert >>> Verfärbung in Bässen / untere Mitten
  • Die Mikrofonierung wird nicht durch Kammfilter-Effekte beeinflusst >>> gut klingende Positionen bleiben erhalten

Weitere Informationen gibt es unter www.hoovi.at sowie www.kosho.de

GuitarPoint Maintal präsentiert: Vintage Guitar Show

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Lust einige Raritäten aus den vergangenen Jahrzehnten aus nächster Nähe zu bestaunen? Dann solltet ihr den 5. – 8. April rot im Kalender anstreichen. Dann nämlich öffnet Guitarpoint Maintal seine Pforten für die kostenfreie Vintage Guitar Show. Wer auf Vintage steht, sollte die seltene Gelegenheit einige Gitarren- und Ampschätzchen selbst anzuspielen nicht verstreichen lassen.

 

Weitere Informationen unter guitarpoint.de

 

Guitar Summit 2017: Die dritte Austeller-Welle bestätigt

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Am 08.-10.09.2017 findet in Mannheim der erste Guitar Summit statt! Ausgerichtet von Gitarre & Bass werden Aussteller verschiedenster Couleur alles rund um das Thema Gitarren und Bässe präsentieren, angereichert mit einem umfangreichen Rahmenprogramm in der ganzen Stadt.

Wir freuen uns darüber euch hier weitere bestätigte Aussteller präsentieren zu dürfen:

AMPEG

Die amerikanische Firma Ampeg stellt seit 1948 Bassverstärker her. Legendäre Modelle wie das B-15N und der SVT-Stack begründeten Ampegs Ruhm. Und seit Jahrzehnten steht Ampeg für einen absolut wiedererkennbaren, durchsetzungsfähigen Bass-Sound. Auf der Guitar Summit findet man einen Querschnitt aller Serien mit verschiedenen Modellen wieder, egal ob Einsteiger-Combo oder klassische SVT Röhrenpower.

www.ampeg.com

COLE CLARK

Der Gitarrenbauer aus Melbourne, Australien, kombiniert klassische Konstruktionen mit innovativen Designs und Herstellungsverfahren, um leichte, starke und einzigartige Instrumente herzustellen. Besonderer Wert wird auch auf den natürlichen Klang der Pickups gelegt.

 

www.coleclarkguitars.com

IBANEZ

Ibanez entwickelte sich über viele Jahrzehnte zu einer eigenständigen Gitarrenmarke, die zu einer festen und wichtigen Größe im internationalen Musikgeschäft herangewachsen ist. Egal ob Anfänger oder Profi, Metaller oder Jazz-Musiker – der Hersteller bietet sicher für jeden das passende Instrument.

www.ibanez.de

SPRINGER GUITARS

Der Bau elektrischer Gitarren war für Mikaël Springer zunächst, wie für so viele anderen auch, nur ein Hobby. Dies war 2004. Seitdem ist das Hobby zur Berufung geworden. 2011 hat Mikaël die Marke Springer Guitars gegründet und verfolgt nun seine eigene Philosophie zum Bau von hochwertigen und einzigartigen Instrumenten.

Diezel Paul, Tube-Head

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>>>Den kompletten Test findet ihr in unseren aktuellen Ausgabe<<<

Technisch hochgezüchtete Verstärker für das Hard- und Heavy-Genre, dafür stand der Name Diezel bislang. Was sich mit dem Paul geändert hat. Paul geht andere Wege, Paul ist nicht so ein rigoroser Hardliner, Paul ist nicht aggro, Paul mag zartere Töne…, öhem, Paul ist ein Weichei/Softie!? Nein, das wohl doch nicht, aber er soll im Sound schon mildere Töne anschlagen, heißt es.

Ausführlich Auskunft über die Fähigkeiten des „Paul Diezel“ gibt mein Testbericht in der aktuellen  Ausgabe unseres  Gitarre&Bass-Magazins. Ich habe außerdem –wie immer bei solchen Tests- einige Soundclips  eingespielt, die einen Eindruck von den tonalen Eigenheiten des Topteils vermitteln.

Hinweise zu den Soundfiles.

Für die Aufnahmen kamen zwei Mikrofone mit Großflächenmembran zum Einsatz, ein AM11 von Groove-Tubes/Alesis und ein C414 von AKG, platziert vor einem Celestion-Vintage 30 im klassischen 4×12-Cab.

Die Clips wurden pur, ohne Kompressor und EQ-Bearbeitung über das Audio-Interface Pro-24DSP von Focusrite in Logic Pro eingespielt und gemastert. Das Plug-In „Platinum-Reverb“ steuerte die Raumsimulationen bei.

Die Instrumente sind eine Fender-CS-Relic-Strat-1956 (m. JB-Humbucker v. Seymour Duncan am Steg) und eine 1957-Signature-Les-Paul „Lee Roy Parnell“ aus dem Gibson-Custom-Shop.

Clip 8 präsentiert mein Referenz-Riff“ (RefRiff), das ich mit jedem Test-Amp/-Distortion-Pedal einspiele, damit man den Charakter der von uns getesteten Produkte quasi auf einer neutralen Ebene vergleichen kann.

 

Im Clip 9 hören wir den Reverb-Effekt des Paul, mal anders mit eher dezenten Tönen.

Ich wünsche viel Vergnügen, und…,  wenn möglich, bitte laut anhören, über Boxen, nicht Kopfhörer!

Fragen, Anregungen  und  ja, auch Kritik sind wie stets willkommen. Nachrichten bitte an frag.ebo@gitarrebass.de.  Es klappt nicht immer,  aber ich werde mich bemühen möglichst kurzfristig zu antworten.

>>>Den kompletten Test findet ihr in unseren aktuellen Ausgabe<<<

Fender Bassbreaker 18/30

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>>>Den kompletten Test findet ihr in unseren aktuellen Ausgabe<<<

Röhren-Amps ohne Tricks und Gimmicks, in der Sparte  hat  Fender  seit jeher zahlreich heiße Eisen im Feuer.  Dabei sind die „alten“ Konzepte  aus früheren Zeiten –Tweed-Ära, Brown/Blonde-Tolex, Blackface…-  bis heute eine neue Produkte inspirierende und image-prägende Säule des Programms.  Und ja, man kann denen durchaus noch neue Aspekte abgewinnen, wie die Bassbreaker-Modelle deutlich machen.

Drei Combos, zwei Topteile, zwei Boxenmodelle, 1×12“ und 2×12“, die Serie startete direkt mit einem Rundumschlag. Der kleinste leistet „zarte“ sieben Watt, der größte Verstärker 45 Watt (Test in Ausgabe 06/2016, Download auf der G&B-Homepage gratis). Unser Testkandiat liegt dazwischen, mit 18 bzw. 30 Watt. Wie, zwei Leistungsangaben, was soll das heißen? Na, ich sagte es doch, neue Aspekte.

Ausführlich Auskunft über die Fähigkeiten des Bassbreaker 18/30 gibt mein Testbericht in der aktuellen  Ausgabe unseres Gitarre&Bass-Magazins. Ich habe außerdem –wie immer bei solchen Tests- einige Soundclips  eingespielt, die einen Eindruck von den tonalen Eigenheiten des Topteils vermitteln.

Hinweise zu den Soundfiles.

Für die Aufnahmen kamen ein Kondensatormikrofon mit Großflächen-membran zum Einsatz, ein AM11 von Groove-Tubes/Alesis, nahe platziert vor  dem 2×12-Combo.

Die Clips wurden pur, ohne Kompressor und EQ-Bearbeitung über das Audio-Interface Pro-24DSP von Focusrite in Logic Pro eingespielt und gemastert. Das Plug-In „Platinum-Reverb“ steuerte die Raumsimulationen bei.

Die Instrumente sind eine Fender-CS-Relic-Strat-1956 (m. JB-Humbucker v. Seymour Duncan am Steg) und eine 1957-Signature-Les-Paul „Lee Roy Parnell“ aus dem Gibson-Custom-Shop, sowie eine Steinberger GL4-T (EMG Pickups).

Bedeutung der Buchstabenkürzel:

CR: Crunch-Distortion.

LP: Les Paul / Humbucker.

OD: Overdrive, geringe Verzerrungen.

-SW: Schaltfunktion.

Clip #1 enthält drei Passagen mit unterschiedlichen musikalischen Charakteren gespielt über den Kanal #1.

Die Clips #2 bis #6 bilden einen repräsentativem  Teil der Sound-Facetten ab, die der Bassbreaker 18/30 zu generieren vermag. Achtung: Um solche Verzerrungen  zu erreichen muss man ihn weit aufdrehen bzw. laut spielen.

Clip #7 präsentiert mein Referenz-Riff“ (RefRiff), das ich mit jedem Test-Amp/-Distortion-Pedal einspiele, damit man den (Verzerrungs-) Charakter der von uns getesteten Produkte quasi auf einer neutralen Ebene vergleichen kann.

Ich wünsche viel Vergnügen, und…,  wenn möglich, bitte laut anhören, über Boxen, nicht Kopfhörer!

Fragen, Anregungen  und  ja, auch Kritik sind wie stets willkommen. Nachrichten bitte an frag.ebo@gitarrebass.de.  Es klappt nicht immer,  aber ich werde mich bemühen möglichst kurzfristig zu antworten.

>>>Den kompletten Test findet ihr in unseren aktuellen Ausgabe<<<

Neu: Celestion G12H-150 Redback

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Ab sofort muss man sich nicht mehr zwischen Power und Ton entscheiden, lässt uns der Tube Amp Doctor wissen! Denn mit dem G12H-150 Redback erhält man nun einen High-Power-Speaker mit einer Belastbarkeit von 150 Watt, ohne dabei Kompromisse im Klang eingehen zu müssen.

Der G12H-150 (12″, 150 Watt, 8 od. 16 Ohm, UVP 149 €) ist ein waschechter Celestion mit dicker, definierter Bass-Wiedergabe, detailreichen Mitten und entspannten Höhen. Er soll eine perfekte Balance mit hoher Dynamik, kurzum: die absolute Musikalität, liefern. In leistungsschwächeren Combos entstehen so tolle, milde Clean-Sounds, auf Effektgeräte aller Art reagiert der Speaker völlig problemlos, in Verbindung mit lauten Amps bleibt er gelassen, um tonal die volle Bandbreite abstrahlen zu können. Der Redback ist der perfekte Lautsprecher, um den Lieblings-Amp nun auch über eine 1×12“-Box spielen zu können, ohne an Ton zu verlieren. Natürlich funktioniert er auch sehr gut als Upgrade-Speaker für Digital- und Modelling-Amps.

Der 4,7 kg schwere und in Großbritannien gebaute Celestion Redback ist ab April 2017 lieferbar!

www.tubeampdoctor.com

BluGuitar Amp 1 System inkl. FatCab + NanoCab im Test

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Eigentlich wollten wir in diesem Testbericht nur die beiden Lautsprecherboxen FatCab und NanoCab vorstellen, die BluGuitar als Ergänzung zum kleinen Viel-bis-Alleskönner Amp 1 entwickelt hat. Doch Überraschung, es kam anders als wir dachten. Geliefert wurde ein ganzes Setup, Boxen plus ein großes Pedalboard, alles praxisgerecht verkabelt unter Nutzung der MIDI-Fähigkeiten des Amp 1. Also nutzen wir die Gelegenheit und loten aus, was mit dem so transportfreundlichen Verstärker möglich ist.

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Zwei Jahre ist es mittlerweile her, dass der allseits als „begnadeter“ Gitarrist bekannte Thomas Blug sein Projekt auf den Markt brachte. Die Idee dahinter: Bei geringsten Maßen ein Maximum an Tonqualität und Variabilität in der Anwendung zu erreichen. Unser Test in Ausgabe 10/2014 hat gezeigt, dass dieses Vorhaben gelungen umgesetzt wurde. Minimales Feintuning hat der Amp 1 in der Zwischenzeit noch erfahren. Die einzige größere Änderung ist, dass mein Einwand hinsichtlich des Speichervorgangs berücksichtigt wurde und nun die Einstellungen im MIDI-Learn-Verfahren abgelegt werden. Neben den beiden Boxen steht das Remote 1 im Fokus dieses Artikels. Das Schaltpedal erweitert die Funktionalität des Amp 1 erheblich.

Cabs

Rufen wir uns zunächst die Eckdaten des Amp 1 in Erinnerung. Seine Ausstattung umfasst vier Sound-Sektionen, einen Booster, Hall, einen Einschleifweg, einen Recording Out mit Speaker-Simulation, ein Noise-Gate mit zwei Presets, und obendrein ist eine 100-Watt-Endstufe integriert (weitere Facts bitte der Übersichtentnehmen). Gewicht knapp über ein Kilogramm, der ideale Reisebegleiter. Denn tatsächlich braucht man nur noch eine Box, dann ist man grundsätzlich schon mit einem breiten Sound-Spektrum bedient. Üppiger, als es die meisten Combos liefern können.

Thomas berichtet, dass er schon vor langer Zeit – nicht erst jetzt wegen des Amp1 – begonnen hat, mit kleinen Boxen zu experimentieren. Schlicht weil die Anforderung da war; undenkbar, bei seinen vielen Jobs immer ein 4×12-Cab, eigentlich seine favorisierte Option, mitzunehmen. Was wir jetzt hier in diesem Testsehen, ist insofern das Ergebnis langer Forschungen.

Einer der entscheidenden Punkte bei den BluGuitar-Boxen ist nicht nur die Konstruktionsweisenach Thiele/Small-Parametern, sondern die Tatsache, dass spezielle Speaker zum Einsatz kommen, die eigens für diesen Einsatzzweck konstruiert wurden. Die „stabilen Tiefmitteneines Celestion Vintage30“ plus die „cremige Mitten-Präsenz und die seidigen Höhen der alten Greenbacks bei höherer Belastbarkeit“, das ist auf den Punkt gebracht, was Thomas hinsichtlich der Eigenschaftenseiner Speaker zum Zielhatte.

Die Gehäuse sind aufwendig in der Fertigung, weil die Holzplatten fingerverzahnt verleimt werden. Birkenschichtholz, geschraubte Rückwand, Tolex-Bezug, Metallecken, Basket-Weave-Bespannung an der Front (Thomas: „Aus Papier …weil‘s besser klingt“), oben ein großer Tragegriff. Besonderheiten: Das Anschlussfeldbietet zusätzlich zum Input einen parallelen und einen seriellen Ausgang zum Durchschleifendes Signals. An der Rückseite des kleinen Nanocab kann durch Entfernen einer kleinen Metallplatte die Wiedergabe in Richtung open-back verändert werden. Die geringen Abmessungen der Öffnung sollen garantieren, dass keine für den Sound wichtige Resonanzen verloren gehen und die Box dadurch „klein“ klingt.

Das Board

Womit wir zu dem Pedalboard kommen. Es ist nicht das, das Thomas selbst benutzt. Ein Kollege, Knut Bausch (ein nicht ganz unbekannter Gitarrist;-), hat es für diesen Testbericht zur Verfügung gestellt. Das Herz der Signalführung und -verwaltung ist nicht der Amp 1, sondern das als Zubehör erhältliche Schaltpedal Remote 1. Neben der Möglichkeit die Funktionen des Verstärkers direkt zu adressieren (DirectAccess Mode) oder Presets zu speichern und abzurufen (Preset Mode), bietet es: Schalt- und regelbaren SecondMaster, einen ebenfalls regelbaren PowerSoak, zusätzlich kann man den Gain-Pegel für alle vier Kanäle in jedem Presetseparat abspeichern. Interessant ist außerdem die Erweiterung mit dem sogenannten Looper Kit (Input, Output, 4¥Send und Return). Dieses stellt vier separate True-Bypass-Signalschleifen zur Verfügung, die in die Programmierung miteinbezogen werden können. Es würde den Rahmen sprengen, an dieser Stelle alle Möglichkeiten, die dieser Geräteverbundbietet im Detail zu besprechen.

Für Ton-Ästheten: „Echte“ Basketweave-Bespannung aus Papier.°

Doch die Beschreibung des Signalverlaufs des vorliegenden Boards erklärt schon vieles: Das Gitarrensignal durchläuft einen Bona-Fide-Bufferamp von T.C. und geht dann in das Vox-Wah, von hier zum T.C. Poly Tune und danach zum ersten EventideH9. Dessen beiden Ausgänge gehen zum Input des Looper Kits bzw. zum Eingang des zweiten H9. Looper-Kit-Out geht zum Input des Amp 1.Der Ausgang des zweiten H9 geht zum FX-Return des Amp 1, dessen FX-Send zum zweiten Input des ersten H9! Geschickte Verkettung, die beide H9 einzeln oder in Kombination nutzbar macht bzw. vor und hinter der Sound-Formung des Amp 1.

Das Looper Kit verwaltet die Pedale: Loop 1: Yellow Comp/Mooer, Kompressor. Loop2: Golden Brownie von Xvinve T1, Distortion-Pedal (Thomas Blug Signature), dahinter Noise Killer/Mooer. Loop3: Spark/T.C., Booster. Die (seriell angeordneten) Loops kontrollieren in dieser Verschaltung die Pedale vor dem Input des Amp 1. Die Verbindung zum Remote 1 erfolgt über ein kleines Multicore mit verriegelbarem Stecker. Das zweite Pedal neben dem Wah ist ein Expression-Pedal, das am zweiten H9 angeschlossen ist.

In der Zusammenfassung: Auf dem Board gibt es einen Hauptsignalweg vom Buffer über das Wah und das erste H9 zur Looper-Box, um im Input Amp1 zu enden. Die sekundäre Signalschleife nutzt den FX Weg, der mit dem Send das erste H9 am zweiten Input anspricht, das wiederum das zweite H9 füttert, von da geht es zurück in den FX-Return. Die komplexen Möglichkeiten des H9 generieren Sound-Vielfalt im Überfluss und die MIDI-Fähigkeiten des Remote 1 machen das Ganze programmierbar. Aber Achtung: Die Presets der externen MIDI-Geräte – hier die H9- müssen über MIDI-Mapping sortierbarsein, denn das Schaltpedal liefert die MIDI-Program-Change-Befehle lediglich fortlaufend mit den 36 Presets (je 9 in 4 Bänken).

Praxis

So, dann gehen wir mal gleich in die Vollen. Eine große Überraschung bereitet uns das Nanocab. Wenn man nur hört, nicht hinsieht, möchte man nicht glauben, dass der Sound aus so einer Liliput-Box kommt. Beeindruckend, die verleiht dem Ton unerwartet großes Volumen. Und sie macht sogar „unk-unk“ wenn man gedämpfte Distortion-Noten auf den beiden tiefen Saiten E6 und A5 spielt. Dafür muss man aber schon in gehobener Lautstärke loslegen. Die zweite erfreuliche Erkenntnis ist, dass das NanoCab einen für die Größe unerwartet ausgewogenen Frequenzgang hat. Diese topfigen Mitten, die Kompaktgehäuse oft verbreiten, glänzen bei der BluGuitar-Box durch Abwesenheit bzw. die Nasalität bleibt sehr dezent. Darüber hinaus entwickelt sich eine angenehme Dispersion des Schalls, d. h. die Box strahlt recht breitflächig nicht zu sehr auf einen Punkt gerichtet die Klänge ab. Ansonsten funktioniert die Box mit gleichmäßig homogener Wiedergabe sowohl leise als auch – ohne mit ätzender Brillanz aus dem Rahmen zufallen – in Nähe Ihrer Leistungsgrenze. Ja, ein kleines Freudentänzchen ist da alles in allem schon erlaubt. Und dabei wiegt die kleine Kiste gerade einmal ca. 8,4 Kilogramm.

36 Presets programmierbar und 4 Loops: damit wird der Amp 1 richtig spannend.°

Das FatCab ist fast doppelt so groß, bleibt mit ca. 13,3 kg aber auch in einemabsolut erträglichen Rahmen. Die größeren Dimensionen zahlen sich mit anderen, günstigeren Wiedergabeeigenschaftenaus. Gar keine irritierende Mittennase, das Klangbild ist fein ausbalanciert, hat wie bei der kleinen Box warme Höhen und bildet Details präzise ab –schön zu hören, wenn man die Ausklingfahne eines Halleffekts aufmerksam bewertet. Ebenfalls elegant, dynamisch und effektiv in den Bassfrequenzen, verbreitet das FatCab durchaus die Illusion, dass man ein größeres Cabinet zu hören bekommt. Klanglich holen beide Boxen ein Optimum aus den Gegebenheiten heraus. Spezifische Eigenschaften sind, dass sie etwas mehr Leistung brauchen, um den gleichen Schallpegel wie größere Cabinets zu erzeugen – normal, da regiert die Physik – und in den hohen Frequenzen eher defensiv zu Werke gehen. Sprich, man wird eventuell die Treble-Regler am Amp ein wenig nachführen wollen/müssen. Kein Problem, kein Mangel, so ist das eben, gewisse Korrekturen wird man logischerweise immer vornehmen müssen, wenn andere Speaker/Gehäuse als sonst gewohnt an den Startkommen.

Das Testen der Cabinets erfolgte im Betrieb mit diversen Röhren-Amps aus meinem Referenzsortiment (wen es interessiert, hier ein Auszug: Marble DCP100, div. Marshalls u. a. ein JCM800/2204 m. Voodoo-Amps-Mod, div. Vox AC30 Crate BV300H, Fender Brown Deluxe ‘61, Marshall 2061-Klon u. a.). Soll sagen, die Ergebnisse sind allgemeingültig, beziehen sich nicht explizit auf die Kombination mit dem Amp 1. Mit ihrer edlen Wiedergabe schmeicheln die BluGuitar-Cabs aber natürlich auch dem bzw. sie bilden mit ihm jeweils ein effizientes Team. Anmerkung: So gut die Box an sich ist, das Nanocab ist nur dem zu empfehlen, der auf maximale Kompaktheit seines Setups großen Wert legt. Das FatCab ist absolut gesehen die bessere Wahl. Die Beurteilung des Remote 1 und des Looper Kit braucht nicht viele Zeilen. Einfach weil beide Geräte gleichermaßen effizient wie unauffällig ihre Aufgabe erfüllen, ganz und gar bestimmungsgemäß könnte man auch sagen. Keine störenden Knackser wenn die Loops schalten, durchdachte, praxisfreundliche Funktion des Schaltpedals (helle Statusanzeigen), das mit Second Master und dem PowerSoak sinnvolle Extras zur Verfügung stellt. So erreicht das hier vorliegende Pedalboard-System (u. a. dank MIDI) im Sound eine sehr große Bandbreite und ist nach kurzer Einarbeitung in die Bedienung leicht zu konfigurieren. Task souverän gemeistert, würde ich mal sagen.

Alternativen

Das Szenario spaltet sich in zwei Ebenen, da man ja das Preisniveau ins Kalkül einbeziehen muss. Die kleine Lösung, Amp 1plus eine der beiden Boxen, die wegen der vier Soundsektionen und der weiteren Ausstattung mit Noise Gate etc. einer Art luxuriösem Combo-Verstärker gleichkommt, kostet ca. € 1148 bzw. € 1258. Inder Preisklasse gibt es weder unter den Röhrengeräten, noch den Hybriden, noch den Transistor-Combos an dem Konzept insgesamt gemessen eine Alternative. Bleibt nur die Sparte Modeling. Klar, da kämen z. B. Produkte von Line 6 oder Blackstar in Frage.

Die große Lösung, plus Remote 1, MIDI und optional das Looper Kit, fordert auf Basis des FatCab ein Budget von € 1656 bzw. € 1885. Ja, ganz schön fette Brocken, dafür könnte man auch was ganz anderes Nettes anschaffen. Aber man bedenke, dass wir von einer sehr leistungsfähigen Komplettlösung reden, die zudem extrem kompakt im Raumbedarf ist (das Pedalboard hier wiegt allerdings etwas über 20 Kilogramm). Eine Alternative von einem einzelnen Hersteller gibt es nicht. Man müsste aus verschiedenen Komponenten erst etwas Ähnliches zusammenstellen und da ist man ganzschnell auch mehr Geld los.

Resümee

Einmal die Vollbedienung bitte: Die maximale Ausbaustufe des BluGuitar-Systems entwickelt ein sehr hohes Leistungspotential, das von der Sound-Bandbreite des Amp 1 geprägt wird und einer geschickt konzipierten, leicht zu bedienenden Signalverwaltung. Beides so kompaktumgesetzt, dass die Komponentenlocker auf ein Pedalboard passen. Eine Box dran, fertig ist das 100-Watt-Multi-Sound-System. Ist das praktisch?! Und die Box darf gerne das Nanocab oder das Fat-Cab sein, denn beide überzeugen mit kultivierter, detailreicher Wiedergabe. Das Nanocab verdient sich ein extra Plussternchen, weil es gemessen an seiner Größe _oder sollte man sagen Kleinheit? _ tonal Ungewöhnliches leistet.

Fazit: Absolut empfehlenswert, die Preisgestaltung der Produkte ist der Leistung angemessen.

Plus

  • Sound, hohe Variabilität
  • Dynamik/Transparenz
  • elegante All-in-one-Lösung
  • Cabinets: sehr ausgewogene, kultivierte Wiedergabe
  • Zubehör: praxisfreundlich, funktional effizient
  • insgesamt gesehen relativ einfache Bedienung bzw. Programmierung
  • geringe Nebengeräusche
  • Verarbeitung/Qualität der Bauteile

Aus Gitarre & Bass 12/2016


Guitar Summit 2017: Ticketpreise stehen fest

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Am 08.-10.09.2017 findet in Mannheim der erste Guitar Summit statt! Ausgerichtet von Gitarre & Bass werden Aussteller verschiedenster Couleur (unter anderem Ibanez, Ampeg und Shure) alles rund um das Thema Gitarren und Bässe präsentieren, angereichert mit einem umfangreichen Rahmenprogramm in der ganzen Stadt.

Heute freuen wir uns darüber euch die Ticket-Preise bekannt geben zu dürfen:

  • 3-Tages-Ticket Erwachsener: 29,-€
  • 3-Tages-Ticket Schüler und Studenten: 25,-€
  • Tages-Ticket Erwachsener: 18,-€
  • Tages-Ticket Schüler und Studenten: 12,-€
  • Kinder bis 14 Jahre freier Eintritt

Die Tickets können ab dem 01.03. auf guitarsummit.de bestellt werden.

Guitar Summit 2017: Cuntz, Höfner und Ritter als Aussteller bestätigt

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Am 08.-10.09.2017 findet in Mannheim der erste Guitar Summit statt! Ausgerichtet von Gitarre & Bass werden Aussteller verschiedenster Couleur alles rund um das Thema Gitarren und Bässe präsentieren, angereichert mit einem umfangreichen Rahmenprogramm in der ganzen Stadt.

Wir freuen uns darüber euch hier weitere bestätigte Aussteller präsentieren zu dürfen:

CUNTZ GUITARS

Andreas Cuntz ist seit 1997 selbständiger Gitarrenbaumeister und feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Firmenbestehen. Viele Auszeichnungen begleiteten seinen Werdegang, u.a. der Bundespreis des deutschen Handwerks. Neben Reparaturen, Restaurationen, Weissenborn-Modellen, Sonderanfertigungen von E- und Akustischen Gitarren, ist er vor allem bekannt durch seine eigene Steelstring-Serie „CWG23“, die besonders in der Fingerstyle-Szene von Größen wie Petteri Sariola, Mike Dawes, Alex Auer (Xavier Naidoo), Manith Bertz (Yvonne Catterfeld), Agustin Amigo, Martin Harley u.v.a. weltweit gespielt werden. Jährlich führt er seine „Gitarristen-Familie“ zum “Gitarrenzauber” zusammen.

Auch für Reparaturen genießt er besten Ruf und ist u.a. mit gold zertifizierter Reparatur-Service für Taylor-Guitars.

Zum GUITAR SUMMIT 2017 sind einige Jubiläums-Modelle zu erwarten!

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cuntz-guitars.de/

HÖFNER

Der Geigenbaumeister Karl Höfner gründete 1887 in Schönbach seine eigene Werkstätte. Höfner wurde – mit dem Ruf für Qualität und Innovation – sehr bald der größte deutsche Hersteller für Streich- und Zupfinstrumente in Deutschland. Seit den 1950er Jahren waren Höfner Jazzgitarren in den Clubs und Konzerthallen der europäischen Jazzszene weit verbreitet. 1956 erfand Walter Höfner einen halbakustischen Bass, der elektrisch verstärkt werden konnte. Paul McCartney kaufte seinen ersten Höfner “Beatle Bass” 1961 in Hamburg.

1997 begann mit dem Umzug nach Hagenau in eine neue und moderne Produktionsstätte ein neues Kapitel in der Firmengeschichte von Höfner. Für Gitarristen mit professionellen Ansprüchen fertigt Höfner heute qualitativ hochwertige klassische Gitarren, Jazzgitarren und Bässe, die vielleicht schon bald begehrte Sammlerobjekte sein werden.

hofner.com

RITTER INSTRUMENTS

Jens Ritter ist ein deutscher Gitarrenbauer, der sich auf die Herstellung hochqualitativer Gitarren und Bässe spezialisiert. Das Design ist gerne mal künstlerisch und extravagant, die Instrumente handgefertigt. Der besondere Look hat bereits Künstler wie Prince, George Benson, Mary J. Blige, Phil Lesh von Grateful Dead und viele weitere begeistert.

ritter-instruments.com

Insgesamt sieht das Aussteller-Programm nun wie folgt aus:

BluGuitar BluBOX Virtual Speaker Collection

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Die BluGuitar BluBOX ist eine professionelle Impulse-Response-Speakersimulation mit gespeicherten Sounds von 16 Gitarrenboxen, hochwertig mikrofoniert, in einem robusten und bühnentauglichen Gehäuse in Effektpedalgröße und Übertrager-symmetriertem XLR-Ausgang. Dabei ist die BluBOX mit nur 2 Reglern komfortabel zu bedienen. Die BluGuitar BluBOX ist das Resultat von Thomas Blugs Bestrebungen, den Gitarristen von heute eine erstklassig klingende Soundlösung für den Direktanschluss jedes beliebigen Gitarrenverstärkers an eine PA oder ein Aufnahmepult anbieten zu können.

Für alle E-Gitarristen, die bei der Mikrofonierung und bei der Aufnahme ihres Gitarren-Tons stets nach der optimalen Lösung suchen, gibt es jetzt eine neue, äußerst einfache und praktikable Alternative, die noch dazu einen neuen Standard in Sachen Soundqualität setzt. Mit seiner über 30-jährigen Erfahrung als professioneller Studio- und Live-Gitarrist hat Thomas sehr sorgfältig diejenigen Cabinets ausgesucht, die sozusagen der „Industriestandard für einen guten Gitarrenton“ sind. Es sind seine eigenen Gitarrenboxen, die man auf zahlreichen Musikproduktionen, bei denen Thomas involviert war (von Stewart Copeland, Culture Beat, Snap, den No Angels und TicTacToe bis hin zu Migliedern von Deep Purple, Fokus, den Simple Minds und vielen anderen), hören kann. Mithilfe der Convolution Technologie sammelte Thomas Impulse Responses mit unterschiedlichen Mikrofonen und Mikrofonpositionen und untersuchte diese bis ins kleinste Detail. Die BluBOX ist das erste digitale Gerät in der BluGuitar Produktlinie.

Preis und Verfügbarkeit: 
Die BluGuitar BluBOX ist zur unverbindlichen Preisempfehlung von Euro € 269,- // GBP 219,- // USD 319,- im Fachhandel und direkt über www.bluguitar.com erhältlich.

Bigtone: Studio Plex MKII im Test

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Schniekes Outfit, edle Anmutung, dieser Amp verströmt die Aura des Besonderen. Boutique, Boutique… kommt einem da gleich in den Sinn. Und in der Tat deuten die Leistungsmerkmale, z. B. die Ausstattung mit Trafos vom US-Kulthersteller Mercury Magnetics, klar darauf hin, dass es Bigtone mit den Besten der Amp-Szene aufnehmen möchte. Die Zeichen stehen gut: Wer sonst kann im Amp-Business so einen Guitar-Promi wie Billy Gibbons als User vorweisen?!

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Zwei, drei Jahre erschien Bigtone auf der Messe in Frankfurt, ohne dass ein Vertriebspartner gefunden werden konnte. Etwas überraschend für mich, denn nachdem was man dort hören konnte, war klar, dass da einiges Potential schlummerte. Jetzt hat sich aber Pro Guitar, sprich Ron Mehl, der Marke angenommen. Das passt zu seinem Portfolio, als Fachmann für exklusive Pretiosen. Der Test wird zeigen, ob er mit Bigtone ein weiteres heißes Eisen im Feuer hat. Hinter dem „großspurigen“ Namen verbirgt sich im Übrigen keine US-Company. Bigtone hat seinen Sitz in Valencia, Spanien (… yeah EUR rules, liebe Briten ;-). Gegründet 2009, steckt das Unternehmen längst nicht mehr in den Kinderschuhen und wartet mit einem umfangreichen Programm auf. Allerdings sind Studio Plex 22, Studio Lux 22, Studio Lux (50 Watt) und Razor (100 Watt) Modelle, die weitgehend gleiche Technikkonzepte wie unser Testkandidat lediglich mit unterschiedlichen Endstufen kombinieren (6V6, 6L6, EL34). Eigenständiger steht das große, dreikanalige 100-Watt-Topteil (zwei EQ-Sektionen) namens Chameleon da.

Die Preise liegen zwischen EUR 2400 bis 3500. Drei Cabinet-Modelle (1 x 12″, 2 x 12″, 4 x 12″, EUR 875 bis 1595), die in unterschiedlichen Bestückungen lieferbar sind, vervollständigen das Angebot (Customers Choice: Celestion V30s, G12H30s and G12M Greenbacks etc.; G12- 65, Alnico Blue usw. gegen Aufpreis). Als Custom Order ohne Preisaufschlag(!) kann man die Bigtone-Amps in anderen optischen Designs bekommen.

Konstruktion

Mit dem ersten Studio Plex, dem puristischen Vorgängermodell, fing alles an, sagt Bigtone. Die MKII-Version erweitert das ursprüngliche Konzept signifikant, allein schon mit dem Schritt hin zur zweikanaligen Auslegung. Name und Leistung des Amps beschreiben wohin die Reise geht. Der Begriff Plexi zitiert – wie wahrscheinlich viele wissen – die Marshall-Verstärker der späten 1960er-Jahre. Bei 50 Watt kann nur noch das Modell 1987 gemeint sein, der direkte Nachfolger des JTM45. Wir haben es hier aber keinesfalls mit einer schnöden Vintage-Replik zu tun, wie sie ja in großer Zahl auf dem Markt sind. Diverse Extras hieven die Technik in die Moderne. Der Hersteller behauptet aufgrund derer sogar, die Fähigkeiten seien so weit ausgereizt, dass man weiteres Modding/Tuning definitiv nicht brauchen wird. Selbstbewusste Ansage, der Praxisteil wird der auf den Zahn fühlen.

Wie gestaltet sich das Konzept des Studio Plex MKII also im Einzelnen? Die beiden im Charakter natürlich unterschiedlich ausgelegten Kanäle haben individuelle Regler für Gain (Vorverstärkung) und Volume (Lautstärke), teilen sich eine gemeinsame Klangregelung und bieten jeweils einen Sound-Preset-Schalter, der entweder die Brillanz anhebt (Bright) oder die Tiefmitten betont (Bold). Von entscheidender Bedeutung ist der dritte Mini-Switch an der Frontplatte, da er das Gain-Niveau insgesamt absenkt bzw. heißer macht. Dass der Amp einen Presence- Regler hat, ist selbstverständlich, hinten steht zusätzlich aber auch ein Deep-Poti zur Verfügung; damit lässt sich die Bassdynamik beeinflussen, ein typisches Detail moderner Röhren-Amps. Ein serieller Einschleifweg mit umschaltbarem Signalpegel komplettiert das Konzept. Doch es kommt noch mehr. Mit dem Schalter –FB+ ist die Gegenkopplung der Endstufe umschaltbar. Und über zwei Stereo- Klinkenbuchsen sind drei Funktionen fernsteuerbar: Der Kanalwechsel, eine intern statisch eingestellte Boost-Funktion (Lautstärke, nicht Gain) und der Status des FX-Weges. Ein entsprechendes Schaltpedal mit LEDs als optische Anzeigen gehört zu Lieferumfang. An der Frontplatte wird nur der Kanalwechsel optisch angezeigt. Mini-Switches an der Rückseite erlauben manuelles Schalten der Funktionen Channel und Boost.

Modulbauweise, exzellente Verarbeitung°

Soweit die Features. Na, dann stoßen wir mal vor ins Allerheiligste. Demontage, Begutachtung der Innereien, die Messgeräte ein bisschen in Aktion bringen, um zu sehen, wo sich vielleicht besondere technische Details auftun. Aber, abgesehen davon, dass im Netzteil mit moderner Technik gearbeitet wird und der Aufbau ebenso aktuellen Qualitätsrichtlinien folgt, präsentiert der Amp hier keine Überraschungen. Modulbauweise auf Basis besonders solider, weil dickwandiger Platinen mit dicken Kupferleitbahnen, die typisch in dieser Klasse verwendeten Bauteile, sauberste Verdrahtung, der Studio Plex MKII steht seitens der Verarbeitung und Substanz 1A da. Nur ein kleines Detail fiel negativ auf: Dem an den Kanten verschweißten Alu-Chassis war der Netztrafo wohl beim Versand/Transport zu schwer geworden, es hat sich in dem Bereich etwas verbogen. Funktional nicht relevant, von außen nicht sichtbar, eigentlich egal? Nö, das auch wieder nicht. Schon eine große Unterlegscheibe hätte die Kaltverformung vermutlich verhindert. Wirklich ungünstig ist indes, dass hinten die Chickenheads am Impedanzwahlschalter und dem Deep-Poti erheblich überstehen. Das kann auch die gepolsterte Schutzhülle nicht wettmachen, die zum Lieferumfang gehört. Ich würde auf jeden Fall andere Potiknöpfe montieren.

Praxis

Bei Bedarf globaler Gain-Boost, angehobene Vorverstärkung, da vermutet man doch – nicht zuletzt angesichts der zwei Sound-Sektionen – einen Amp mit reichlichen Verzerrungsreserven. Und, Katze aus dem Sack, genau dieses Modell hier, der Studio Plex MKII fand die Gunst des ehrenwerten Reverend Billy G.!? Jetzt kommt Grübeln auf, oder? Der Texas- Blues-Man ist ja nicht gerade bekannt als High-Gain-Player vor dem Herrn. Na gut, man muss ja nicht an den Anschlag gehen, Gain-Regler sind ja nicht dazu da, einfach voll aufgedreht zu werden. Das Rätsel löst sich aber auf andere Art. Der Studio Plex MKII ist halt gar kein so heißes Distortion-Monster. Im Maximum liegt der Amp etwas über dem, was der Nachfolger des Marshall 1987, das Modell 2204 leistet. Das ist nach heutigen Maßstäben moderat und deckt den Bereich des Blues bis Retro-Rock ab. Stilecht erzeugen die Verzerrungen auch wenig Kompression. Man wird nicht gerade auf einer Sustain-Welle getragen. Der Studio Plex MKII ist insofern der erdig ehrliche Geselle, den man von einem traditionellen Brit-Amp erwartet. Allerdings gewissermaßen in Reinkultur. Die Transparenz im Ton ist exzellent ausgebildet.

Details der Spielweise, der Charakter des Instruments, wichtige Faktoren für hohe musikalische Ausdruckskraft, beides stellt der Verstärker fein und präzise dar. Der Ton hat außerdem jederzeit Substanz, Energie, ist raumgreifend präsent. Doch braucht es dafür einigermaßen Schalldruck. Der Studio Plex MKII lebt erst auf, wenn man einigermaßen Gas gibt. Stramme Dynamik bei dennoch angenehmem Spielgefühl. Schöne Balance. Im Overdrive und selbst bei maximaler Distortion kommen Akkorde harmonisch zu Gehör. Sehr zu loben ist außerdem, dass der Amp den Tonumfang der Gitarre ausbalanciert verstärkt. Das heißt, zu den hohen Tönen hin, oberhalb des XII. Bundes behalten die Noten Kraft und Volumen (ein qualitativ adäquates Instrument vorausgesetzt). Das ist selbst in diesen hohen und höheren Preisklassen keine Selbstverständlichkeit.

Verbogen: Alu ist halt doch weicher als Stahl°

Nicht ganz wie erwartet erweist sich der Grundcharakter des Amps. Die echten alten Plexi-Marshalls besitzen eine eigentümliche Frische in den oberen Mitten und den Höhen, die der Studio Plex MKII nicht erzeugt. Er steht so gesehen dem JTM45 näher, aber ohne das tendenziell aufgeblähte Volumen in den unteren Frequenzen, das bei starker Übersteuerung für Interferenzen sorgt. Der Studio Plex MKII gibt sich diesbezüglich kultivierter, was ein eher schlankes Grundtimbre nach sich zieht. Das Deep- Poti dosiert die Bassdynamik nachhaltig und der Feedback-Schalter sorgt – wie es zu erwarten war – in der Minus-Position für ein luftigeres, brillanteres Klangbild und eine etwas andere Färbung der Verzerrungen bei höheren Lautstärken. Von daher ergibt sich eine respektable Variabilität im Sound, wobei schon berücksichtigt ist, dass die Klangregelung eher defensiv arbeitet, ohne große Effizienz.

Der Gain-1-Kanal verändert seinen Sound, also das Frequenzbild, bei der Benutzung des High-Gain-Schalters kaum. Der Unterschied liegt hauptsächlich darin, dass man entweder mehr Clean- Headroom zur Verfügung hat oder sich feinziselierter Overdrive ergibt. Im Gain- 2-Kanal stellt sich die Sachlage anders dar. Ohne Gain-Nachschub entwickelt die Sound-Formung keinen nennenswerten Peak in den Mitten, wodurch sie klar in Richtung klassischer Marshall-Sound geht, man denke z. B. an Angus Young. High-Gain-On verdichtet dagegen die Distortion und die Mitten erheblich. Wer einen tragfähigen Leadsound möchte, wird diesen Modus favorisieren. Hhmm, man könnte glatt auf die Idee kommen, dass es ganz praktisch wäre, wenn sich die High-Gain-Funktion per Fußschalter kontrollieren ließe. Wie auch immer, das mitgelieferte Pedal (etwas störrisches PVC-Kabel) ist auch ohnedies zweckmäßig, wobei der Lautstärke-Boost mit praxisgerechtem Schub punktet. Die Schaltvorgänge (Relais) streuen nur wenig in den Einschleifweg ein. Der wiederum funktioniert exzellent, weil sowohl die Signalqualität als auch die Pegel stimmen und er vor den Master-Volume-Reglern angeordnet ist, sprich Signaldifferenzen lassen sich an dieser Stelle ausgleichen. Wer die FX-Loop-On/Off-Funktion nutzen möchte, muss allerdings darauf achten, dass seine Effektkette keine Pegelunterschiede erzeugt, sonst können Schwierigkeiten mit der Lautstärke entstehen, was dann wohlgemerkt nicht dem Amp anzulasten wäre.

Alternativen

Verstärker mit diesem britisch traditionellen Toncharakter gibt es qualitativ ebenbürtig in größerer Zahl auf dem Markt, in dieser Preisklasse und höher. Doch konzeptionell, in der Ausstattung, hat der Studio Plex MKII vielen Konkurrenten ein bedeutendes Quantum voraus. Z. B. dem Friedman Smallbox 50, der definitiv eine Alternative ist, einen Line-Out hat, aber bei den Switch-Optionen das Nachsehen hat. Will sagen, eine direkt vergleichbare Alternative kann ich nicht nennen. Für Sparfüchse sei aber erwähnt, dass in dieser Sound-Sparte Engls Retro 50, obwohl längst nicht so feingliedrig, eine sehr gute Budget-Empfehlung ist.

Resümee

Im Studio Plex MKII verschmelzen zwei Tugenden zu einem glanzvollen Ganzen: Resoluter, tendenziell offensiver Brit-Ton und feingliedrige Elemente in der Ansprache, Detaildarstellung und Abstimmung. Die charakterstarke Sound-Formung kann mithilfe der diversen Schaltoptionen quasi von der Tradition in die Moderne „modifiziert“ werden. Ergibt in der Summe einen Verstärker, der höchsten Ansprüchen gerecht wird. Und der dank des elegant funktionierenden FX-Weges universell nutzbar ist. Gravierende Schwächen förderte der Test nicht zutage. Nein, billig ist er nicht, der Studio Plex MKII, Preis und Leistung stehen aber allemal in einem unkritischen Verhältnis.

Plus

  • Sound, markant, sehr kultiviert
  • Dynamik, Transparenz, Durchsetzungsvermögen
  • Variabilität: Vintage- Style m. erhöhten Gain-Reserven etc.
  • Konzept/Ausstattung
  • geringe Nebengeräusche
  • Verarbeitung/Qualität der Bauteile

Minus

  • überstehende Potiknöpfe hinten

 


Soundfiles

Bedeutung der Buchstabenkürzel:

G1: Der Gain 1-Kanal des Amps.

G2: Der heißere Gain 2-Kanal des Amps.

Clip #1 bis #5: Ein kleiner Querschnitt durch das Spektrum des Gain1-Kanals. Clean kann er sehr fett sein. Man beachte wir transparent und präsent die Clean-Wiedergabe ist – in Memoriam JTM45.

Die Verzerrungsreserven halten sich selbst mit aktivierten High Gain-Schalter in Grenzen. Siehe/höre Clip #3, mehr kann die Strat nicht aus dem Kanal herauskitzeln. Es sei denn, man reißt den Amp gnadenlos auf.

Clip #1 bis #5: Ein kleiner Querschnitt durch das Spektrum des Gain1-Kanals. Clean kann er sehr fett sein. Man beachte wir transparent und präsent die Clean-Wiedergabe ist – in Memoriam JTM45.

Die Verzerrungsreserven halten sich selbst mit aktivierten High Gain-Schalter in Grenzen. Siehe/höre Clip #3, mehr kann die Strat nicht aus dem Kanal  herauskitzeln. Es sei denn, man reißt den Amp gnadenlos auf.

Clip #6 und #7: Der heiße Gain 2-Kanal übertreibt es nicht mit den Verzerrungen. Er bleibt im Territorium des Retro-Rock.

Clip #8 präsentiert mein Referenz-Riff“ (RefRiff), das ich mit jedem Test-Amp/-Distortion-Pedal einspiele, damit man den (Zerr-) Charakter der von uns getesteten Produkte quasi auf einer neutralen Ebene vergleichen kann.

Ich wünsche viel Vergnügen, und…,  wenn möglich, bitte laut anhören, über Boxen, nicht Kopfhörer! ;-).

Fragen, Anregungen  und  ja, auch Kritik sind wie stets willkommen. Nachrichten bitte an frag.ebo@gitarrebass.de.  Es klappt nicht immer,  aber ich werde mich bemühen möglichst kurzfristig zu antworten.

Text + Musik: Ebo Wagner (GEMA)


Aus Gitarre & Bass 12/2016

Mr. Diezel gewährt tiefe Einblicke

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Wer sich für Diezel-Amps interessiert, wird diese Reihe lieben. Hier sprechen der Meister Peter Diezel und sein Mitstreiter Peter Stapfer über die Geschichte des Unternehmens und nehmen danach diverse Amp-Modelle genau unter die Lupe – Kanal für Kanal. Nicht nur für Gear-Heads sehenswert.

Vox MV 50 CL Mini-Topteil

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Man glaubt es kaum, dieser Winzling von einem Verstärker soll ähnlich laut und kraftvoll loslegen können wie ein ausgewachsenes 50 Watt-Topteil, sagen die offiziellen Spezifikationen. Zu schön um wahr zu sein? Wir werden es herausfinden. Aber dieses Thema ist gar nicht das Interessanteste am MV50. Die Beschriftung oben unter dem “süßen” kleinen  Griff ist der Hinweis: Nutube steht da zu lesen. Wortspiel? New Tube, neue Röhre? Ja und nein. Es geht nicht tatsächlich um eine neue Art von Röhre im klassischen Sinne, sondern um ein elektronisches Bauteil, das in seinem Funktionsprinzip mit dem guten alten Glaskolben übereinstimmt, aber wesentliche Vorteile mit sich bringt.

>>>Den ausführlichen Test gibt es in unserer aktuellen Ausgabe<<<

Ausführlich Auskunft über die Fähigkeiten des Vox MC 50 CL gibt mein Testbericht in der aktuellen  Ausgabe unseres  Gitarre&Bass-Magazins. Ich habe außerdem –wie immer bei solchen Tests- einige Soundclips  eingespielt, die einen Eindruck von den tonalen Eigenheiten des Topteils vermitteln.

Hinweise zu den Soundfiles

Für die Aufnahmen kamen zwei Mikrofone mit Großflächenmembran zum Einsatz, ein AM11 von Groove-Tubes/Alesis und ein C414 von AKG, platziert vor einer Mesa-Half-´n-Half-Cab, vor dem MC90 oben im hinteren offenen Compartment.

Die Clips wurden pur, ohne Kompressor und EQ-Bearbeitung über das Audio-Interface Pro-24DSP von Focusrite in Logic Pro eingespielt und gemastert. Das Plug-In „Platinum-Reverb“ steuerte die Raumsimulationen bei.

Die Instrumente sind eine Fender-CS-Relic-Strat-1956 (m. JB-Humbucker v. Seymour Duncan am Steg) und eine 1957-Signature-Les-Paul „Lee Roy Parnell“ aus dem Gibson-Custom-Shop.

Wir hören immer alleine den Vox MC 50 CL. Nur nicht im Clip 5: Da ist ein Distortion-Pedal vorgeschaltet. Eine Vintage –Strat braucht das, ohne erreicht sie keine tragenden Verzerrungen.

Ich wünsche viel Vergnügen, und…,  wenn möglich, bitte laut anhören. Über Boxen, nicht Kopfhörer!

>>>Den ausführlichen Test gibt es in unserer aktuellen Ausgabe<<<

Fragen, Anregungen  und  ja, auch Kritik sind wie stets willkommen. Nachrichten bitte an frag.ebo@gitarrebass.de.  Es klappt nicht immer,  aber ich werde mich bemühen möglichst kurzfristig zu antworten.

Rivera Venus Recording Amp, Tube-Head

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Sieht auf den ersten Blick aus wie ein reiner Preamp, ist aber ein kompletter Verstärker. Ausgestattet mit allem, was das Herz begehrt, eine Rundumlösung für jedweden Einsatzbereich. Analog und voll mit ausgefuchster Röhrentechnik. Ein Werkzeug für Kollegen, die im „artifiziellen“ Digital-Kosmos nicht ihre Heimat sehen. Das Konzept macht große Versprechen. Wir prüfen ob und wie Venus diese einlösen kann.

Ausführlich Auskunft über die Fähigkeiten des Rivera Venus Recording gibt mein Testbericht in der aktuellen  Ausgabe unseres  Gitarre&Bass-Magazins. Ich habe außerdem –wie immer bei solchen Tests- einige Soundclips  eingespielt, die einen Eindruck von den tonalen Eigenheiten des Geräts vermitteln.

>>>Den ausführlichen Test gibt es in unseren aktuellen Ausgabe<<<

 

Hinweise zu den Soundfiles

Bei den Aufnahmen kamen für einen Vergleichs-Clip (Clip 9) ein AKG/C414 vor Celestion-Creamback in einer hinten offenen

Box zum Einsatz. Alles anderen Clips entstammen dem Recording-Ausgang des Amps.

Die Clips wurden über das Audio-Interface Pro-24DSP von Focusrite in Logic Pro eingespielt und gemastert. Das Plug-In „Platinum-Reverb“ steuerte die Raumsimulationen bei.

Die Instrumente sind eine Fender-CS-Relic-Strat-1956 (m. JB-Humbucker v. Seymour Duncan am Steg) und eine 1957-Signature-Les-Paul „Lee Roy Parnell“ aus dem Gibson-Custom-Shop.

Zwei Anmerkungen: Clip 9 präsentiert mein Referenz-Riff“ (RefRiff), das ich mit jedem Test-Amp/-Distortion-Pedal einspiele, damit man den Charakter der von uns getesteten Produkte quasi auf einer neutralen Ebene vergleichen kann. Hier in zwei unterschiedlichen Amp-Einstellungen, erst weniger, dann mehr Mitten.

Clip 10 demonstriert die Effizienz des Graphic-EQs (fleißiges Fader-Geschiebe), hat also keinen musikalischen Nährwert.

 

Ich wünsche viel Vergnügen, und…,  wenn möglich, bitte laut anhören. Über Boxen, nicht Kopfhörer!

>>>Den ausführlichen Test gibt es in unseren aktuellen Ausgabe<<<

Fragen, Anregungen und ja, auch Kritik sind wie stets willkommen. Nachrichten bitte an frag.ebo@gitarrebass.de.  Es klappt nicht immer, aber ich werde mich bemühen möglichst kurzfristig zu antworten.


Echolette MKI + 212 Cab, Tube-Head & Box im Test

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Eine Marke mit bewegter Geschichte kehrt auf die Szene zurück. Lang ist‘s her, in Zeiten des Rockabilly und der Beatmusik waren die Verstärkeranlagen von Echolette das Werkzeug des preisbewussten deutschen Musikers schlechthin. Der Neuanfang zielt augenscheinlich auf ein anderes Klientel ab: Der Optik und dem technischen Design nach will das 2x12-Stack im noblen Boutique-Segment wildern.

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Der Name Echolette wurde ca. 1959 eingeführt, als der Startschuss für einige Produkte schon lange gefallen war. Die alteingessene, bereits in den 1930er- Jahren gegründete Radio-/Fernseh-Firma „Klemt“ bzw. „Radio Klemt“ (Arthur Klemt) begann anno dazumal Orchesterelektronik zu fertigen. Geradezu legendär und relativ hoch bewertet auf dem Gebrauchtmarkt sind noch heute die Röhren-Bandechogeräte aus dieser Zeit (NG-Serie). Charakteristisch war das Erscheinungsbild – Kassettenbauweise und goldfarbene Gehäuse. Im Jahre 1969 wurde Echolette an Dynacord verkauft. Es gab zunächst nahezu identische Baureihen parallel von beiden Marken. Um 1981 herum verschwand der Name Echolette, er war vollkommen in Dynacord aufgegangen.

Die Rockmusiker schmähten damals die deutschen Produkte als „Tanzmucker-Geräte“ und linsten sehnsuchtsvoll nach England und Amerika wo Marshall und Fender die „wahren“ Verstärker bauten, die allerdings finanziell für viele unerschwinglich blieben. Heute wissen alle gut informierten Amp-Aficionados, dass Echolette und Dynacord in herausragender Qualität gefertigt haben. Man schaue sich nur einmal die sorgfältig gebundenen Kabelbäume an. Die Bauweise war damals nicht weit entfernt vom hohen Niveau der Broadcast-Geräte. Derzeit gibt es nur das hier im Fokus stehende Stack. Darüber, was in Zukunft noch auf den Markt gebracht werden könnte, ist derzeit nichts bekannt.

Traditionelle Technik

Meine Anspielung auf die Boutique- Szene hat natürlich weniger mit dem schicken, edlen Aussehen des Stacks zu tun, als mit den Werten, die sich im Inneren verbergen. Der Echolette MKI ist nämlich weitgehend handverdrahtet, wobei eine hochwertige Leiterbahnenplatine als Träger für die Bauteile fungiert. Orange-Drop-Kondensatoren, Elkos von TAD, Alpha-Potis, hochwertigste Schalter und Röhrenfassungen … hier wird nicht gespart bzw. der MKI folgt damit den Standards des Boutique-Segments. Die Verdrahtung wie auch die Anmutung im Allgemeinen zeugt von Sorgfalt in der Fertigung. Dicker Pluspunkt dafür. Ein nicht ganz unbedeutender Lapsus offenbarte sich allerdings an den Endröhren. Die Kontakte in der Fassung packen fest und sicher zu, doch sie sitzen etwas wackelig im Isolationsgehäuse, sprich den Röhren geht es genauso. Sie könnten eine zusätzliche Befestigung, Sockelkrallen oder Spring-Retainer, gut gebrauchen bzw. sollten so fixiert sein. Für Irritation sorgt auch, dass ein einpoliger Netzschalter verbaut wurde. Wenn bei dem zufällig der Nullleiter ankommt, liegt die Phase des Wechselstroms permanent in der Schaltung an. Also ist ein zweipoliger Stecker eigentlich die bessere Lösung, denn erst dann ist das Gerät wirklich vom AC-Netz getrennt.

OK, kommen wir nach dem technischen Vorgeplänkel zu den Funktionsdetails des MKI. Der Vollröhrenverstärker besitzt zwei identisch ausgestattete Kanäle (Gain, Dreiband-EQ, Volume), die sich im Gain-Niveau bzw. dem Grund-Sound erheblich unterscheiden. Der Buchstabe „F“ kennzeichnet den Clean-Kanal, was die Anspielung auf Fender vermuten lässt. So lautmalend ist die Bezeichnung „D“ des heißeren Kanals nicht; kann man nur mit dem Begriff Drive-Channel in Verbindung bringen. An der Front ist ansonsten noch der für Röhrenverstärker typische Presence-Poti (Höhenanhebung im Gegenkoppelungskreis der Endstufe) vorhanden, und drei Schalter mit den Funktionen: F/D-Kanalwechsel, Standby, Power.

Direkt hinter den Volume-Reglern der Kanäle liegt im Signalweg ein serieller Einschleifweg. Die Pegelstärke ist in beiden Sektionen, Send und Return, abstimmbar. Man beachte aber: Im Return- Weg steht keine Nachverstärkung zur Verfügung, d. h. Pegelverluste/-absenkungen können nicht (aktiv) ausgeglichen werden. Bleiben noch fünf Lautsprecherausgänge mit den üblichen Impedanzen und der Footswitch-Anschluss zu erwähnen.

Die nominale Leistung von ca. 35 Watt zieht der Amp aus einem Duett von KT66- Röhren. Die Vorstufe und der Phasentreiber nutzen insgesamt fünf Novalröhren, chinesische 12AX7A und eine 7025WA als erste Röhre im Signalweg. Die ausführliche Bedienungsanleitung weist ausdrücklich darauf hin, dass man mit anderen Varianten der 12AX7 experimentieren darf. Und V1 darf auch gerne aus einer anderen Typenfamilie kommen, wie z. B. die 12AT7, um unterschiedliche Klangausprägungen zu erzielen; ein bewährtes, bekanntes Mittel die Wiedergabe einer Röhrenschaltung zu verändern, weil man damit vor allem den Verstärkungsfaktor beeinflusst.

Hochsolide Verarbeitung mit HQ-Bauteilen°

In der Endstufe sind alternativ EL34 und 6L6 erlaubt. Ich sagte schon, dass der MKI sorgfältig gefertigt ist. Das betrifft auch das Gehäuse mit seinem perfekt aufgebrachten Tolex-Bezug. Der Verzicht auf Schutzkappen macht die Optik eleganter, aber auch „verletzbarer“. Insofern ist es schade, dass keine Schutzhülle mitgeliefert wird. Ein besonderes Merkmal ist ansonsten noch, dass das Gehäuse des MKI hinten lediglich teilweise mit einer schmalen Holzleiste verschlossen ist – ein Grund mehr beim Transport vorsichtig zu sein.

212 Cabinet

Dem derzeit weithin angesagten Trend zu möglichst kompakten Guitar-Rigs läuft diese Box definitiv nicht hinterher. Das Gehäuse ist groß, voluminös, und mit einem Gewicht von ca. 30 Kilogramm gehört die Einheit auch zu den korpulenteren ihrer Gattung. Es wird wohl relativ schweres Schichtholz verwendet. Die Celestion-Lautsprecher vom Typ G12M (Made in England) können mit ihren je knapp vier Kilogramm ja nicht der Grund sein. In der angeschraubten Rückwand befindet sich eine große Öffnung. Der Innenraum ist schwarz eingefärbt, Gummifüße, Basket-Weave als (nicht abnehmbare) Schutzfront, eine einzelne Klinken- Input-Buchse versenkt montiert, keine Schutzecken, die Ausstattung ist schlicht gehalten. Keine Besonderheiten. Es gibt auch keine Stereo-Option.

Breites Spektrum

Die Assoziation oben bewahrheitet sich nicht. Wo „F“ draufsteht, muss nicht Fender drin sein, lehrt uns der Echolette- Amp. Will sagen, der Low-Gain-Kanal des MKI ist nicht ein archetypischer Blackface- Klon o. ä. Allein schon deswegen nicht, weil bei Band-gerechten Lautstärken der F-Kanal nicht clean sein kann; früh geht er in die Sättigung und erzeugt leichten Overdrive. Dies in Sound und Ansprache mit der modern dynamischen, energiereichen Attitüde, wie sie z. B. den Amps von Two-Rock zu eigen ist. Der MKI legt nicht den weichen Vintage-Teppich aus, eine stets stramme, aber durchaus noch gnädige Ansprache fordert den Spieler. Die sorgt parallel aber auch für Kultur im Ton. Feinheiten kommen bestens zur Geltung, die Charakteristiken unterschiedlicher Instrumente kommen voll und ganz zum Tragen.

Der Klang an sich ist von einer Transparenz und Brillanz geprägt, die z. B. an den JTM45 erinnern. Eher kühl und offensiv als weich und warm. Speziell wenn man den Amp mit „beißenden“ Vintage- Singlecoil-Gitarren bearbeitet. Es kann dann sogar zwingend notwendig sein, den Tonregler am Instrument zu bemühen, wegen der Funktionsweise des Mid- Potis. Es packt das Signal recht breitbandig an und reicht bis in den Treble-Bereich hinein, was dazu führt, dass man unter Umständen mit dem Treble-Regler den Biss nicht mehr wunschgemäß zähmen kann. Bitte den Umstand nicht als Kritik oder Mangel verstehen, sondern allein als Hinweis darauf, dass der MKI in diesem Punkt nicht konventionell in der Masse mitschwimmt bzw. man ihn anders bedienen muss, als man es sonst vielleicht gewohnt ist.

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Mit dieser höhenfreundlichen Wiedergabe schlägt der MKI in gewisser Weise auch eine Brücke zum legendären AC30. Ohne allerdings so glasig und luftig zu klingen. Und genau das ist im Endeffekt der Charakterzug, der den F-Channel auszeichnet. Er stärkt den Körper des Instruments. Die besagte Frische mischt sich mit schlankem Volumen, gesunden Bassanteilen, und geht in einem rauchigen markanten Overdrive auf, der hohe Ausdrucksstärke garantiert. Crunch as Crunch can. Da er nicht überbetont voluminös agiert, harmoniert der F-Kanal auch mit besonders kraftvoll klingenden Gitarren, wie überfetten Paulas.

So und jetzt wird es laut. Der D-Channel darf ran. Mit zarten Bedroom-Pegeln hat der nichts am Hut. Klar, er produziert leise gespielt auch schon Verzerrungen, aber etwas blutleer. Erst wenn man die Endstufe fordert, lebt der Kanal auf. Man spürt im Spiel förmlich, wie sich durch die Sättigung der Ton immer weiter aufbläht. Dicke Überschrift „Old School“. Der ganze Habitus des D-Channels ruft die Tugenden der Vergangenheit auf den Plan. Jemand hier, der die alten Hendrix- Sounds mag, so aus der Ära ‚The Wind Cries Mary‘? Stevie Ray? Bitte sehr, der MKI kann das. Man nehme wenig Gain, 12 Uhr am Poti. Drahtig knallen die Höhen bei harten Anschlägen, es liegt hohe Dynamik in der Ansprache. Brillanz ist auch im D-Channel Trumpf. Hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem seeligen Marshall JTM50 bzw. 1987. Erhöht man die Gain-Intensität, wird das Klangbild wie erwartet dichter, komprimiert aber nur wenig und bleibt im Bereich moderater Distortion. Er macht längst kein High Gain, womit sich auch der Einsatzbereich entsprechend definiert. Blues, Retro-Rock, Hard-Rock, Stilistiken in denen sich die sensible Ansprache und sehr homogene Reaktion auf die Benutzung des Guitar-Volume auszahlen.

Aber da ist noch etwas, das sehr beeindruckt und das Format des D-Channels bei Solo-Strecken hebt. Sein Retro-Charisma gewinnt nämlich noch erheblich durch die Art, wie sich die Ausklingphase längerer Noten gestaltet. Das Obertonspektrum pumpt sich nach einem Moment auf und bei geeigneten Einstellungen kippt der Ton nach oben in Richtung Quinte weg und der Sound steht „ewig“. Macht er doll, der Amp, und dieses Benehmen ist speziell bzw. nicht weit verbreitet.

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Die Aussagen über die Klangeigenschaften des MKI gelten grundsätzlich. Die 2×12-Box fügt sich harmonisch in das Bild ein. Sie klingt in den unteren Frequenzen kontrolliert, sauber definiert, da sie nicht dick aufträgt. In den unteren Mitten gibt sie den Ton schlank wieder, was Vintage- Strats und Konsorten zuweilen etwas hager wirken lässt. Die oberen Mitten favorisiert sie, schafft damit Markanz und Durchsetzungsvermögen, während die beiden Celestion G12M-65 ihre besondere Stärke (unaufdringliche Frische in den Höhen) bestens ausspielen können.

Gute Wahl dieser Speaker-Typ, denn er poliert sozusagen ein wenig das Grobe aus dem Sound des MKI heraus. Man kann aber sagen, dass der Amp im Grunde in Verbindung mit jedem Lautsprecher, der in etwa zur Greenback-Familie gehört, seine Stärken ausspielen kann. Das letzte Wort gehört dem Einschleifweg, der unauffällig funktioniert, also seine Aufgabe korrekt verrichtet. Für optimale Ergebnisse braucht man aber FXGeräte, die hohe Pegel (0dBV) verarbeiten bzw. an ihrem Ausgang liefern. Ist dies nicht der Fall, liegt also der Pegel am Return z. B. bei -10dB, verringert sich die Aussteuerbarkeit der Endstufe, was man als Leistungsverlust erlebt. Im Prinzip gibt es aber auch dafür eine Lösung: Ein Line- Booster zwischen dem Ende der Effekt- gerätekette und dem FX-Return kann die Balance wiederherstellen. Eleganter wäre natürlich, der MKI hätte eine entsprechende Aufholverstärkung in Reserve.

Alternativen

Die Konkurrenz ist für den MKI in dieser Preisregion heftig. Da scharren Pretiosen wie Mesas Mini-Head MK V und Marshalls Astoria-Modelle mit den Hufen. Für € 2000 bis 2500 locken jedenfalls reichlich „edle“ Tonmaschinen zum Kauf. Doch wenn es um wahre Deckungsgleichheit in der Performance geht, wird die Luft dünner. Insbesondere weil der MKI im Gegensatz zu den spärlichen im Ton vergleichbaren Mitbewerbern über zwei autarke Kanäle und den FX-Weg verfügt. So gesehen gibt es –zumindest in diesem Preisbereich – keine Alternative.

Resümee

Wenn mancherorts in der Fachpresse behautet wird, der Echolette MKI sei ein für jeder Einsatz gerüsteter Allrounder, geht die Aussage in die falsche Richtung. Einfach, weil der Amp zwei wesentliche Dinge nicht kann: Laute Cleansounds und High-Gain. Na und, stört uns das? Definitiv nein, denn darin manifestiert sich lediglich, dass der MKI ein Spezialist für gepflegt ehrliche (Retro-) Tonbildung ist. Und genau das macht ihn besonders wertvoll. Seine Tugenden liegen in der vorbildlichen Sensibilität für den Charakter des Instruments und die Tonformung des Spielers, homogenen Verzerrungen, sowie der Klangbalance im Allgemeinen. Das 212 Cabinet benimmt sich gleichermaßen kultiviert und bildet so nicht nur eine perfekte Ergänzung für den Amp, sondern ist auch für sich genommen absolut empfehlenswert.

Bei der Bewertung des Preis-/Leistungsverhältnisses sollte der potentielle Nutzer bedenken, dass das Stack nicht aus China kommt, sondern ein europäisches Produkt ist, designed in Germany. Das erklärt, warum sich die Box am oberen Ende der Preisskala bewegt. In Relation zu ähnlichen Produkten der Boutique- Sparte, denen der Echolette MKI allemal Paroli bieten kann, ist sein Preis zweifelsfrei angemessen.

Plus

  • Klangbild, markant, sehr kultiviert
  • Dynamik, Transparenz, Präzision
  • reaktive, kultivierte Röhrensättigung
  • Retro-Style mit zwei separaten Kanälen
  • 212 Cabinet: schlanke, aber in sich ausgewogene Wiedergabe m. „freundlichem“ Höhenspektrum
  • geringe Nebengeräusche
  • Verarbeitung/Qualität der Bauteile

Minus

  • Endröhren ohne Halterung

Soundfiles

Hinweise zu den Soundfiles

Für die Aufnahmen kamen zwei Mikrofone mit Großflächenmembran zum Einsatz, ein AM11 von Groove-Tubes/Alesis als Raum-Mikro und ein C414 von AKG, nahe platziert vor der Echolette-Box.

Die Clips wurden pur, ohne Kompressor und EQ-Bearbeitung über das Audio-Interface Pro-24DSP von Focusrite in Logic Pro eingespielt und abgemischt. Das Plug-In „Platinum-Reverb“ steuert die Raumsimulationen bei.

Die Instrumente sind eine Fender-CS-Relic-Strat-1956 (m. JB-Humbucker v. Seymour Duncan am Steg) und eine 1957-Signature-Les-Paul „Lee Roy Parnell“ aus dem Gibson-Custom-Shop.

Bedeutung der Buchstabenkürzel:

F-Ch: Low-Gain/Clean-Kanal.

D-Ch: Crunch-/Lead-Kanal.

GitVol: Im Clip wird das Guitar-Volume-Poti benutzt, um die Verzerrungsintensitäten zu ändern.

Clips #1 bis #3 stellen den Clean-Kanal vor. Er verbreitet großes Volumen, ist kraftvoll in der Dynamik und klanglich variabel. Damit steht er qualitativ auf sehr hohem Niveau.

Die Clips #4 bis #7  sind mit dem deutlich heißeren D-Channel eingespielt. Heiß heißt hier aber nicht High-Gain! Über satten Crunch geht der Amp nicht hinaus, wie die Full Gain-Clips verdeutlichen.

Der Kanal reagiert sehr sensibel auf Details in der Spielweise und die charakteristischen Merkmale des jeweiligen Instruments.

Clip #8 präsentiert mein Referenz-Riff“ (RefRiff), das ich mit jedem Test-Amp/-Distortion-Pedal einspiele, damit man den Charakter (die Verzerrungen selbst sind hier gemeint, nicht die Frequenzkurve) der von uns getesteten Produkte quasi auf einer neutralen Ebene vergleichen kann.

Ich wünsche viel Vergnügen, und…,  wenn möglich, bitte laut anhören, über Boxen, nicht Kopfhörer! ;-).

Fragen, Anregungen  und  ja, auch Kritik sind wie stets willkommen. Nachrichten bitte an frag.ebo@gitarrebass.de.  Es klappt nicht immer,  aber ich werde mich bemühen möglichst kurzfristig zu antworten.


Aus Gitarre & Bass 01/2017

fuzzictube – eine neuartige Box!

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“Die Gitarre ist zu laut!!” Mit diesen Worten werden wir Gitarristen unangemessen oft konfroniert – von Mitmusikern, vom Publikum, vom Mann am Mischpult. Und wir? Wir hören uns nicht oder kaum. Ist doch so!

Diesem Problem wenden sich immer mehr Musiker und Erfinder zu. Da gibt es z.B. die DeeFlexx-Produkte und andere Diffuser/Absorber-Systeme, aber da gibt es auch Uli Vorrath. Der hat sich die fuzzictube einfallen lassen – eben gegen die Bündelung und die direkte Abstrahlung des Gitarren-Sounds auf der Bühne und im Probenraum. Die Box sieht auf den ersten Blick wie eine Stand-Tom aus, auf dem der Gitarren-Amp abgestellt wird, ist sie aber nicht. Das Funktionsprinzip der fuzzictube erklärt die folgende Zeichnung aus dem Patentantrag.

Der prinzipielle Lösungsansatz liegt also ist der indirekten Beschallung sowohl des Publikums als auch der Musiker auf der Bühne. Dazu wird die Box so gestaltet, dass sie definiert mit Boden, Wand und Decke “zusammenarbeitet”. Im konkreten Beispiel ist der Lautsprecher auf den Boden gerichtet, und die Wirkung muss man sich optisch wie bei einem Raketenstart vorstellen. Durch den Druck des Lautsprechers nach unten werden die schwingende Luftmoleküle und Schallwellen
nach allen Seiten verteilt und nach oben vewirbelt. Je nach räumlicher Situation wird der Schall dann im Raum  weiter reflektiert und führt so zu einer Art Surround-Sound, den alle mehr oder weniger gleich laut hören. Trotz teilweiser hoher Lautstärken wird der Sound der Gitarre nicht als unangenehm empfunden, sagt der Hersteller, und das typische “heimliche” Nachregeln des Mastervolume-Reglers nach dem Soundcheck würde nun auch entfallen. Außerdem sei durch den transparenten Sound auf einmal auch ein differenziert lautstärkedynamisches Spiel möglich.

Zur fuzzictube-Box gibt es noch keine Website und auch kein YouTube-Video. Wer den Erfinder kontaktieren möchte, kann dies unter dieser Mailadresse gerne tun: u_vorrath@web.de

Blackstar ID: Core Stereo 100 und Stereo 150 im Test

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Im ID:Core-Programm bietet Blackstar kleine, aber reichhaltig ausgestattete Combos an, die fürs Üben, Homerecording und kleine Sessions taugen. Wie wir hier sehen, gehören dazu nun aber auch große Modelle, die volle Bühnentauglichkeit versprechen.

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Die beiden kleinen Combos ID:Core 10 und ID:Core 20 machten die Vorhut (Ausgabe 07/2014) und zeigten im Test viel Performance für kleines Geld, das lässt für die erst kürzlich auf dem Markt erschienenen Nachzügler hier einiges erwarten. Und ich verrate schon einmal: Die großen Combos geben sich ebenfalls keine Blöße.

Viel Funktion …

Die Core-Combos sind im Grunde Ableger aus einer schon länger eingeführten Produktfamilie. Die ID:-Serie startete nämlich mit Combos/Amps, deren Modeling unter anderem auch das Nachbilden unterschiedlicher Röhrenendstufen einschließt. TVP lautet der Name der entsprechenden Funktionssektion, Tube Valve Power. ID:Core 100 und ID:Core 150 kommen ohne dieses aus. Dafür sind sie ihren Vettern an anderer Stelle überlegen: Unsere Testkandidaten haben eine Stereo-Endstufe mit Wide-Spread-Charakteristik, wovon natürlich die entsprechenden integrierten Effekte profitieren sollen. Im Zuge dessen wurde den Combos ein Stereo-Einschleifweg spendiert; ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal in der ID:-Familie.

Die weiteren Ausstattungsmerkmale: Es sind sechs Sounds/Voices, Grundklänge mit unterschiedlicher Gain-Intensität, anwählbar. Diese können mit je drei von insgesamt 12 Effekten kombiniert und abgespeichert werden: MOD/Modulation – neben Phaser, Chorus/Flanger und Tremolo jetzt neu mit Octaver, DLY/Delay (m. Tap-Eingabe-Taster) und REV/Reverb – halten je vier FX-Preset-Varianten bereit, die in ihrer Intensität (Level) frei abstimmbar sind. Die Sounds/Voices, die man im übertragenen Sinne auch als die Kanäle eines analogen Verstärkers betrachten könnte, sind abstimmbar mit Gain, Volume, der üblichen Dreibandklangregelung (Bass, Middle, Treble) und dem hauseigenen Special ISF (Infinite Shape Feature), das den Mittencharakter variiert.

Luxuriöse Ausstattung und alles drin & alles dran, was man so braucht°

Der USB-Anschluss als Schnittstelle zu Computern, dient neben der Audio-Übertragung – Stichwort Recording – auch dazu, mit der (kostenlosen) Edit-Software „Insider“ auf die Verstärker zuzugreifen. Ein Kopfhörerausgang mit Speaker-Emulation, wahlweise als analoger Recording-Out benutzbar, ein Line-Eingang zum Einspielen von Playbacks, sowie eine Tuner-Funktion runden das Konzept ab. Und als Zückerchen obendrauf haben beide Combos einen Looper im Gepäck. Leider verrät Blackstar nirgendwo, weder auf der Website noch in den Handbüchern, wie lang die Aufnahmezeit nominell ist; ich habe ca. 30 Sekunden gemessen. Looper-Funktionen und Presets können alternativ mit dem mitgelieferten Zweifach-Schaltpedal FS- 13 gesteuert werden.

Wer es luxuriöser haben möchte, greift zum optionalen FS-12 (fünf Taster), das mit dem FS-13 kombiniert werden kann: FS-12 für den Preset-Abruf, FS-13 zur Steuerung des Loopers. Äußerlich machen die hinten geschlossen ausgeführten Combos einen gediegenen Eindruck. Das Design steht dem der teuren Röhren-Amps von Blackstar in nichts nach. An einem Combo waren innen an der Schallwand zwei Schrauben nicht richtig fest angezogen, ab davon machte die Verarbeitung einen soliden, einwandfreien Eindruck.

… und guter Ton

Die Unterschiede zwischen den Probanden bilden sich in der Größe, Leistung, 100 bzw. 150 Watt, und Lautsprecherbestückung ab. So ist der ID:Core 100 mit zwei Zehnzoll-Lautsprechern bestückt, im ID:Core 150 machen zwei 12″-Chassis Druck – der größere Combo hat in der Lautstärke etwas mehr Headroom zu bieten und er klingt etwas fülliger. Grundsätzlich liegen die beiden im Sound aber nicht weit auseinander.

Das Spektrum ist breit, reicht von absolut unverzerrt bis hinein in modern klingende High-Gain-Distortion, gesund komprimierend mit angenehmer Sustain- Unterstützung. Die Clean-Sounds verbreiten reichlich Wärme und Fülle. Ein Highlight sind definitiv die beiden Crunch-Voices, weil sie harmonische und durchsichtige Verzerrungen liefern und lebendig auf den Spieler reagieren. Damit kann man ausdrucksstark seinen Blues ausleben. Überhaupt ist das eine Stärke der ID:Core-Combos, trotz einer gewissen Überzeichnung des Mittenspektrums, die verbindliche, der analogen Welt doch ziemlich nahe stehende Klangqualität: Geringe Latenz, quasi nicht „fühlbar“, gut entwickelte Dynamik, die Distortion „natürlich“, recht frisch in den Obertönen.

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Die Klangregelung reißt keine Bäume aus, erreicht aber bei gezielter Nutzung aller Parameter einiges an musikalischer Effizienz. Damit darf man jedenfalls sehr zufrieden sein. Schlussendlich punkten die Combos positiv wegen der Leistungsfähigkeit des Pakets insgesamt. Hierbei werfen die Effekte viel Gewicht in die Waagschale. Alles da, was man so in der Grundausstattung braucht, mit dem Plus des gut, weil in der Tonhöhe präzise ansprechenden Octavers. Der Looper funktioniert im Prinzip mit hoher Signalqualität, lässt sich aber leider nur mit Mühe Timing-genau steuern.

Dass sich die Stereo-Effekte extrem breit und luftig im Raum verbreiten, hat natürlich einen speziellen Charme, dem man sich kaum wird entziehen können; klingt groß, sehr groß. Kleines Manko, die Anzeige des Tuners geht etwas zu großzügig mit Stimmungsdifferenzen um, ist aber durchaus brauchbar. Der niederpegelig ausgelegte Einschleifweg (ca. – 10dBV) und die weitere Peripherie funktionieren bestimmungsgemäß und unauffällig. Gemessen an analogen Amps wirken die 100 bzw. 150 Watt der Combos weniger laut und voluminös. Trotzdem sind sie allemal Band- bzw. Live-tauglich. Der ID:Core 100 geht im Bassbereich ziemlich schlank mit dem Gitarrensignal um. Wer Bässe von seiner Vintage-Strat u. Ä. hören will, sollte lieber zum ID:Core 150 greifen.

Alternativen

Das ist genau die Preisklasse, in der die größeren, leistungsfähigeren Modeling- Produkte um die Gunst des Gitarristen werben. Nur wenige sind allerdings stereo ausgelegt. Von daher ist die Auswahl an Optionen karg. In erster Linie kommen von Line6 der Spider IV 150 und von Fender der Mustang IV in Frage.

Resümee

Respekt, es ist schon beeindruckend, was Blackstar mit den beiden Combos für doch relativ kleines Geld auf die Beine stellt. Luxuriöse Ausstattungen mit hohem Praxiswert, kultivierte Sounds mit breitem Einsatzspektrum, und vor allem auch eine solide, quasi latenzfreie Ansprache und gesunde Dynamik zeichnen sie aus. Daran können nicht nur Beginner viel Spaß haben. Im Preis ist der ID:Core Stereo 100 besonders lukrativ. Aber auch beim ID:Core Stereo 150 stimmt das Verhältnis von Kosten und Nutzen. Fazit: Daumen hoch, wirklich empfehlenswert.

Plus

  • Sound, Variabilität
  • Dynamik u. Transparenz, gutes Durchsetzungs vermögen
  • Zerrverhalten harmonisch
  • Wide Spread Stereo, FX-Qualität
  • befriedigende Darstellung der Instrumentendetails
  • Edit-Software
  • Allroundtalente
  • Verarbeitung, Qualität der Bauteile

Minus

  • kurzes Fußschalterkabel
  • Looper schwierig Timing-genau zu steuern
  • Tuner etwas zu „tolerant“

Soundfiles

Hinweise zu den Soundfiles

Sie sind stereo ausgelegt. Für die Aufnahmen kamen zwei Kondensatormikrofone mit Großflächenmembran zum Einsatz, der Typ C414 von AKG, nahe platziert (ca. 30 cm)  vor den Lautsprechern. Alle Clips sind mit dem „kleineren“ ID:Core Stereo 100 eingespielt.

Die Clips wurden pur, ohne Kompressor und EQ-Bearbeitung über das Audio-Interface Pro-24DSP von Focusrite in Logic Pro eingespielt und gemastert. Wenn Effekte zu hören sind, erzeugt sie der Combo selbst.

Die Instrumente sind eine Steinberger GL4-T und eine Fender-CS-Relic-Strat-1956 (m. JB-Humbucker v. Seymour Duncan am Steg).

Bedeutung der Buchstabenkürzel:

Clip #1 und #2: Die Combos geben die entsprechenden Effekte mit einem Wide-Spread-Effekt wieder, einer so genannten Stereobasisverbreiterung. Im Raum klingt das noch weiter und räumlicher als es die Mikrofone einfangen können. Trotzdem verfehlen die beiden Clips nicht ihre Wirkung, oder?! Sehr präsent im Klang, und erfreulich voluminös, die beiden Clean-Beispiele.

Clip #3 und #4 zeigen wie artikuliert der Crunch-Bereich abgebildet wird. Dynamische Reaktion, spielt sich angenehm und ausdrucksstark. Dafür, dass wir es mit Modeling-Technik zu tun haben, doch ziemlich gut.

Die Clips #5 bis #7 sind mit den beiden High-Gain-Voices OD 1 und OD 2 eingespielt. Schöner Toncharakter, präzise im Attack, aber durchaus freundlich, nachgiebig im Spielgefühl. Viel Kompression, das Sustain wird spürbar unterstützt. Erneut: Möchte man meinen, dass digitales Modeling den Ton erzeugt?!

 

Um einen Eindruck von den tonalen Unterschieden zu vermitteln, hören wir im Clip #8 der Reihe die vier Distortion-Modes (Crunch, Supercrunch, OD 1, OD 2), bei gleichbleibender Einstellung der Klangregelung.

Clip #9 präsentiert mein Referenz-Riff“ (RefRiff), das ich mit jedem Test-Amp/-Distortion-Pedal einspiele, damit man den (Verzerrungs-) Charakter der von uns getesteten Produkte quasi auf einer neutralen Ebene vergleichen kann.

Ich wünsche viel Vergnügen, und…,  wenn möglich, bitte laut anhören, über Boxen, nicht Kopfhörer! ;-).

Fragen, Anregungen  und  ja, auch Kritik sind wie stets willkommen. Nachrichten bitte an frag.ebo@gitarrebass.de.  Es klappt nicht immer,  aber ich werde mich bemühen möglichst kurzfristig zu antworten.


Aus Gitarre & Bass 01/2017

Pimp Your Röhren-Preamp

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In unserer aktuellen Ausgabe haben wir die Grafik des Schaltkreises leider unvollständig abgedruckt. Dies holen wir hier nun nach. Viel Spaß beim Tüfteln! 

Der aus Frankreich stammende Lag Spitfire TL1, 19″-Tube Preamp aus den frühen 1990er-Jahren, nur eine Höheneinheit (HE) hoch und mit einem komplett aus Metall gefertigten Gehäuse, war damals recht beliebt.

Röhren Vorverstärker

Eignet sich gut als Beispiel für Modifikationen an einem Röhren-Preamp: Lag Spitfire aus den 1990er-Jahren

Einer der beiden Kanäle war, dem damaligen Trend folgend, für harten Metal ausgelegt, der verbleibende Kanal erklang clean. Und jetzt finde ich es an der Zeit, diesen schönen Boliden zu modifizieren und euch daran teilhaben zu lassen. Denn wenn man die Strickweise des Spitfire verstanden hat, kann man die Modifikationen auch auf andere Preamps nahezu nahtlos übertragen. Die Pläne liegen zudem im Netz, wenngleich auch mit wenigen kleinen Fehlern behaftet. Dennoch: Der Lag Spitfire ist ein perfekter Proband für Modifikationen.

Das Ziel der Mods lautet: Weg von dem Metal-Sound (den der Spitfire wirklich vorzüglich konnte) und hinein in deftige Blues-Rock-Gefilde. Mein jetziger Umbau soll möglichst einfach, aber dennoch effektiv sein. Der Spitfire ist ein echter Tube-Preamp mit nominalen 360 Volt Betriebsspannung. Deshalb ist der Lag, wie jeder Hochspannungs-Tube-Amp, bei offenem Hantieren alles, aber absolut kein Spielzeug.

Ich verweise hiermit deutlich auf die Gefahren bei geöffnetem Gehäuse hin – wer noch nie am offenen Gerät gearbeitet hat, sollte dies auch hier nicht tun, und das einem Fachmann überlassen. Und gleich hier der Vermerk auf eine eklatante Service-Schwachstelle bei der Betriebsspannung des Lag. Diese verfügt über keinen (!) Entlade-Widerstand, die vier HT-Elkos halten nach Abschalten vom Netz die 360 Volt noch stundenlang!

Als erstes werden wir daher noch vor den eigentlichen Mods, dem Gerät einen wirksamen Entlade-R implementieren, mehr dazu gleich. Demzufolge beim erstmaligen Öffnen des Gehäusedeckels größte Vorsicht walten lassen. Während des Arbeitens am Spitfire ist selbstverständlich immer vorher der Netzstecker zu ziehen!

Gehäuse und High Voltage 

Um an die maßgebliche Preamp-Platine zu gelangen, muss zunächst der Deckel der Geräte-Oberseite entfernt werden. Der ist mit zehn Schrauben auf der Oberseite und zwei Schrauben auf der oberen Kante der Frontplatte fixiert. Dann liegt die Elektronik offen.

Als erstes werden wir sogleich einen 1Meg-Ohm/0,6-Watt-Entlade-R einlöten. Diesen Widerstand kann man prinzipiell jedem der vier Stück HT-Elkos (15 uF) parallel schalten. Ich löte ihn, da diese Stelle auf der Platine günstig ist, etwas unkonventionell dem letzten Elko dieser Sieb-Kaskade parallel – siehe Foto der Platine, rotes Rechteck #1. Vor dem Einlöten dieses Rs die HT-Sieb-Elko-Kaskade mit zwei isolierten Schraubendrehern oder einer isolierten Spitzzange entladen. Danach den Widerstand gemäß Position, siehe Abb.1, einlöten. Erst jetzt ist der Spitfire in einem Zustand, dass ca. 20 Sekunden nach Abschalten der Betriebsspannung die Platine gefahrlos berührt werden kann. Trotzdem: Nicht vergessen, immer den Netzstecker beim Arbeiten ziehen!

Danach die Frontplatte durch Rausdrehen der sechs Schrauben lösen. Die Zuführungskabel zu der Tube-Signalplatine sind lang genug, so dass diese, die ja noch an der Frontplatte durch die Potentiometer gehalten wird, jetzt auf das geöffnete Chassis gekippt werden kann – keine Gewalt anwenden. Jetzt sieht man die Bestückungsseite der Platine. Wir werden die an der Frontplatte hängende Platine noch häufiger kippen müssen …

OP input amp

Der damals wie heute immer noch gute NE5532-Chip wird für die erste Vorverstärkung genutzt. Diese Vorverstärkung dient beiden Kanälen. Der Eingangs-OP1a ist als Elektrometer-Amp beschaltet und hat gleich eine Besonderheit. Im Fußpunkt der Gegenkopplung findet sich ein 220 Ohm und 1 uF großes RC-Glied, welches ein starkes Hochpassfilter darstellt mit der Grenzfrequenz von 720 Hz. Diese Grenzfrequenz kennen wir aber wirklich auswendig – sie war und ist in sehr vielen FX-Pedalen drin, insbesondere aber bestens bekannt durch den Ibanez Tube Screamer. Es stellt sich übrigens heraus, dass in Verbindung mit dem werksmäßig aggressiv abgestimmten MetalLead-Channel, welcher aus einer Kaskade von drei Trioden plus Filter gebildet wird, dies eine gut gewählte Grenzfrequenz des Preamps darstellt.

Jetzt geht der Ausgang dieses Input-OPs nicht nur direkt zum Lead-, sondern auch noch in den Clean-Channel. Durch diese doch hoch angesiedelte Hochpass-Grenzfrequenz erscheint der Clean Channel etwas dünn. Deshalb werden wir als erstes diese Grenzfrequenz um eine Oktave senken. Den eingebauten 220 Ohm gegen 470 Ohm tauschen (rotes Rechteck #2). Wer mit dem Gain dieser Stufe experimentieren will, kann den 1,5k Ohm (Rechteck #3) gegen einen Wert zwischen 1,5 und 3,3 kOhm tauschen.

Die Platine des Lag Preamps mit eingezeichneten Modifikation

Clean Channel

Vom Ausgang des OP1a von vorhin führt eine direkte Verbindung zum Tonestack des Clean Channel. Dieser verfügt eigentlich nur über einen Treble-Einsteller, hier „Tone“ genannt; Mitten und Bässen sind fest eingestellt. Der Stack arbeitet formal als transformierter Fender-Tonestack, dimensioniert in den Mitten und Bässe durch Festwiderstände, in Maximal-Stellung gewählt. Dadurch, dass der Bass maximal wirkt, wird der eben erwähnte werksmäßig tendenzielle Bass-Mangel durch den Hochpass des OP-Inputs etwas kompensiert. Durch das Modifizieren dieser Grenzfrequenz – siehe vorheriger Abschnitt – wird dieser Mangel an Bass dann mehr als vollständig kompensiert.

Durch die Mod des Hochpasses der Eingangsstufe OP1a werden viele die Bässe wahrscheinlich als etwas stark empfinden. Das lässt sich im Tonestack reduzieren, wenn dem 100-nFBass-C ein weiterer 100 nF auf der Layout-Seite hinzugefügt wird (rotes Rechteck #4). Alternativ kann diese Position in der Platine selbstverständlich auch durch 220 nF/100 V besetzt werden.

Schaltkreis des Lag Spitfire

Sollte man sich dafür entscheiden, den Gain-Faktor des Input OP1a zu erhöhen, um damit die folgenden Lead-Röhren stärker anzublasen, sollte diese Erhöhung im Clean-Kanal OP1b wieder rückgängig gemacht werden. Dafür wäre dann der 39 kOhm R im Hochpunkt der Gegenkopplung des OP1b (Rechteck #5) verantwortlich. Diesen dann auslöten und durch einen Wert zwischen 39 und 18 kOhm ersetzen.

Jetzt bleibt nur noch, das 100pF C, das parallel dem 220-kOhm-R des Spannungsteilers anliegt, der im Ausgangskreis der Clean-Triode T1a liegt, auszulöten (Rechteck #6). Denn im Crunch-Betrieb neigt dieses C dazu, den Ton kratzig klingen zu lassen – besser klingt’s dann ohne. Der Clean Channel klingt jetzt mehr nach Vox als nach Fender. Mit einem Treble Bypass über dem Volume-Einsteller von 2,2nF (Rechteck #7), wird‘s dann wieder mehr Fenderlike.

Weiter geht’s nächsten Monat!

Musikmesse 2017: Zahlreiche Europa-Neueheiten vom JHS-Vertrieb

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Der JHS-Vertrieb bringt zahlreiche Neuheiten auf die diesjährige Musikmesse, von denen viele dort ihren europäischen Einstand feiern werden.

Am Stand G94 in Halle 11.0 könnt ihr Produkte von Fret-King Fluence Guitars, Supro GuitarsBohemian Oil Can Instruments, Italia Guitar, Pigtronix Pedals sowie Supro Amplification anschauen und am besten direkt ausprobieren. 

Weitere Informationen unter jhs.co.uk

Uns findet ihr natürlich ebenfalls auf der Messe:

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