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Channel: Gitarrenverstärker – GITARRE & BASS
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Realbass Duo Carbon im Test

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Gewichtsreduktion stand im Fokus der letzten Entwicklungs-Dekade bei Bassanlagen. Doch die hölzerne Lautsprecherbox war dabei übriggeblieben, wenn auch sie einige Pfunde, oft über das reduzierte Volumen, eingebüßt hat. Der deutsche Hersteller Realbass geht dieses letzte Komfort-Kapitel offensiv an und baut aus Kohlefaser. Und das nicht nur, um Gewicht zu sparen …

Realbass Duo Carbon

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Ob eine Carbon-Box der bewährten Holzbauweise Paroli bieten kann, soll der highendig konzipierte Zweikanal-Basscombo beweisen. Und auch, ob eine moderne Leichtgewichts-Anlage ohne Class-D-Technik und Schaltnetzteil realisierbar ist. Gewicht wird hier also zuerst am Gehäuse gespart, dann darf der analoge Mosfet-Poweramp samt adäquater Versorgung ruhig etwas mehr wiegen. Aber wie angedeutet, das ungewöhnliche Gehäusematerial hat noch weitere Überraschungen parat.

 

Offen für alles

Der Duo-Combo besitzt zwei komplette und gleiche Vorstufen, wobei jede für sich schon ausgesprochen universell ausgestattet ist. Realbass-Entwickler Michael Schäfer ist selber nämlich E- und Kontrabassist; dabei hat man es mit diversen Abnahme-Arten und Pickup-Typen zu tun, weshalb jeder Preamp-Eingang sowohl mit Magnet-Pickups, passiven und aktiven Piezo-Systemen sowie Mikrofonen aller Art klarkommt. Kombibuchsen für Klinke und XLR bedienen die unterschiedlichen Anschlusssysteme, wobei dem L/H-Kippschalter an jedem Eingang eine wichtige Rolle bei der korrekten Anpassung zukommt. In der H(igh)-Einstellung ist die Eingangsimpedanz der FET-Vorstufe mit ca. 10 Megohm so hochohmig, dass passive Piezos ohne Verluste betrieben werden können.

Die L(ow)-Einstellung ist hingegen auf aktive Systeme und konventionelle Magnet-Tonabnehmer abgestimmt, während der XLR-Input für niederohmige Studiomikros optimiert ist. Zur Versorgung von Kondensator-Mikros ist sogar eine Phantom-Speisespannung von 48 Volt zuschaltbar. Natürlich können mit dem Duo-Combo auch zwei Abnahmearten kombiniert werden, schließlich sind ja zwei Vorstufenkanäle vorhanden. Damit es dabei nicht zu unerwünschten Phasenauslöschungen kommt, ist jeder Kanal mit einem Phasenschalter versehen, außerdem können übermäßig starke Eingangssignale am Pad-Schalter abgedämpft werden.

Bei der Aussteuerung hilft jeweils eine dreistufige LED-Pegelanzeige, für die Feinabstimmung sind getrennte Gain-Regler vorhanden. Sehr praktisch ist in jedem Kanal das stufenlose Low-Cut-Filter, um den Combo von übermäßigen Tiefbässen zu entlasten; außerdem lässt sich damit der Gefahr von tief hupenden Rückkopplungen bei Akustik-Abnahme begegnen. Darauf folgt nun ein zuschaltbarer Compressor mit einstellbarer Ansprechschwelle und Level-Regler zum Ausgleich von Pegelverlusten. Für externe Effekte sind je Kanal zwei serielle Effekt-Wege vorhanden, per Schalter lassen sich diese Inserts vor oder hinter die Klangregelung umschalten.

Auf der Rückseite sind einmal getrennte Klinken für Send und Return sowie als zweiter Insert-Weg eine kombinierte Stereoklinke für beides vorhanden. Wiederum per Schalttaste lässt sich die eigentliche Klangregelung in den Signalweg bringen, es handelt sich um einen Dreiband-EQ mit vollparametrischem Mittenbereich. Hinter der Klangregelung folgen separate Volume-Einsteller zum Mischen der Kanäle, getrennte Mute-Schalter und ein gemeinsamer Master-Regler. Mit eigenem Lautstärkeregler ist zudem der Miniklinken-Eingang für den Audio-In-Einspielweg ausgestattet, sodass die Playbacks separat gepegelt können.

Für die Mute-Funktionen sind auf der Rückseite auch Fußschalter-Anschlüsse vorhanden, ebenfalls besitzen die Kanäle jeweils eigene Tuner-Anschlussbuchsen und Line Outputs. Für die PA-Abnahme und Aufnahmen besitzt der Duo-Combo zudem zwei symmetrische DI-Ausgänge, deren Signalabgriff hinter Low-Cut-Filter und Compressor liegt, aber noch vor der eigentlichen Klangregelung. Das ist konsequent „akustisch“ gedacht, um bei ungünstigem Raumklang den Bühnen-Sound zu optimieren, ohne damit auf die PA-Wiedergabe zu wirken. Wer möchte, bekommt die DI-Ausgänge aber auch vom Hersteller mit Post-EQ-Abgriff geliefert.

Der Duo bietet zwei vollwertige Preamp-Kanäle mit opulenter Ausstattung

Der Duo bietet zwei vollwertige Preamp-Kanäle mit opulenter Ausstattung°

 

Analogtechnik innovativ verpackt

Aus klanglichen Gründen hat sich Realbass gegen die populäre und zweifellos praktische Class-D-Technik entschieden und für den Combo stattdessen eine HiFi-taugliche Mosfet-Endstufe mit 500 Watt Spitzenleistung entwickelt. Die Nennleistung an 4 Ohm beträgt etwa 250 Watt. Entscheidend für die angestrebte Klanggüte ist ebenso die Stromversorgung, die in bewährter Weise über einen ausreichend (über-)dimensionierten Ringkerntrafo ausgeführt wird.

Angenehm für den Benutzer ist übrigens, dass der Basscombo etwaige Abwärme über den großen Kühlkörper auf der Rückseite abstrahlt und keinen lästig lärmenden Lüfter benötigt. Was die analoge Leistungserzeugung zusätzlich auf die Waage bringt, wird vom knapp 4 kg leichten Carbon-Gehäuse wieder locker eingespart – das Gesamtgewicht des Zweikanal-Basscombos beträgt weniger als 15 kg! Etliche Experimente waren nötig, um die Klangeinflüsse des stabilen, aber nur wenige Millimeter dünnen Kohlefasergehäuses zu optimieren. Dabei wurde zugunsten des Wirkungsgrades und Gewichts nicht mit Dämpfungsbelägen gearbeitet, sondern ausschließlich durch die versteifende Formgebung der Resonanzcharakter des Gehäuses bestimmt.

Natürlich schluckt im Inneren der Bassreflexkammer eine Lage Polyesterwatte stehende Wellen. Interessant, dass nun alleine ein hochbelastbarer Zwölfzöller (Spezialanfertigung von Beyma) mit Gusschassis und Neodymmagnet für die Wiedergabe zuständig ist, auf einen Hochtöner verzichtet der Realbass-Combo. Angekoppelt wird der interne Speaker durch ein fettes, kurzes Speakon-Kabel, eine Speakon/Klinke-Kombibuchse für eine zusätzliche 8-Ohm-Box ist auch vorhanden.

Auch alle Anschlüsse sind zweifach vorhanden.

Auch alle Anschlüsse sind zweifach vorhanden.°

 


Btw: Parametrische Filter

Beim parametrischen Filter steht außer dem Pegelsteller für Anhebung bzw. Dämpfung noch ein Frequenzregler bereit, mit dem sich die Mittenfrequenz des Filterbands verschieben lässt. Während gewöhnliche Klangregler also auf einen fest vorgegebenen Frequenzbereich wirken, lässt sich dieser Bereich bei der Parametrik wählen, was gezieltere Einflussnahme auf den Klangcharakter erlaubt. Bei der echten Vollparametrik ist zudem noch ein weiterer Regler vorhanden, mit dem der Gütefaktor bzw. die Bandbreite des beeinflussten Frequenzbereichs festgelegt werden kann. Dabei liefert ein hoher Gütefaktor (Q-Wert) eine enge Frequenzbandbreite, während ein niedriger Q-Wert den Bereich verbreitert, auf den das Filter wirkt. Parametrik-Klangregler ohne Bandbreiten-Einstellung nennt man auch Semiparametrik.


 

Impulsiver klangkörper

Aufgrund seiner Vielseitigkeit ist der mit zwei gleich opulenten Vorstufen ausgerüstete Duo Combo natürlich nicht ganz so leicht überschaubar wie ein straighter E-Bass-Amp. Doch seine sinnvolle Ausstattung ist gut sortiert; dabei sollte es nicht weiter irritieren, dass die zur Mischung vorhandenen Volume-Kanalregler für höhere Lautstärken ziemlich weit aufgedreht werden müssen, denn erst am Endanschlag lassen sie den vollen Signalpegel durch. Die sauber erreichbaren Wiedergabe-Pegel erreichen am Ende ein Bandtaugliches Niveau und reichen in jedem Fall für einen fülligen Basston im Akustik-Ensemble.

Was E-Bass-Spieler interessieren dürfte, ist das Übersteuerungsverhalten der Vorstufe, die auch durchaus mit harmonischen Ergebnissen bis in den Crunch hinein gefahren werden darf. Der Compressor lässt sich zum Andicken des Akustik-Tons sehr unauffällig einstellen, bietet aber auch überzeugende Effekt-Kompression mit fetzigem Squash, wenn man den Threshold entsprechend justiert. Äußerst feinfühlig und dennoch wirksam greift die Klangregelung zu, wobei natürlich die Vollparametrik sehr filigrane Mittennuancen perfekt auf den Punkt bringt. Anders als die sonst meist nur semiparametrischen Klangregler lassen sich mit der Realbass-Parametrik sehr enge Bereiche herausgreifen, ohne dass es bei Anhebungen quäkt oder bei Dämpfungen unnötig Power verloren geht. Topp!

Der Treble-Regler wirkt übrigens beim E-Bass mit abgespielten Saiten nur sehr zurückhaltend, macht allerdings bei Akustik-Instrumenten genau das Richtige und hat den Top-Treble-Bereich (wo mitunter die Piezo-Abnehmer ziemlich scharf rüberkommen) tadellos unter Kontrolle. Verblüffend ist die kultivierte Klanggüte, die aus dem dünnwandigen Carbon-Gehäuse ertönt, und obwohl hier nur ein Zwölfzöller, aber kein Hochtöner vorhanden ist, vermisst man nichts an differenzierter Detaildarstellung. Genau hier liegt eine wichtige Besonderheit des handlaminierten Carbon-Gehäuses, denn es agiert keineswegs schalltot, sondern strahlt nach allen Seiten wichtige Mittenfrequenzen ab, die wirksam die präzise Hörbarkeit verbessern!

Mitten und Präsenzen werden von diesem rundum wirksamen Klangkörper mit freier Natürlichkeit dargeboten, auch der fette Kontrabass-Attack ist eindrucksvoll. Auch daraus resultiert beim Realbass-Combo die lebendige Impulswiedergabe – eine besondere Stärke, mit der man musikalisch arbeiten kann. Um die vielen Möglichkeiten des feinen Verstärkers sachgerecht ausnutzen zu können, liefert der Hersteller ein umfangreiches Benutzerhandbuch mit, welches mit seriösen Erklärungen aller wichtigen Grundlagen weit über eine normale Bedienungsanleitung hinausgeht. Und damit der Carbon-Combo beim Transport sorglos behandelt werden kann, ist eine hochwertige gepolsterte Schutzhülle dabei.

Durch die versteifende Formgebung wird der Klangeinfluss des CarbonGehäuses optimiert.

Durch die versteifende Formgebung wird der Klangeinfluss des CarbonGehäuses optimiert.°

 

Alternativen

Was die Anschlussmöglichkeiten des Verstärkers betrifft, wird man auch bei Maruszczyks Barabass-Combo fündig, der wie der Realbass eine ausgefuchste Ausstattung für verschiedene Abnahmearten aufweist. Allerdings kein innovatives Carbon-Gehäuse und auch keine analoge Endstufe, obwohl Gewicht und Leistungsvermögen in einer ähnlichen Region angesiedelt sind. Der Bass Cube II von AER ist ebenfalls umfangreich für Elektro- und Akustikabnahme ausgestattet, dabei sehr kompakt und handlich. Ein Carbon-Gehäuse besitzt auch dieser Combo nicht, was ihn mehr als 5 kg schwerer als den Realbass macht. In der Klangästhetik fallen freilich alle drei Modelle deutlich verschieden aus, vor allem wegen der besonderen Eigenschaften des Carbongehäuses als Klangkörper.

 

Resümee

Mit fein differenziertem Klang und auffälliger Impulsfrische präsentiert sich der Realbass-Combo von seiner besten Seite, wobei aber auch klar sein muss, dass in erster Linie die Nutzer von akustischen Bässen von den meisten Vorzügen des opulent ausgestatteten Duo profitieren. Insbesondere bei der Kombination verschiedener Abnahmearten spielt er seine Stärken aus; natürlich bekommt der Carbon-Combo auch einen gediegenen E-Bass-Sound hin, allerdings gibt es für den lauteren Einsatz einfachere und gröber zupackende Geräte. Absolut überzeugend absolviert das leichte Carbon-Gehäuse den Hörtest und eröffnet in seiner Wirkung als rundum strahlender Klangkörper neue Ansätze in der Boxenkonzeption – da kann man nur anregen, die innovative Bauweise auf eine ganze Boxen-Serie anzuwenden, das könnte insbesondere bei kompakten Bühnenmonitoren eine große Zukunft haben.

 

Plus

  • feines, differenziertes Klangbild
  • Abstrahlverhalten Carbon-Gehäuse
  • Sound-Möglichkeiten, Klangregler
  • Anschlussmöglichkeiten Input
  • Wirkung Compressor
  • Ausstattung, Verarbeitung
  • leichtes Carbon-Gehäuse

Minus

  • DI-Abgriff nicht pre/post EQ umschaltbar

 

Realbass Duo Carbon (3)

Supro Black Magick im Test

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Im Gitarren-Amp-Business können nur wenige Marken auf so eine lange Historie zurückblicken. Gegründet 1935, war Supro quasi von Anfang an dabei. In den 1960er-Jahren hatte das Unternehmen eine Glanzzeit, die den heute legendären Ruf mitbegründete. Darauf basierend sind seit 2014 Replikas auf dem Markt. Und unser Testkandidat ist ein neues Modell in dieser Riege, und zwar eines mit Promi-Bonus, wie wir gleich erfahren werden.

Supro Black Magick

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Das Programm von Supro ist bis dato beachtlich angewachsen, sprich der Black Magick hat eine Menge Brüder, ausschließlich Combos. In drei Serien: Die Retro Series umfasst sechs Modelle, fünf finden sich in der 1964 Reissue Series, und unser Testkandidat war dem Vernehmen nach das erste der Classic Series, zu der noch der sehr simple 1¥10″-Supreme gehört. Bezeichnend für alle ist die relativ schlichte, puristische Konzeption.

Nur wenige bieten mehr als einen Tone-Regler um die Klangfarbe zu verändern, zuweilen in zwei Kanälen, fast alle haben einen Tremoloeffekt zu bieten, häufig ergänzt durch den klassischen Röhren-Federhall. Röhre ist ein wichtiges Stichwort. Die Verstärker basieren wie die „antiken“ Vorbilder auf reinen Röhrenschaltungen, keine Halbleiter im Signalweg.

Nebenbei bemerkt hatten wir gleich nach ihrem Erscheinen die Modelle Dual-Tone, Coronado und Thunderbolt in einem Testbericht vorgestellt, siehe Ausgabe 03/2015. Um die Andeutung in der Einleitung aufzulösen, dem Black Magick eilt eine gewisse Mystik voraus, denn Vorlage für das Modell soll der angeblich heftig modifizierte Supro gewesen sein, den das Rock and Roll Hall of Fame Museum in Cleveland/Ohio von keinem Geringeren als Jimmy Page leihweise zur Verfügung gestellt bekam. Oha, Ehrfurcht, ich spitze jetzt schon die Ohren ;-).

 Wenig ist mehr?

Wie hier beim Black Magick, verzichtet Supro bei den Replikas zum Teil auf die Röhrengleichrichtung. Halbleiterdioden für die Umformung von AC zu DC zu benutzen, ist einfacher und verursacht weniger Kosten. Vor dem Hintergrund steht wohl auch die Entscheidung, die im Aufwand übersichtliche Elektronik nicht wie früher frei auf Turretboards o. ä. zu kontaktieren. Platinenbauweise verbirgt sich statt dessen in dem stabilen Chassis.

Stilecht wird aber in der Endstufe der Retro-Röhrentyp 6973 verwendet, zwei Stück mit Kathodenbias. Marke Electro-Harmonix, wie auch die übrigen vier 12AX7. Die Ausstattung des Black Magick ist … na, ich sage mal überschaubar. Zwei im Grundsound unterschiedliche Eingangsstufen teilen sich einen Tone-Regler. Der Tremoloeffekt, abstimmbar in Speed/Geschwindigkeit und Depth/Intensität, kann auch über einen Fußschalter aktiviert werden.

Alles auf einer Platine, maximal rationeller sauberer Aufbau

Alles auf einer Platine, maximal rationeller sauberer Aufbau°

Hinten an der Unterseite des Chassis sind 2 Lautsprecherausgänge zugänglich. Der 8-Ohm-Main-Ausgang füttert den internen 12″-Speaker (Typ BD12 by Eminence, custom-voiced), an die zweite Buchse darf ebenfalls eine Last von acht Ohm angeschlossen werden, wobei automatisch die 4 Ohm Wicklung des Ausgangstrafos aktiv wird.

Die Schallwand ist wie beim Tweed-Bassman von Fender von vorne am Gehäuse verschraubt. Meine wie stets penible Inspektion des Gehäuses und des Verstärkers ergab, dass der Black Magick sauber und einwandfrei verarbeitet ist. Mit einem klitzekleinen Abstrich in der Kür, weil das Lautsprecherkabel hinten drin lose rumhängt. Für technisch Interessierte: Als Koppelkondensatoren findet zum überwiegenden Teil der Typ MKS4 von WIMA Verwendung (metallisierte Polyester-PET-Kondensatoren).

Blues regelt

Es wird gleich Thema sein, was es mit der Verwandtschaft des Black Magick zu Jimmy Pages Supro auf sich hat. Vorher beleuchten wir die grundsätzlichen Fä- higkeiten des Combos: Solange man in cleanen Bereichen bleibt, unterscheiden sich die beiden Eingänge klanglich so wenig, dass es für die Praxis kaum eine Rolle spielt. Der Grund-Sound des Black Magick ist hier ausgewogen, tendenziell eher schlank in den tiefen Frequenzen, aber trotzdem voluminös.

Absolut schmeichelnd, gewissermaßen ideal für gepflegte Vintage-Strats, die an diesem Combo ihre Qualitäten in allen Facetten ausspielen können. Drahtig, aber nicht klirrend, mit viel Transparenz und einem gesunden Fundament im Bassbereich. Bringt die Gitarre einen holzigen Ton hervor, wird dieser optimal zur Schau gestellt.

Dank des schlanken Grundtimbres sind Gitarren mit fettem Ton – gemeint sind natürlich Humbucker-Paulas und Artverwandte – hier genauso gut aufgehoben. Die Klangregelung macht das, was man erwarten durfte: Nach rechts gedreht mehr Brillanz in den Höhen, weniger Bässe und untere Mitten; in Gegenrichtung dunklere Töne und mehr Volumen.

Damit sucht man im Grunde immer nur die für das jeweilige Instrument gerade günstigste Balance, eine regelrechte Klangformung ist damit – wie zu erwarten war – nur sehr bedingt machbar. (Wissen wahrscheinlich viele, ich sag‘s trotzdem: Abhilfe kann in solchen Fällen effektiv und preisgünstig ein Graphic-EQ-Pedal schaffen; erfüllt übrigens auch als Booster gute Dienste.) Variabilität entwickelt sich beim Black Magick auf einer anderen Ebene. Durch die Konzeption der Inputs.

Von den beiden Klinkenbuchsen spricht nur In 2 den betreffenden Kanal direkt an. Belegt man die andere Buchse, sind, wie die Beschriftung erklärt, beide Input-Sektionen parallel aktiv, d. h. man kann sie gegeneinander ausbalancieren und hat vor allem auch mehr Gain-Reserven zur Verfügung. Eine dritte Anwendung wäre beide Inputs zu belegen.

Dann sind sie ebenfalls parallel in Betrieb, aber man könnte z. B. mit einer A/B-Box zwischen ihnen hin- und herschalten. Wofür sollte das gut sein, fragt sich jetzt vielleicht der eine oder andere. Wenn die Kanäle doch eh ähnlich klingen, nur um zwei Lautstärken zur Verfügung zur haben? Na ja, man könnte damit zwei Signalwege mit unterschiedlichen FX-Pedal-Ketten an den Start bringen. Der Sinn der Sache liegt tatsächlich aber woanders.

supro-black-magick-3

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Womit wir (endlich) zurück zu Jimmy Page kommen. Sein Museums-Supro dürfte als Mod vor allem eine Anhebung des Gain-Niveaus bekommen haben. Und dementsprechend wurde der Black Magick auch besonders „heiß“ konzipiert, ja, er soll sogar mehr Gain-Reserven haben als jeder andere Supro aus dem aktuellen Programm. Das zahlt sich aus. Der Combo kann wirklich ziemlich satten Overdrive erzeugen.

Sehr souverän, denn er agiert in der Röhrensättigung elegant, lässt Akkorde harmonisch erklingen und zeigt die Instrumentendetails bzw. spieltechnische Feinheiten deutlich auf. Die Overdrive-Verzerrungen schleichen sich zudem an der Grenze zu Clean ganz subtil in den Sound ein, bauschen ihn dann immer mehr auf, verdichten sich und lassen sich feinfühlig dosieren.

Selbst bei Vollaussteuerung geht die Klangbalance nicht aus dem Leim, was beweist, dass die Abstimmung von Gehäuse, Speaker und Amp gekonnt konzipiert wurde. Kompression erlebt man nur wenig, der Ton pumpt zwar ein wenig im Hörerlebnis, der Spieler erlebt dabei aber (stets) eine nicht zu stramme, aber doch stabile Gegenwehr.

Das Sustain der Gitarre wird also kaum bis gar nicht unterstützt. Die beiden Inputs grenzen sich nun, im Overdrive betrieben, klarer aber nicht gravierend voneinander ab. In 1 ist schlanker im Ton, zerrt daher auch nicht so dicht wie In 2. Jetzt bekommt auch der Gebrauch einer A/B-Box noch ein anderes Gewicht, insofern als man In 1 z. B. für Akkorde bzw. Begleitung nutzt und In 2 für Soli u.ä. aktiviert. Irgendwo habe ich über den Black Magick gelesen, er eigne sich auch perfekt für Heavy Blues oder Classic Rock. Na ja, na ja, da bekomme ich ein bißchen Bauchschmerzen.

Der Combo klingt nicht so offensiv und mächtig, dass ich unumwunden zustimmen könnte (Achtung, im Clip auf der Supro-Homepage spielt Guns-N‘-Roses-Gitarrist Richard Fortus den Amp mit einem Booster! Klingt deutlich anders als der Combo alleine.) Okay, mikrofoniert kann der Ton schon rocken, aber da steckt nicht ein Hauch von britischer Erdigkeit drin und als Spieler erfährt man den Sound nicht als druckig, sondern eher luftig.

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Nimmt man ein Distortion-Pedal zur Hilfe ist das etwas anderes. Box of Rock von Zvex sage ich nur, dann knirscht der Black Magick ordentlich mit den Zähnen – hat aber nach wie vor nicht wirklich Druck. Auf jeden Fall empfiehlt er sich sehr für den anspruchsvollen Blues-Spieler und – wegen seiner harmonischen Akkordauflösung – zahmeres Musikmaterial wie OD-Comping à la Tom Petty und seinen jüngeren Erben. Also, alles gut. Nein, sehr gut! Zumal das weich pulsierende Tremolo zum guten Schluss auch noch für einen Pluspunkt sorgt.

Alternativen

Grundsätzlich gibt es in der Bauart viele alternative Kandidaten, zu viele um sie zu listen. Es kommen auf jeden Fall andere Supros in Frage, denn mit einem Booster vor dem Input ist man schnell auf dem gleichen Gain-Niveau. Auch alles was aus der Fender-Welt der kleineren Tweed-Modelle kommt, kann eine Alternative sein, wobei die oft nicht so feingliedrig zerren, wie der Black Magick. Das ist nämlich die Crux, dieser Supro ist schon speziell, ein Charakterkopf, im Detail mit eigener Sound-Prägung und Dynamik im Ton.

Resümee

Das Schlüsselwort zur Endabrechnung steht oben in der Überschrift. Der Black Magick ist im Sinne von Retro-Klangformung ein wahrer Ästhet. Feingliedriger harmonischer Overdrive und transparent warme Cleansounds, damit hebt er sich hervor. Obendrauf das Sahnehäubchen eines charmant schwebenden Tremoloeffekts. Anspruchsvolle Blues-Gitarristen – aber nicht nur die – sollten den Combo auf jeden Fall kennenlernen. Fazit: Nein, besonders kostengünstig ist der Black Magick angesichts der rationellen Platinenbauweise nicht, insgesamt gesehen muss man das Preis-/Leistungsverhältnis aber als marktgerecht gesund einstufen.

Plus

  • Sound
  • Dynamik, Transparenz
  • Zerrverhalten harmonisch
  • Darstellung d. Instrumentendetails
  • Tremolo-Effekt
  • geringe Nebengeräusche
  • Verarbeitung/Qualität
uebersicht-supro-black-magick

 

Hinweise zu den Soundfiles.

Für die Aufnahmen kamen zwei Mikrofone mit Großflächenmembran zum Einsatz, ein AM11 mit von Groove-Tubes/Alesis und ein C414 von AKG, nahe vor dem Combo platziert.

 

Die Clips wurden pur, ohne Kompressor o. jegliche EQ-Bearbeitung über das Audio-Interface Pro-24DSP von Focusrite in Logic Pro eingespielt. Die Raumsimulationen steuert das Plug-In „Platinum-Reverb“ bei. Den Ton liefern eine Fender-CS-Relic-Strat-1956 am Steg auf-/umgerüstet mit einem Seymour-Duncan-JB-Humbucker im SC-Format sowie 1957-Signature-Les-Paul „Lee Roy Parnell“ aus dem Gibson-Custom-Shop.

 

Bedeutung der Buchstabenkürzel:

CR: Crunchsound, etwas mehr Gain als bei Overdrive.

OD: Overdrive, geringe Anzerrungen.

LP: Les Paul.

 

Clips #1 bis #8: Ich denke die Audio-Beispiele sind selbsterklärend. Einziger Hinweis meinerseits: Die stärker verzerrten Passagen  entstanden durch ziemlich harte Anschläge. Der Black Magick schenkt in der Hinsicht nichts her, harter Hund. Aber der Ton entschädigt, oder?! Gerade bei Vintage-Strats  und Artverwandten empfiehlt sich einen Booster vor dem Combo zu benutzen, um die Signale „heißer“ zu machen.

 

 

Clips #9 demonstriert unterschiedliche Gain-Intensitäten, die sich wohlgemerkt alleine durch den Einsatz des Guitar-Volume und die Input-Umschaltungen ergeben. Clip #10 bringt den Tremolo-Effekt in verschieden Einstellungen zu Gehör.

 

Clip #11 präsentiert mein Referenz-Riff“ (RefRiff), das ich mit jedem Test-Amp/-Distortion-Pedal einspiele, damit man den Charakter (die Verzerrungen selbst sind hier gemeint) der von uns getesteten Produkte quasi auf einer neutralen Ebene vergleichen kann.

 

Ich wünsche viel Vergnügen, und…,  wenn möglich, bitte laut anhören, über Boxen, nicht Kopfhörer! ;-).

 

FAQs zu Fender-Amps

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Und weiter geht es mit häufig gestellten Fragen zur Technik bei Fender-Verstärkern.fender-amps-deluxe-reverb

Mein Fender Deluxe Reverb fängt circa 5 Minuten nach dem Einschalten stark an zu rauschen. Was könnte die Ursache dafür sein?

Beginnt das Rauschen erst nach einer Aufwärmphase ist in den meisten Fällen eine termisch defekte Vorstufenröhre dafür verantwortlich. Bevor man den Amp zu einem Techniker bringt, sollte man die Vorstufenröhren nacheinander austauschen und den Verstärker warm werden lassen. Von hinten gesehen beginnt man mit der Röhre ganz rechts außen. Diese Röhre sorgt für die Verstärkung der ersten Stufe. Bei zweikanaligen Fender-Amps ist das der Normal-Kanal. Die zweite Röhre ist die erste Stufe für den Hall-Kanal. Hört das Rauschen nicht auf, tauscht man die nächste Röhre und so fort. Besonders anfällig sind die beiden Vorstufenröhren rechts außen oder die Treiberröhre.

Das ist die letzte Röhre links außen vor den Endstufenröhren. Vor dem Wechsel sollte man immer den Standby-Schalter betätigen, damit die Röhren beim Wechsel keiner Spannung mehr ausgesetzt sind. Meist ist damit das Problem behoben. Es kommt auch vor, dass einer der Treble-Kondensatoren rauschempfindlich wird. Dann mischt sich zu dem Rauschen auch noch ein lautes Knacksen und Zischen. Hier ist der Weg zum Techniker unumgänglich.

Bei meinem Fender-Verstärker fliegt beim Einschalten sofort die Sicherung raus. Was könnte die Ursache sein?

In diesem Fall ist meist die Gleichrichterröhre oder eine der beiden Endstufenröhren defekt. Hat man genügend Ersatzsicherungen parat, sollte man zuerst die Funktion der Gleichrichterröhre durch einen Austausch überprüfen. Fliegt die Sicherung wieder, testet man die Endstufenröhren. Sollte die Sicherung immer noch fliegen, hat man irgendwo im Amp einen Kurzschluss. Hier bleibt nur der Gang zum Techniker. Letzteres kommt aber eher selten vor. Man sollte generell immer genügend Ersatzröhren und – Sicherungen dabeihaben. Röhren sind sehr empfindlich und halten mitunter nur kurze Zeit.

Ich besitze einen Fender-Verstärker mit einem amerikanischen 110-Volt- Trafo. Um ihn dennoch verwenden zu können, schalte ich einen Umspanntrafo für 230 Volt davor. Sollte ich dennoch über einen Austausch zu einem sogenannten Export-Trafo mit 230 oder 240 Volt nachdenken?

In der Regel laufen Fender-Amps in Kombination mit einem Umspanntrafo recht gut. Man sollte allerdings von einem Techniker die Heizspannung überprüfen lassen. Manchmal lassen sich Vintage-Verstärker mit US-Trafos nicht optimal an unsere aktuelle Netzspannung anpassen. Die liegt z.B. bei mir zu Hause bei 236 Volt. In manchen Fällen ist die Heizspannung weit über 6,3 Volt. Das ist schädlich für die Röhren und klingt nicht gut. Außerdem sollte man bedenken, dass die Stabilität dieser Trafos auch Klangunterschiede bedeuten könnte. Ich habe zu Hause einen alten Grundig Regeltrafo, der hervorragend für solche Zwecke geeignet ist.

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Die Speaker-Ausgänge

Außerdem besitze ich einen recht kleinen, handelsüblichen Umspanntrafo, der zwar wunderbar funktioniert, aber leichte Klangeinbußen (weniger Dynamik, weniger Leistung) erzeugt. Praktischer ist der Umbau mit einem Export- Trafo in jedem Fall. Schon zweimal habe ich bei einem Gig den Umspanntrafo einfach auf der Bühne liegen lassen. Jedes Mal musste ich einen neuen kaufen. Will man den Sammlerwert eines Vintage- Amps erhalten, kann man den Original- Trafo bei einem Verkauf dazugeben oder den Umbau wieder rückgängig machen. Vorsicht geboten ist bei Umspanntrafos, die nachträglich ins Combo-Gehäuse gebaut wurden. Oft ist da die Verkabelung zum Inneren des Amps nicht sachgemäß und sicher. Hier besteht die Gefahr, dass man sich einen Stromschlag einhandelt. Daher sollten diese Konstrukte in jedem Fall beseitigt werden.

Ich möchte an meinen Super Reverb eine Marshall-Box mit 16 Ohm anschließen. Ist das grundsätzlich möglich?

Fender-Verstärker vertragen Fehlpassungen von 100 Prozent. Das heißt, dass man an einen 8-Ohm-Ausgang ohne Probleme eine 4-Ohm oder eine 16-Ohm-Last anschließen könnte. Man nimmt dann zwar leichte klangliche Einbußen in Kauf (Dynamik und Leistung), hat aber keine technischen Probleme zu befürchten. Der Super Reverb hat jedoch einen 2-Ohm- Ausgang. Hier wäre die 16-Ohm-Last eindeutig zu hoch. Es gibt daher nur zwei Möglichkeiten. Entweder tauscht man den Ausgangsübertrager des Super Reverbs mit einem Ausgangsübertrager mit mehreren Impedanz-Anzapfungen (etwa 4, 8 und 16 Ohm) oder man verlötet die Marshall-Box auf 4 Ohm. Dann wäre die Verbindung wieder problemlos möglich.

Warum funktioniert bei meinem Twin Reverb der externe Speaker-Ausgang nur, wenn auch die internen Lautsprecher angeschlossen sind?

Die meisten Fender-Amps sind am Speaker- Ausgang mit einer Schaltbuchse ausgestattet. Steckt hier kein Klinkenkabel, ist der Ausgang gegen Masse kurzgeschlossen. Daher erhält der externe Ausgang, der ja mit dem Pluspol der Speaker- Buchse verbunden ist, auch kein Signal. Möchte man also nur eine externe Box verwenden und die internen Lautsprecher stummschalten, muss man das Speaker- Kabel aus der Main-Speaker-Buchse entfernen und dort die externe Box anschließen.

Wenn ich meinen Princeton Reverb weit aufdrehe, höre ich neben dem Gitarren- Ton eine Art Wummern, dass mich unheimlich stört. Wo kommt das her?

Dieses Geräusch kommt mit ziemlicher Sicherheit von den Endröhren. In Combo- Gehäusen sind die Endstufenröhren zum Teil sehr starken Vibrationen ausgesetzt. Die Folge ist, dass sich die Anodenbleche oder Gitter in der Röhre lösen und diese Vibrationen aufnehmen. Die Folge ist ein tiefes Wummern im Ton, dass sich mitunter sogar zu einer Art Rückkopplung aufschaukeln kann.

Auf alten Fotos von den Allman Brothers oder Paul Kossoff sieht man oft Schaumstoffmatten unter den Topteilen zur Vibrationsentkopplung von den Marshall- Boxen. Genau aus diesem Grund wurden diese Matten verwendet. Es schont die Röhren oder verhindert das Röhrenwummern sogar. Die besten Vintage-Röhren, die ich besitze, klingen zwar herausragend, wummern in Combos aber prinzipiell immer. Daher verwende ich sie nur noch in Tops, die ich dann in keinem Fall auf die Speaker-Gehäuse stelle.

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Fender Amp mit US Umspanntrafo

Ist das Problem schon fortgeschritten, hört man das Wummern auch, wenn man leicht gegen die Röhren klopft. Manchmal wummert es auch, wenn man einfach nur gegen das Chassis klopft. Das Problem schreitet voran, wird immer schlimmer und führt schließlich dazu, dass man die Röhren gar nicht mehr verwenden kann.

Kann ich bei meinem Vibrolux Reverb die beiden Kanäle ähnlich wie bei einem Marshall-Verstärker mit vier Eingängen koppeln?

Bei allen Fender-Verstärkern mit eingebautem Hall geht das leider nicht. Stellt man beide Kanäle beispielsweise auf Volume 4, erhält man eine Phasenauslöschung. Das liegt daran, dass die beiden Kanäle eines Marshalls in Phase laufen, die Kanäle des Fender Reverb Amps aber „out-of-phase“. Die Phase des Gitarrensignals dreht sich pro Verstärkerstufe um 180 Grad. Während bei einem Fender Reverb-Verstärker der Normal-Kanal in Phase läuft, ist das Signal im Reverb-Kanal in umgekehrter Phase in Bezug auf das Eingangssignal. Bei Fender Amps ohne Hall (z. B. Bandmaster, Showmann, Bassman, Pro Amp) ist die Brückung der Kanäle mit einem Patch- Kabel möglich.

Ich besitze einen 1958er Fender Tweed Deluxe Amp. Auf der Rückseite des Backpanels befindet sich eine weiße brüchige Schicht, die staubt und rieselt. Angeblich handelt es sich dabei um Asbest. Das wäre doch ziemlich gesundheitsschädlich, oder?

Absolut! Ich kann nur jedem Besitzer eines alten Tweed-Combos empfehlen, diesen Umstand zu beseitigen. Diese Rückpaneele sind wahre Asbestschleudern. Wer möchte so etwas schon im Musikzimmer oder im Proberaum stehen haben? In den Fünfzigerjahren wurde Asbest noch als völlig unbedenklich eingestuft und natürlich bei zahlreichen Produkten verwendet. Nach fast sechzig Jahren ist die dünne Schicht meist porös geworden und bröselt fleißig vor sich hin. Das Asbest verteilt sich im Zimmer.

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Tweed Amp Rück-Panel mit Folie gesichert

Was ist also zu tun? Ich lege einen Atemschutz an, öffne das Rückpanel und bedecke die Asbestschicht mit doppelseitigem Klebeband und anschließend mit Alufolie. Das bindet den Asbest, denn abkratzen wäre zu gefährlich und außerdem: Wo soll man das machen, wenn man keinen großen Garten hat? Und wohin mit dem Asbestmüll? Der müsste ordnungsgemäß entsorgt werden. Die Alufolie hat den Vorteil, dass sie zusätzlich das Chassis abschirmt. In Zeiten von WLAN und allgegenwärtigen Handy-Antennen ist das mehr als sinnvoll.

Es heißt, dass Röhrenverstärker die hohen Spannungen auch nach dem Ausschalten teilweise noch lange behalten. Besonders die Netzteil-Elkos sollen diese Spannungen teils noch tagelang speichern.

Das ist eine gute Gelegenheit, die Funktion des Standby-Schalters noch einmal genauer zu erklären. Zuerst schaltet man ja immer den Netzschalter an, wartet dann bis die Röhren vorgewärmt sind und schaltet dann den Standby-Schalter dazu. Dieser erlaubt es der sogenannten B+- Spannung, sich an alle Verstärkerstufen zu verteilen.

Wenn man jedoch einen Verstärker ausschalten möchte, sollte man immer in umgekehrter Reihenfolge verfahren. Zuerst also den Netzschalter auf „OFF“ schalten, und den Standby auf Stellung „ON“ belassen. So können sich die Elkos in Sekunden entladen, denn der Standby sperrt ausgeschaltet das Abführen der Spannung. Schaltet man immer zuerst den Netzschalter aus, können sich die hohen Spannungen entladen.

Weitere spannende und interessante FAQs zu Fender Tweet Amps findest Du hier!

Magnetmaterialien und ihre Auswirkungen auf den Klang

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Für mich hatte ein Magnet schon immer etwas Magisches: Da schwebt so ein schwerer Metallklotz in der Luft, durch nichts gehalten. Nur sein Gegenstück am Boden lässt die unsichtbaren und faszinierenden Kräfte erahnen, die ihn in der Luft halten.

Magnete in Gitarrentonabnehmern bestehen meist aus AlNiCo-Legierungen oder Keramiken. Den Begriff AlNiCo hat vermutlich jeder Gitarrist schon gehört und weiß, dass es verschiedene AlNiCo-Legierungen gibt und dass der Name eine Abkürzung ist, die aus den jeweils ersten beiden Buchstaben seiner Bestandteile zusammengesetzt ist: AluminiumNickel-Cobalt (dass der Magnet auch zu gut 50% aus Eisen besteht, bleibt im Namen allerdings unberücksichtigt). Die im Gitarrenbau wichtigsten AlNiCo-Legierungen sind AlNiCo II, AlNiCo III und AlNiCo V. Die sogenannten Keramik-Magnete (Ferrite) bestehen aus einem Eisenoxid plus anderen Metalloxiden.

Vintage-korrekte Materialien

Vintage-korrekte Materialien°

Keramik-Magnete sind stärker als AlNiCo-Magnete und innerhalb der AlNiCo-Legierungen sind die Abstufungen wie folgt: AlNiCo V ist stärker als AlNiCo II und dieses wiederum minimal kräftiger als AlNiCo III (in dem sogenannten AlNiCo III ist übrigens kein Cobalt enthalten, das Material wird deshalb auch als AlNi-Magnet bezeichnet).

Zwei Punkte sollte man bedenken, bevor man ins Schwärmen für einen Magnet-Typen kommt, der den Sound der Gitarre nachhaltig verbessern soll: Erstens liegen die Herstellungstoleranzen für AlNiCo-Magnete heute im zweistelligen Prozentbereich (und das war vor 60 Jahren ganz sicher nicht besser) und zweitens ist nicht AlNiCo V gleich AlNiCo V, denn es hat schon immer verschiedene Rezepturen für jede AlNiCo-Gruppe gegeben!

Das Magnetmaterial beeinflusst den Klang tatsächlich auf vielfältige Weise. Wegen der Geometrie des Tonabnehmers ist das bei einem Singlecoil mit Stabmagneten ausgeprägter als beim klassischen Humbucker. Relativ leicht wahrnehmbar ist die Veränderung der Lautstärke, wenn ein schwacher AlNiCo II gegen einen starken AlNiCo V oder Keramik-Magnet getauscht wird; und das fühlt sich subjektiv ja auch besser an, wenn der neue Austausch-Pickup lauter ist als sein Vorgänger.

Die etwas anderen Humbucker: Lace Alumitone Pickups

Die etwas anderen Humbucker: Lace Alumitone Pickups°

Aber Vorsicht: das kann auch böse Folgen haben! Denn wenn die Strat oder die Tele unsauber intonieren, die Gitarre nicht richtig zu stimmen und das Saitenschnarren nicht in den Griff zu bekommen ist, dann diagnostiziert der Gitarrendoktor oft „Stratitis“ – und die wird von zu starker Magnetkraft, die auf die schwingenden Saiten wirkt, ausgelöst.

Für einen starken Magneten spricht, dass er die Vorstufe des Verstärkers kräftiger ansteuert; gleichzeitig bremst er aber die Saitenschwingung und verhindert die Möglichkeit, den Verstärker dynamisch mehr zu fordern und die Regler weiter Richtung rechts zu drehen. Ich ziehe es vor, mit einem moderaten Eingangssignal zu arbeiten und dafür den Amp lauter zu drehen.

Die Stärke der jeweiligen Magnet-Legierung übt noch auf eine weitere Art Einfluss auf den Klang aus: Das sogenannte Magnetfeldfenster (die Apertur), also der effektive Bereich, mit dem das Magnetfeld des Pickups die Schwingungen der Saite abtastet, ist bei schwächeren Magneten größer und führt zu einer Bedämpfung der hohen Frequenzen.

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Starke Railhammer Pickups°

Neben den Lautstärke- gibt es auch Charakter-Unterschiede zwischen den einzelnen Magnet-Typen, die rein materialspezifisch sind. Sie sind zwar klein, aber durchaus wahrnehmbar. Keramik-Magnete sind nicht nur lauter als AlNiCo-Magnete, sondern sie bringen auch mehr Höhen, die den Ton härter, gläserner oder schneidender machen. Dass die Höhenwiedergabe des Keramik-Magneten im Vergleich zu seinen AlNiCo-Pendants stärker ist, liegt daran, dass der Keramik-Magnet aus nicht leitendem Material besteht und somit in seinem Inneren keine sogenannten Wirbelströme auftreten, die hohe Frequenzen bedämpfen.

Anders bei AlNiCo-Magneten: Sie sind Stromleiter, in denen Wirbelstromverluste auftreten, wodurch hohe Frequenzen bedämpft werden. Deshalb wird der Klang von AlNiCo-bestückten Tonabnehmern auch als „weich“ bezeichnet oder das Obertonverhalten als „glockig“ charakterisiert – hier wird dem Klang etwas von seiner Schärfe genommen. Das fällt bei AlNiCo V übrigens deutlicher aus als bei AlNiCo II, denn die AlNiCo-V-Legierung hat eine ca. 40% größere elektrische Leitfähigkeit als AlNiCo II.

Der Magnet hat auch Einfluss auf die Resonanzfrequenz und damit auf den Klangcharakter. Ein Wechsel von einem Keramik- zu einem AlNiCo-Magneten erhöht die Permeabilität des Magneten (das ist die magnetische Leitfähigkeit). Eine Veränderung der Permeabilität hat Einfluss auf die Spuleninduktivität und erhöht sie in diesem Fall, was eine Absenkung der Resonanzfrequenz zur Folge hat und somit einen weniger brillanten Klang für den AlNiCo-Magneten ergibt.

Magneten unter zwei Spulen

Aufbau eines klassischen Humbuckers, mit einem zentralen Magneten unter zwei Spulen Polysol

Bezüglich Höhenwiedergabe hat also eindeutig der Keramik-Magnet die Nase vorn und das hört man im A/B-Vergleich auch heraus. Aber die Unterschiede zwischen den verschiedenen AlNiCo-Typen muss man eher an den Lautstärke-Unterschieden fest machen, denn der aufmerksame Leser hat vielleicht schon gemerkt, dass der Vorteil des AlNiCo II gegen- über dem AlNiCo V in Bezug auf weniger Höhenverlust (weil weniger Wirbelströme) schnell dahin ist, wenn man den Einfluss auf die Resonanzfrequenz gegenrechnet, weil hier der AlNiCo V besser abschneidet.

Die Klangunterschiede treten also in der praktischen Anwendung nicht so deutlich zu Tage, wie das erscheint, wenn man die Phänomene mit Worten beschreibt. Bleibt zu resümieren, dass die theoretisch vorhandenen Klangunterschiede zwischen den einzelnen Magnet-Legierungen sehr klein, und tatsächlich nicht in jeder Vergleichssituation wahrnehmbar sind.

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Historisch korrekt stehen die Magnete für die A-Saite weit heraus.°

Wer sich tiefgründiger mit dieser Materie beschäftigen möchte, dem empfehle ich die Artikel von Manfred Zollner von der Technischen Hochschule Regensburg.

Mehr Basics rund um deine Gitarre findest du in unserem Gitarren ABC!

Die Fender Collection 2 für AmpliTube ist erschienen

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IK Multimedia teilt mit, dass die Fender Collection 2 für AmpliTube nun erhältlich ist – eine weitere spektakuläre Zusammenarbeit der AmplitubeTube-Entwickler mit dem R&D-Team von Fender Musical Instruments.

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Die Fender Collection 2 bringt sieben der beliebtesten Fender-Amp-Sounds auch in Deinen Mac oder PC. Im einzelnen sind dies fünf Amps der ´57 Custom Series (’57 Custom Champ, ’57 Custom Deluxe, ’57 Custom Twin, ’57 Custom Pro und ’57 Custom Bandmaster), plus Models vom ’53 Fender Bassman und ’65 Fender Super Reverb.

Fender Collection 2 gehört zur Add-on-collection von AmpliTube 3 und AmpliTube 4 und beinhaltet alle Features, die mit AmpliTube 4 vorgestellt wurden – wie z.B. der Post-amp-Effekteinschleifweg, 3D-Mikrofon-Platzierung, Raumauswahl und Einstellungen der Raum-Mikrofonie, Raum-Mikrofonie zur Boxenabnahme und mehr

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Und das schreibt der Hersteller zu den einzelnen Amp-Models:

’57 Custom Twin-Amp™: The original „low-powered“ 40W tweed beauty known for its sweet, singing tone and responsive dynamics. The Tweed Twin delivers a luxurious clean tone that adds some richness, clarity and sparkle.

’57 Custom Pro-Amp: The ’57 Custom Pro is based on the original Pro of the 50s, known for its rich harmonic content and it possesses a legendary flexible and vintage sound. The creamy overdrive and smooth presence are perfect for all vintage tones, and incredible for modern sounds.

’57 Custom Deluxe™: One of the most loved Fender tweeds of all time, this amp has it all – virtually everything from sparkling cleans to major crunch and everything in between. The hand-wired all-tube 5E3 circuit is pure magic at all volume levels.

’57 Custom Champ®: Probably THE most recorded amp of the time, the Fender Champ provides an amazingly diverse tone palette for a small, one-knob amp. The ’57 Custom Champ is the perfect companion for those who love dynamic overdriven tones and crisp, classic cleans.

’57 Bandmaster™: Vintage blues tone with a 3×10 set up and hand-wired all tube construction. Designed as a „plug straight in and turn it up“ amp, the sound is flexible and fills the room with its vibe, giving the impression of a 3D surround sound.

’53 Bassman®: This model is based on an original Fender Bassman 26-watt 1×15″ speaker bass amp, the first Fender bass amp ever created. It features an „aging“ switch that lets you toggle between „new-old stock“ or „worn“ vintage for that well-aged, broken-in sound.

’65 Super Reverb®: The ’65 Super Reverb is another classic collectible workhorse amp that has a special place in tone history and in the hearts of players everywhere. With shimmering tone and vintage overdrive, this legendary blackface amp is a medium output stage-filling sound machine.

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Die Systemanforderungen

AmpliTube 4 arbeitet als Plug-In mit allen populären DAWs, aber auch als Stand-Alone-Software mit einem integrierten 8-Spur-Recorder und einem 4-Spur-Looper – für´s schnelle Ausprobieren von Ideen ein feines und intuitiv zu bedienendes Angebot.

Die Fender Collection 2 für AmpliTube ist ab sofort für € 149,99 erhältlich. Im Bundle mit AmpliTube 4 schlagen € 229,99 zu Buche. Beziehen kann man beides im IK-Multimedia-Shop . Im Moment gibt es dort noch spektakuläre Pre-Order-Preise für schnell Entschlossene: € 99,99, bzw. € 179,99 !

Weitere Information gibt es hier: www.amplitube.com/fendercollection2 und www.ikmultimedia.com:

Die Vox AV-Serie im Test

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Vox AV-Serie

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Die AV-Serie war eine von mehreren Vox-Neuheiten der Musikmesse 2016. Auf den ersten Blick machen die Combos einen lukrativen Eindruck: Kompakt, gut ausgestattet, zivile Preise. Fragt sich wie sie sich in der Praxis bewähren.

Klein-Combos/-Amps sind über die Jahre eine Spezialität von Vox geworden.  In allen Produktserien sind sie vertreten, seien es Vollröhrenmodelle,  Modeling-Produkte oder solche in Halbleitertechnik.  Anders ausgedrückt, egal was man in welcher Preisklasse sucht, Vox hat da was im Angebot.

Vox Bedienfeld

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Für das kleine Budget empfiehlt sich z. B. die neue VTX-Serie mit ihrer leistungsfähigen Modeling-Technik, die wir Anfang des Jahres in einem ausführlichen Test vorstellten (Ausgabe 02/2016). Wer der digitalen Signalformung weniger abgewinnen kann, findet (zu in etwa gleichen Preisen) vielleicht an unseren Testkandidaten Gefallen. Die AV-Serie basiert nämlich auf rein analogen Schaltungen. Und die nutzen sogar zwei Röhren.

Hybrid-Konzept

Zwei 12AX7 machen das technische Design bemerkenswert. Die eine hat ihren Platz im Preamp, die andere soll vor/in der Endstufe für lebendige Dynamik sorgen. Vox hat mit Hybridtechnik dieser Art ja schon einige Erfahrung. Wir dürfen also für die Praxis einiges erwarten, vor allem wegen der speziellen Konzeption der Vorstufe.

Ähnlich wie bei den Modeling-Modellen von Vox besteht nämlich die Auswahl zwischen verschiedenen Grund-Sounds, acht an der Zahl, die von sogenannten Preamp Circuits erzeugt werden. Im Einzelnen sind sie wie folgt typisiert: 1. CLEAN1: Cleaner 2¥12 Combo-Verstärker mit hoher Aussteuerungsreserve. 2. CLEAN2: 4¥10-Combo, der ursprünglich als Bassverstärker entwickelt wurde. Klar, Vox spielt auf den Fender-Tweed-Bassman an. 3. CRUNCH1: Emuliert den EF86-Kanal des Vox AC15. 4. CRUNCH2: Klon des AC30 Top Boost. 5. OD1: Ton eines klassischen Rockverstärkers aus den 1970er-Jahren.

6. OD2: Dieser Preamp Circuit steht für den Hardrock der 1980er-Jahre. 7. H.GAIN1: High-Gain-Amp aus den 1990ern, eignet sich für die ganze Bandbreite zwischen Heavy-Riffs und fetten Lead-Solos. 8. H.GAIN2: Noch mehr High-Gain, moderne Verzerrung. Dieses Modell eignet sich auch für 7-Saiter oder tiefer gestimmte Gitarren. Soweit kurz zitiert was Vox über die Grund-Sounds sagt.

Sie können eingestellt und abgestimmt werden, wie bei jedem konventionellen Verstärker, mit den Reglern, Gain, Treble, Middle, Bass und (Master-) Volume. Die beiden größeren Combos haben zwei dieser Kanäle, der AV15G lediglich einen. Die endgültige Lautstärke bestimmt der Regler Power Level. Auf den Sound kann mit vier Schiebeschaltern Einfluss genommen werden, die zur „Valve Stage“-Sektion gehören: Preamp-Bright und -Fat, Power Amp-Bias und -Reactor.

Letzterenehmen auf die Kraft und Dynamik der Wiedergabe Einfluss. Eine dreiteilige FX-Sektion erlaubt, die Sounds noch weiter aufzupolieren. Allerdings mit nur geringen Einstellmöglichkeiten. Der Effects-Regler bestimmt die Intensität/Lautstärke des jeweiligen Effekts, hält man den FX-Typ-Taster gedrückt ist mit diesem Poti zusätzlich bei der Modulation die Geschwindigkeit ver- änderbar, bei Delay und Reverb der Parameter Zeit.

Viel Variabilität dank der großzügigen Ausstattung

Viel Variabilität dank der großzügigen Ausstattung°

Die FX-Sektion arbeitet zudem global, d. h. den Sound-Kanälen kann man nicht unterschiedliche Effekteinstellungen zuordnen. Immerhin haben der AV30G und der AV60G aber noch einen seriellen Einschleifweg zu bieten, sowie eine Footswitch-Buchse zum Ein/Ausschalten des Effekts und dem Wechsel zwischen den Kanälen. Mit dem optional erhältlichen Vox-Schaltpedal VFS5 (im Handel ca. € 55) steht zusätzlich die Funktion Tap-Delay (Echozeit per Fußschalter bestimmen) zur Verfügung.

Alle drei Combos haben ansonsten noch einen Aux In zum Einspielen von Playbacks oder Ähnlichem zu bieten, und eine Phones-Buchse. Um den Combos optimale Klangfülle anzuerziehen, hat sich Vox dafür entschieden, geschlossene Gehäuse mit Reflexöffnung zu bauen und den Lautsprecher von vorne an der Schallwand zu montieren. Das ist der Grund, warum die (innen abschraubbare) Gewebefront über das Gehäuse übersteht.

Der AV15G ist mit einem 8“-Lautsprecher bestückt und leistet nominal 15 Watt, der AV30G hat einen Zehnzöller bei 30 Watt, der AV60G einen 12“-Speaker und 60 Watt. Verarbeitung und Aufbau sind solide ohne Highlights. Einzig die recht lose gespannte Gewebefront stimmt etwas skeptisch, denn schon bei leichtem Druck in dem entsprechenden Bereich berührt sie die Sicke der Speaker-Membran.

Erhöhte Vorsicht ist insofern geboten. Noch eine Info am Rande: Wer an die Röhren herankommen will, muss mit einigem Aufwand das Amp-Chassis komplett aus dem Gehäuse ausbauen. Oder sich in ausgiebigem Friemeln ergehen.

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Tube-Tone

Angesichts der Produktbeschreibung möchte man auf ein hohes Leistungspotenzial hoffen. Acht Preamp-Typen: surfen wir mit ein paar Klicks an einem Drehschalter durch die unterschiedlichen Sound-Welten legendärer Röhren-Amps? Das wär‘ ja zu schön um wahr zu sein.

Ja, ist es! Entwicklungstechniker mögen die geschicktesten Ideen haben, aber die von vielen Faktoren in komplexer Interaktion abhängige Sound-Formung der genannten Amp-Vorbilder kann man natürlich –zumindest bislang – nicht mit einer Handvoll Halbleitern und zwei Röhren authentisch nachbilden.

Und so hört man nicht wirklich einen heiß gemachten Marshall-Super Lead, den AC30 oder gar die EF86-Röhre aus den Preamp Circuits heraus. Hat auch niemand wirklich für möglich gehalten, oder?! Wie auch immer, die Medaille hat eine Kehrseite, eine glänzende, sprich eine ziemlich positive, denn objektiv betrachtet, haben die acht Preamp Circuits quantitativ und qualitativ viel zu bieten.

Im Zusammenspiel von zwei Ebenen: Zum einen steigt step by step das Gain-Niveau, zum anderen ändert sich das Sound-Timbre durch unterschiedliche Ausprägungen der Mitten und Höhen. Obacht, das Potential der Preamp-Typen erschließt sich nicht durch simples Hin- und Herschalten!

Die effizient arbeitende Klangregelung muss passend nachgeführt werden, um maximal charakterstarke Klänge und Markanz zu erzielen (Leider bietet Vox im mehrsprachigen Manual dazu keine Hinweise oder Einstellvorschläge an). Crunch2 braucht z. B. wenig Mitten und reichlich Höhen, dann kommt doch durchaus eine überzeugende AC30-Textur zu Ohren, AkkordCrunch mit Format, gelungen.

Nicht mit Bassanteilen geizen, so wiederum kommen die heißen Preamp-Modi am besten in Fahrt. Fett, singend, tragfähig. H.Gain2 trifft, wenn auch zu betont in den Mitten mit seinen höchstintensiven Verzerrungen und beißender Distortion tatsächlich effektiv den Metal-Charakter. Das „Tier“ ist allerdings nicht ganz einfach zu bändigen, sprich der Sound-Modus stellt durch das ultrahohe Gain-Niveau spieltechnisch eine Herausforderung dar.

Abgesehen davon ist der Klangcharakter der Verzerrungen überraschend Röhren- ähnlich. Lebendig im gesamten Spektrum, daher ausdrucksstark, harmonisch, kraftvoll, und schon bei vergleichsweise geringen Lautstärken kippt die Wiedergabe gerne in Obertöne um. Erfreulich und positiv.

Darüber kann man aber nicht verkennen, dass die Sounds oft in den oberen Mitten angestrengt wirken und insgesamt wenig plastisch tönen bzw. es doch etwas an Tiefentransparenz fehlt. Aber man merke, das ist Kritik nach absoluten Maßstäben. Bedenkt man das Preisgefüge, rückt sich alles wieder ins Lot und man kann zweifelsfrei konstatieren: Was die Klangqualität angeht, geben die AV-Combos also alles in Allem eine gute Figur ab.

Die Ansprache kommt weniger gut weg. Die Amps fühlen sich für den Spieler relativ steif, ungnädig an. So finden Legato-Passagen in Soli kaum Unterstützung. Muss man halt sauber hinlangen (was ja einen gewissen erzieherischen Wert hat ;-). Die Schaltfunktionen der „Valve Stage“- Sektion muss man als Werkzeug zur Feinabstimmung der Wiedergabe verstehen.

Preamp-Bright fördert die Brillanz, Fat verdichtet die Mitten, Power-Amp-Bias ver- ändert subtil die Dynamik. Reactor macht unter den vieren am meisten her, weil die Funktion das Bassfundament formt, locker-luftig oder kompakt-druckvoller. Die Effekte sind zweifellos eine Bereicherung. Sie klingen sauber und der Reverb erzeugt fein gezeichnete Raumsimulationen mit Tiefenwirkung.

Alles gut, praktisch, sinnvoll, doch warum muss der Effekt beim Umschalten von einem Kanal auf den anderen abreißen? Wenn man es genau nimmt, durchaus ein Manko. Wem der Sinn nach mehr FX-Kulisse steht, der kann sich im Einschleifweg problemlos bedienen. Der Signalpegel liegt sehr niedrig. D. h. es können im Grunde jedwede Geräte zum Einsatz kommen, vom FX-Pedal bis hin zum hoch qualitativen 19″-Prozessor.

Dank der klanglich gut ausbalancierten Wiedergabe des Phones-Anschlusses, der den internen Speaker der Combos abschaltet, eignen sich die AV-Amps auch als Sound-Tool beim D.I.- Recording. So ergibt sich unterm Strich ein ziemlich hoher Gebrauchswert. Es versteht sich von selbst, dass in dem Trio der AV60G die größte Klangfülle erreicht.

Recht großer, bassstarker Ton, genug Leistung, mit ihm ist man für den Live-Einsatz gut gerüstet. Der AV30G klingt im Vergleich luftiger, hat einen etwas drängelnden Peak in den Mitten, wie es typisch für 10″-Lautsprecher ist, trotzt dem aber mit einer relativ großen Fülle in den unteren Frequenzen. AV15G, acht Zoll, klar, da wird es zwangsläufig ein wenig topfig, quäkig, das Klangbild ist aber durchaus angenehm, sozusagen immer noch musikalisch wertvoll.

Alternativen

Die AV-Combos haben in ihrer Kategorie der Hybrid-Produkte kaum bis keine Konkurrenz. Auch insgesamt gesehen bietet der Markt wenig Alternativen. Diejenigen mit vergleichbarem Leistungsspektrum kommen gar aus dem eigenen Hause. Vox bietet reichlich ernst zu nehmende Auswahl.

Resümee

Wer in den unteren bis untersten Preisregionen einkauft, weiß, dass er Kompromisse eingeht. Umso genauer sollte er hinsehen bzw. hinhören, was seine Kandidaten leisten. Die Unterschiede sind durchaus erheblich. Auf jeden Fall sollte er die AV-Serie ins Kalkül ziehen. Die Combos sind mit ihrer voluminösen Wiedergabe sowie recht hoher Variabilität klanglich auf der Höhe und bieten ein wenn auch straffes aber doch dynamisch gesundes Spielgefühl. Wohlklingende Effekte sind mit an Bord, FX-Weg, Line-In, Kopfhöreranschluss … nicht nur Anfänger, sondern auch Fortgeschrittene können an den Combos Spaß haben. Preis und Leistung stehen jedenfalls in einem gesunden Verhältnis.

Plus

• Sounds, Vielfalt, Klangfülle

•Dynamik

•Ausstattung

• günstig u. praktisch für Einsteiger u. Fortgeschrittene

•Verarbeitung

Minus

• FX-Mute beim Kanalwechsel

• relativ lockere Frontbespannung

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Hinweise zu den Soundfiles

Für die Aufnahmen kamen zwei Mikrofone mit Großflächenmembran zum Einsatz, ein AM11 von Groove-Tubes/Alesis und ein C414 von AKG, nahe vor dem 10“-Combo AV30G platziert (die Amp-Chassis der drei AV-Modelle sind im Prinzip identisch: AV60G/1×12“ zwei Kanäle, AV30G/1×10“ zwei Kanäle, AV15G/1×8“ ein Kanal).

Die Clips wurden pur, ohne Kompressor o. jegliche EQ-Bearbeitung über das Audio-Interface Pro-24DSP von Focusrite in Logic Pro eingespielt. Die Raumsimulationen steuert das Plug-In „Platinum-Reverb“ bei.

Den Ton liefern eine Fender-CS-Relic-Strat-1956 am Steg auf-/umgerüstet mit einem Seymour-Duncan-JB-Humbucker im SC-Format.

 

Bedeutung der Buchstabenkürzel:

CR: Crunchsound, etwas mehr Gain als bei Overdrive.

Dist: intensive Verzerrungen, hohe Gain-/Vorverstärkungsebene.

OD: Overdrive, geringe Anzerrungen.

 

Clips #1 bis #6: Die AV-Amps sind Solidstate-Hybride, d.h. zwei 12AX7-Röhren unterstützen die Sound-Formung. Besonderes Merkmal der Vorstufe ist, dass ein Drehschalter unterschiedliche Gain-Ebenen bzw. Sound-Presets anbietet. Wir hören in den Clips einen Querschnitt. Anmerkung: Der Spieler selbst erlebt im Raum mit den Combos die Sounds luftiger und dynamisch weniger konturiert als es die Mikrofone abbilden.

 

In den Clips #7 bis #9 geben die eingebauten Effekte einen Eindruck von Ihren Fähigkeiten.

Clip #10 präsentiert mein Referenz-Riff“ (RefRiff), das ich mit jedem Test-Amp/-Distortion-Pedal einspiele, damit man den Charakter (die Verzerrungen selbst sind hier gemeint) der von uns getesteten Produkte quasi auf einer neutralen Ebene vergleichen kann.

 

Ich wünsche viel Vergnügen, und…,  wenn möglich, bitte laut anhören, über Boxen, nicht Kopfhörer! ;-).

 

Fragen, Anregungen  und  ja, auch Kritik sind wie stets willkommen. Nachrichten bitte an frag.ebo@gitarrebass.de.  Es klappt nicht immer,  aber ich werde mich bemühen möglichst kurzfristig zu antworten.

Den vollständigen Test gibt es in unserer neuen Ausgabe (09/2016)

Gladius JTM 68 MKIII

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Das neue Modell aus dem Hause Gladius ist an einem 50 Watt Plexi Marshall von 1968 mit Diodengleichrichtung angelehnt. Er hat eine klassische ECC83 Vorstufe und hat serienmäßig, wie alle Gladius Amps, die Variac Leistungsreduzierung. Ein schönes Extra ist der Channel-Patch, womit beide Inputs (Treble & Normal) zusammen geschaltet werden ohne aber das übliche Patch-Kabel stecken zu müssen (Eingang Normal Hi). Mit einem AB-Schalter können alle anderen Eingänge aber separat verwendet werden. Neu ist der fussschaltbare Rhythm & Lead, der in Rhythm auch die fetteste Les Paul Clean hält und in der Lead-Schaltung den orig. singenden Heavy Rock Ton bringt. Bei Umschaltung von Lead auf Rhythm (dazu ist der Fußschalteranschluss) wird die Verstärkung so weit reduziert, dass der Amp ‘clean’ wird ohne im geringsten die Lautstärke oder gar Definition zu verlieren. Im Rhythm-Mode kann der Amp tight gespielt werden, was ja oft bei Vintage Amps bemängelt wird. Der Amp lässt sich mit 1 Watt Clean spielen und funktioniert ohne Soundverluste (auch im High Gain) mit den Gladius eigenen Cabinets.

Gegenüber dem originalen Plexi aus dem Jahr 1968 wurden die untersten Bässe und obersten Höhen deutlich reduziert um wesentlich mehr Platz für den Mittenbereich zu schaffen (ähnlich wie Friedmann, Wizard, Voodoo u.v.m.). Durch diese Modifikation verliert man aber den Glanz im Obertonbereich. Genau das soll der Gladius JTM 68 aber trotzdem noch bieten.  Der Effektloop hat nun jeweils einen separaten Ein- und Ausgang, anstatt nur einen Stereo-Klinkenbuchse. Durch die geschickte Frequenzverschiebung bekommt man außerdem ein deutlich leichteres Spielgefühl.

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Hard Facts

  • Type: Class B 115/230V
  • Power: 1Watt to 50Watt (switchable)
  • Output Tubes: 2x EL34
  • Preamp Tubes: 3x ECC83
  • Rectifier: Solid State
  • Channels: 2 (Normal & Treble)
  • Treble Input: Hi & Lo
  • Normal Input: Hi (w/Channel-Patch for both Treble & Normal Inputs) & Lo Vol. Treble,
  • Controls: Vol. Normal, Bass, Middle, Treble, Presence
  • Back: 4/8/16 Ohm Switch, Rhythm & Lead Footswitch, 5-step power scaler, 2 Outputs
  • Effect Loop: Parallel Passiv
  • Reverb: –
  • Colors: orig. Black Levant
  • Weight: 14,3kg
  • Dimension 53x25x20,5cm

Weitere Infos unter proguitar.de

Grossmann Audio SG-WOODBOX

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Wer Gitarrenaufnahmen mit echten Amps und Lautsprechern machen möchte ohne Lärm zu verursachen, sollte sich die Silentboxen von Grossmann Audio anschauen.

Neu im Programm ist die SG-WOODBOX, die Echtholzvariante der bekannten SG-BOX.

Die Iso Box aus 25mm massivem Nussbaumholz wird mit Hartwachsöl behandelt und vereint edles Design mit ausgezeichneter Funktionalität. Drei Mikrofone haben Platz und bis zu 30dB Lautstärkereduktion erreicht diese Gitarrenbox – bei natürlichem Sound. Preis: 990,00 EUR

Weitere Infos gibt es unter grossmann-audio.de


Ola Englund demonstriert Positive Grid Amp

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Metal-Shred-Master Ola Englund demonstriert in dem folgenden Video das 600 Watt starke BIAS Topteil von Positive Grid.

Ola spricht über die Features des Digital-Amps, zeigt die Presets und erklärt Amp-Matching – also wie man die Sounds vorhandener Amps in den Positive-Grid-Amp integriert. Die Presets, die in diesem Video zu hören sind, und natürlich viele andere mehr, sind in der Positive Grid ToneCloud verfügbar – für Besitzer eines BIAS-Amps natürlich.

Mehr Info unter www.positivegrid.com oder dem europäischen Vertrieb www.face.be

Blackstar ID: Core Stereo 100 und Stereo 150

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Im ID:Core-Programm bietet Blackstar kleine, aber reichhaltig ausgestattete  Combos feil, die fürs Üben, Homerecording und kleine Sessions taugen. Wie wir hier sehen gehören dazu nun aber auch große Modelle, die volle  Bühnentauglichkeit versprechen. Und das zu „unwiderstehlich“ günstig wirkenden Preisen.

Mit der Konfiguration 2×10“ und 2×12“ versprechen die üppig ausgestatteten Modeling-Combos vielseitige Performance für kleines Geld. Ausführlich Auskunft über ihre Fähigkeiten gibt mein Testbericht in der aktuellen  Ausgabe unseres Gitarre&Bass-Magazins. Ich habe außerdem –wie immer bei solchen Tests- einige Soundclips  eingespielt, die einen Eindruck von den tonalen Eigenheiten des Combos vermitteln.

Hinweise zu den Soundfiles

Sie sind stereo ausgelegt. Für die Aufnahmen kamen zwei Kondensatormikrofone mit Großflächenmembran zum Einsatz, der Typ C414 von AKG, nahe platziert (ca. 30 cm)  vor den Lautsprechern. Alle Clips sind mit dem „kleineren“ ID:Core Stereo 100 eingespielt.

Die Clips wurden pur, ohne Kompressor und EQ-Bearbeitung über das Audio-Interface Pro-24DSP von Focusrite in Logic Pro eingespielt und gemastert. Wenn Effekte zu hören sind, erzeugt sie der Combo selbst.

Die Instrumente sind eine Steinberger GL4-T und eine Fender-CS-Relic-Strat-1956 (m. JB-Humbucker v. Seymour Duncan am Steg).

Bedeutung der Buchstabenkürzel:

Clip #1 und #2: Die Combos geben die entsprechenden Effekte mit einem Wide-Spread-Effekt wieder, einer so genannten Stereobasisverbreiterung. Im Raum klingt das noch weiter und räumlicher als es die Mikrofone einfangen können. Trotzdem verfehlen die beiden Clips nicht ihre Wirkung, oder?! Sehr präsent im Klang, und erfreulich voluminös, die beiden Clean-Beispiele.

Clip #3 und #4 zeigen wie artikuliert der Crunch-Bereich abgebildet wird. Dynamische Reaktion, spielt sich angenehm und ausdrucksstark. Dafür, dass wir es mit Modeling-Technik zu tun haben, doch ziemlich gut.

Die Clips #5 bis #7 sind mit den beiden High-Gain-Voices OD 1 und OD 2 eingespielt. Schöner Toncharakter, präzise im Attack, aber durchaus freundlich, nachgiebig im Spielgefühl. Viel Kompression, das Sustain wird spürbar unterstützt. Erneut: Möchte man meinen, dass digitales Modeling den Ton erzeugt?!

 

Um einen Eindruck von den tonalen Unterschieden zu vermitteln, hören wir im Clip #8 der Reihe die vier Distortion-Modes (Crunch, Supercrunch, OD 1, OD 2), bei gleichbleibender Einstellung der Klangregelung.

Clip #9 präsentiert mein Referenz-Riff“ (RefRiff), das ich mit jedem Test-Amp/-Distortion-Pedal einspiele, damit man den (Verzerrungs-) Charakter der von uns getesteten Produkte quasi auf einer neutralen Ebene vergleichen kann.

Ich wünsche viel Vergnügen, und…,  wenn möglich, bitte laut anhören, über Boxen, nicht Kopfhörer! ;-).

Fragen, Anregungen  und  ja, auch Kritik sind wie stets willkommen. Nachrichten bitte an frag.ebo@gitarrebass.de.  Es klappt nicht immer,  aber ich werde mich bemühen möglichst kurzfristig zu antworten.

Echolette MKI + 212 Cab, Tube-Head & Box

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Über die Fähigkeiten des Echolette MKI und des zugehörigen 212-Cabs gibt mein ausführlicher Testbericht in der aktuellen  Ausgabe unseres Gitarre&Bass-Magazins detailliert Auskunft. Ich habe außerdem –wie immer bei solchen Tests- einige Soundclips  eingespielt, die einen Eindruck von den tonalen Eigenheiten des Topteils vermitteln.

Hinweise zu den Soundfiles

Für die Aufnahmen kamen zwei Mikrofone mit Großflächenmembran zum Einsatz, ein AM11 von Groove-Tubes/Alesis als Raum-Mikro und ein C414 von AKG, nahe platziert vor der Echolette-Box.

Die Clips wurden pur, ohne Kompressor und EQ-Bearbeitung über das Audio-Interface Pro-24DSP von Focusrite in Logic Pro eingespielt und abgemischt. Das Plug-In „Platinum-Reverb“ steuert die Raumsimulationen bei.

Die Instrumente sind eine Fender-CS-Relic-Strat-1956 (m. JB-Humbucker v. Seymour Duncan am Steg) und eine 1957-Signature-Les-Paul „Lee Roy Parnell“ aus dem Gibson-Custom-Shop.

Bedeutung der Buchstabenkürzel:

F-Ch: Low-Gain/Clean-Kanal.

D-Ch: Crunch-/Lead-Kanal.

GitVol: Im Clip wird das Guitar-Volume-Poti benutzt, um die Verzerrungsintensitäten zu ändern.

Clips #1 bis #3 stellen den Clean-Kanal vor. Er verbreitet großes Volumen, ist kraftvoll in der Dynamik und klanglich variabel. Damit steht er qualitativ auf sehr hohem Niveau.

Die Clips #4 bis #7  sind mit dem deutlich heißeren D-Channel eingespielt. Heiß heißt hier aber nicht High-Gain! Über satten Crunch geht der Amp nicht hinaus, wie die Full Gain-Clips verdeutlichen.

Der Kanal reagiert sehr sensibel auf Details in der Spielweise und die charakteristischen Merkmale des jeweiligen Instruments.

Clip #8 präsentiert mein Referenz-Riff“ (RefRiff), das ich mit jedem Test-Amp/-Distortion-Pedal einspiele, damit man den Charakter (die Verzerrungen selbst sind hier gemeint, nicht die Frequenzkurve) der von uns getesteten Produkte quasi auf einer neutralen Ebene vergleichen kann.

Ich wünsche viel Vergnügen, und…,  wenn möglich, bitte laut anhören, über Boxen, nicht Kopfhörer! ;-).

Fragen, Anregungen  und  ja, auch Kritik sind wie stets willkommen. Nachrichten bitte an frag.ebo@gitarrebass.de.  Es klappt nicht immer,  aber ich werde mich bemühen möglichst kurzfristig zu antworten.

FAQs zu Fender-Amps

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Und weiter geht es mit häufig gestellten Fragen zur Technik bei Fender-Verstärkern …

1966 Fender Vibrolux

Ich besitze einen Fender Silverface Twin Reverb von etwa 1971. Der Amp klingt gut, ist mir aber mittlerweile viel zu laut. Ich habe gehört, man könne zwei der Endröhren ziehen, um die Leistung auf 50 Watt zu reduzieren. Oder soll ich gleich ein Mastervolume einbauen? Hier soll jedoch mit Klangeinbußen zu rechnen sein.

Ja, man kann bei einem Verstärker mit vier Endröhren entweder die beiden äußeren oder die beiden mittleren Endröhren herausziehen. Eventuell wird dann aber eine Bias-Korrektur nötig, da sich der Ruhestrom verändert. Außerdem verdoppelt sich die Impedanz am Lautsprecheranschluss. Dein Twin Reverb läuft ja an 4 Ohm mit vier Endröhren. Ziehst Du zwei heraus, dann „sieht“ das Speaker-Kabel 8 Ohm. Das verändert ebenfalls den Klang. Du könntest also einen der beiden Lautsprecher abklemmen, denn der Twin ist mit zwei 8-Ohm-Speakern parallel verschaltet. So wird der Amp zusätzlich etwas leiser. Insgesamt halbiert man jedoch mit dieser Maßnahme keineswegs die Leistung auf 50 Watt. Immerhin bleiben die dicken Trafos und die hohen Spannungen. Der Amp wird lediglich etwas leiser, schlanker und gerät schneller in den Overdrive.

Neues Baffle-Board selbst gemacht

Ich habe mal einen Twin Reverb in diese Richtung umgebaut, in dem ich einen kleineren Ausgangsübertrager mit 8 Ohm eingebaut habe. Zusätzlich wurde das Frontbaffle durch eines mit 1¥12 ersetzt. Das ist gar nicht so schwer. Man kann sich solche Frontbaffles beim Schreiner oder im Baumarkt zuschneiden lassen. Ich bevorzuge 12 mm Birkensperrholz. Die Öffnung für den Speaker habe ich mit der Stichsäge ausgeschnitten. Als Speaker habe ich einen Celestion Gold gewählt.

Natürlich wurden auch hier zwei Endröhren gezogen. Dieser Verstärker klang hinterher viel besser, denn das Front-Board aus Birkensperrholz erzeugt einen definierteren Klang als die bei Fender in dieser Zeit üblichen Spanplatten. Der Sound war außerdem deutlich leiser, und der Combo wurde durch den Umbau leichter, was dem Rücken des Besitzers nachhaltig gut tat. Zum Schluss bekam der Twin noch ein Master-Volume, das in der Öffnung für die externe Speakerbuchse untergebracht wurde. Hier gibt es ganz unterschiedliche Lösungen. Ich bevorzuge das bei Marshall und später auch bei Fender oder Dumble übliche Master vor dem Phasendreher zwischen Vor- und Endstufe. Es gibt aber auch zahlreiche Anhänger des sogenannten Post-Phase-Inverter-Master-Volume, kurz (PPIMV). Dieses Master sitzt direkt vor der Endstufe hinter dem Phasendreher.

Fender Bandmaster mit Master-Volume

Es ist deshalb so beliebt, weil viele Musiker davon ausgehen, dass eine übersteuerte Treiberstufe mehr Lebendigkeit und Punch im Sound erzeugt. Das ist aber Geschmackssache. Zudem benötigt man hierfür ein 250-K-Tandem-Poti. Und hier sollte man unbedingt auf den Gleichlauf der beiden Poti-Ebenen achten. Oft sind die Potis nicht gut abgeglichen und erzeugen dann ein Ungleichgewicht in der Endstufe. Über das Poti werden schließlich direkt die beiden Endröhren angesteuert, und die sollen ja bekanntlich im Pushpull- Betrieb paargleich laufen (Matching). Das Master in Serie vor der Treiberstufe nimmt tatsächlich etwas mehr Sound, da es sich um einen regelbaren Widerstand im Signalweg handelt. Und hier büßt man bei geringeren Lautstärken etwas Höhen ein (ähnlich wie ein zurückgedrehtes Volume- Poti an der Gitarre). Bei Dumble werden die Potis dann mit einem 15pFKondensator zur Erhaltung der Höhen gebrückt.

Fender Twin Reverb mit zwei gezogenen Endröhren

Wie jede Schaltung, haben auch Master- Volumes Vor- und Nachteile. Ich finde jedoch, dass die Vorteile überwiegen. Ein Master, gleichgültig welcher Bauart, ermöglicht die höhere Aussteuerung der Vorstufe. Die meisten Gitarristen beobachten, dass ihre Amps bei Lautstärkeeinstellungen von etwa 4 bis 7 am besten klingen. Wenn dann aber der Amp schon zu laut ist, bleibt nur der Weg über das Master. Einen 100-Watt-Amp kann man heutzutage ohne Master eigentlich kaum noch einsetzen. Warum also nicht auch bei einem 20-Watt-Amp? Die Gitarristen müssen allgemein heute viel leiser spielen, da praktisch in jeder Kneipe schon eine P.A. steht.

Das Lautstärke-Poti meines Fender Super Reverb funktioniert in den Einstellungen von 1 bis 3 überhaupt noch nicht, dann aber sprunghaft bei etwa 3,5. Bei Einstellung 4 ist der Amp dann eigentlich schon zu laut. Muss ich das Poti tauschen?

Ja, das wäre die beste Lösung. Die meisten Fender Verstärker haben Potis von CTS. Diese gelten zwar als Produkte von hoher Klanggüte und Qualität, leiden aber nicht selten unter extremen Gleichlaufproblemen. In der Regel handelt es sich bei den Lautstärke-Potis um 1-Meg-Typen logarithmisch. Das soll dafür sorgen, dass der Regelweg ganz langsam und gleichmäßig ausfällt. Gerade bei CTS-Potis ist aber oft der Lautstärkezuwachs zu extrem. Besser funktionieren hier Potis der Marke Alpha. Sie lassen sich sehr gleichmäßig regeln und heben die Lautstärke erst bei Einstellungen von 4 bis 6 in kräftigere Regionen. So kann man vor allem in den unteren Lautstärkebereichen besser regeln. Einige Gitarristen, denen ich ein Alpha-Volume- Poti eingebaut habe, berichteten später, ihr Amp sei dadurch leiser geworden. Das stimmt aber nur in den unteren Regelbereichen. Ab Volume 6 sind die Amps dann wieder genauso laut wie mit einem CTS-Poti.

Der Reverb-Regler meines Fender Vibrolux Reverb erzeugt schon bei Volume- Regler auf 1 viel zu viel Hall. Ab Reglerstellung 2 ist der Hall dann schon viel lauter als das trockene Signal und damit unbrauchbar. Ich habe gehört, dass man den Hall durch eine 12AU7 in der Hall-Treiber-Stufe verringern kann.

Hier gilt zunächst die gleiche Regel wie bei den Lautstärke-Potis in der vorherigen Frage. Der Regelweg des Potis hat natürlich großen Einfluss. Daher würde ich zuerst ein neues Poti von Alpha einbauen. Ist der Hall dann immer noch zu stark, ist die Umrüstung auf eine 12AU7 mit schwächerer Verstärkung für den Hall-Schaltkreis tatsächlich eine gute Idee. Der Hall-Kanal wird dadurch jedoch insgesamt zahmer und cleaner, was nicht jedem gefällt. Manchmal löst auch eine neue, weniger empfindliche, Hall-Spirale dieses Problem. Hier gibt es teils große Toleranzen unter den einzelnen Spiralen sogar gleichen Typs.

Alpha-Potis in Bausatz-Amp

Mein Fender Super Reverb hat eine 5U4GB Gleichrichterröhre. Ich habe aber auch schon Amps mit einer GZ34 gesehen. Welche ist nun richtig oder besser?

Je nach Baujahr wurden bei Fender unterschiedliche Gleichrichterröhren für Modelle mit zwei 6L6- oder 6V6-Röhren eingesetzt. Ob das nun aus wirtschaftlichen oder aus klanglichen Gründen geschah, ist unklar. In den 60er-Jahren waren GZ34-Röhren von Mullard erste Wahl bei Fender. Die Produktion dieser Röhren wurde allerdings in den Siebzigern eingestellt. Daher kommen viele Fender-Amps aus dieser Zeit vermutlich mit 5U4GB (meist von RCA). Letztere erzeugen durch einen größeren Innenwiderstand einen höheren sogenannten Voltage-Drop, das heißt die B+ Spannung fällt über die Gleichrichterröhre um etwa 20 bis 30 Prozent mehr ab als bei einer GZ34. Daher laufen die Amps teilweise mit geringerer Anodenspannung an den Endröhren, was einen weicheren und wärmeren Klang mit mehr Kompression erzeugt. Das wurde bald jedoch wieder dadurch ausgeglichen, dass die Netztrafos (hier vor allem die Fender- Export-Modelle mit unterschiedlichen Primärspannungsabgriffen), höhere Spannungen lieferten.

Teilweise lassen sich die beiden Typen nicht untereinander tauschen. Da die 5U4GB einen Heizstrom von 3 Ampere benötigt und die GZ34 nur 1,9 Ampere, könnten beim Tausch auf eine 5U4GB die Netztrafos überlastet werden. Vorsicht also bei kleineren Fender-Modellen wie dem Princeton Reverb oder dem Deluxe Reverb, die ursprünglich mit einer GZ34 ausgeliefert wurden. Steckt man hier eine 5U4GB ein, könnte der Netztrafo zu heiß werden und schließlich abrauchen. Bei Super Reverbs, Vibroverb Reverbs oder Vibrolux Reverbs kann man in der Regel bedenkenlos tauschen und den eigenen Klangvorlieben nachgehen. Wer etwas mehr Kompression bevorzugt, wird sich für die 5U4GB entscheiden, wer einen strafferen Ton mit mehr Dynamik wünscht, wählt die GZ34, die es heute wieder von zahlreichen Herstellern gibt (z. B. TAD, Sovtek oder JJ).

In einem amerikanischen Forum habe ich gelesen, dass man jeden Fender-Amp in einen heißeren Brit-Sound- Amp verwandeln kann, in dem man die Gegenkopplung abklemmt. Ist so ein Tuning zu empfehlen?

Die meisten Fender-Amps haben tatsächlich eine sehr hohe Gegenkopplung, da das typische Klangideal dieses Herstellers bei möglichst maximalem Clean-Sound lag. Dass man Fender-Amps mit klaren Sounds und Marshall- Amps mit rauer Distortion assoziiert, liegt auch an den Unterschieden in der Gegenkopplung. Bei Fender (Blackface und Silverface) wird hier meist ein 820- Ohm-Widerstand verbaut, was eine sehr hohe Gegenkopplung erzeugt, denn durch den geringen Widerstand fließt ein Großteil des Ausgangssignals in die Endstufe zurück und wird hier, vereinfacht gesagt, durch eine Phasendrehung zu größerer Klarheit stabilisiert. Bei Marshall finden wir dagegen Gegenkopplungswiderstände von 27k (JTM45) bis 56k oder sogar 100k (100-Watt Plexi). Der höhere Widerstand sperrt den Rückfluss des Signals am Ausgang in Richtung Endstufe. Daher klingen diese Amps viel lauter, offener und rauer.

5U4GB Gleichrichterröhre in Fender Princeton Reverb

Der Fender Tweed Deluxe oder der Vox AC30 haben gar keine Gegenkopplung. Daher sind besonders diese Modelle für ihre Rauheit bekannt. Für einen Blackface oder Silverface Fender sollte man die Gegenkopplung vielleicht nicht ganz abklemmen. Die Erhöhung des Gegenkopplungswiderstands auf 1,5k oder 2,2k reicht in den meisten Fällen aus, um die Amps etwas frischer und lebendiger klingen zu lassen. Dumble verwendet an dieser Stelle oft 3,9k. Man muss hier eben experimentieren. Es kann auch eine gute Idee sein, ein 5k- bis 25k-Poti neben die Speaker-Buchse in Serie mit dem Gegenkopplungswiderstand einzubauen und die Kopplung damit regelbar zu machen. Das Poti wird in diesem Fall als Rheostat verschaltet, also nur mit Schleifer und Ausgang. So kann man sich aussuchen, wie rau oder „british“ der Fender klingen soll. Einen Marshall macht man so aus dem Fender noch nicht, aber die rauere Richtung wird man zweifellos genießen können. Klemmt man die Gegenkopplung bei einem Fender vollends ab, wird der Amp meist schon zu dick, zu zerrig und damit viel zu rau. Wie so oft kommt es eben auf die richtige Balance an. Soweit in diesem Monat … Bis zum nächsten Mal!

>>Siehe auch diese FAQs zu Fender Amps<<

Von Millionär zu Gitarrensammler

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Bill-Goldstein-Gallerie

Die Geschichte Bill Goldstein ist der beste Beweis, dass Geld allein nicht glücklich macht. Dafür braucht man schon Vintage-Gitarren. Und Luxus-Sportautos. Doch der Reihe nach.

Der junge Unternehmer verkaufte seine Werbeagentur bereits mit 20 Jahren gewinnbringend und stieg daraufhin für mehrere Jahre als Strategiechef bei internationalen Agenturen ein. Laut Goldstein reichte das Gehalt daraufhin “locker” für den ersten Porsche. Doch so sehr sich sein Kontostand auch füllte – seine innere Leere schien der clevere Geschäftsmann nicht füllen zu können. Und so stieg er mit 30 Jahren für einige Jahre aus dem Geschäft aus, um sich auf Familie und Golf zu konzentrieren. Was sich so langweilig anhört war es scheinbar auch, denn einige Jahre später fand sich Goldstein erneut mitten im Marketing-Stress.

Ein Song, der alles verändert

Seine Berufung fand der Manager beim Autofahren. Im Radio lief Walt Grace’s Submarine Test, January 1967 von John Mayer. Dort geht es um einen Mann, der von seinem Alltag überfordert ist. Eines Tages entscheidet er sich dazu, ein eigenes U-Boot anzufertigen, um darin einen Neuanfang zu riskieren. Obwohl ihn seine Mitmenschen für nicht ganz dicht halten, setzt er sein Vorhaben am Ende um. Hört sich verrückt an und ist es auch. Für Goldstein war es aber der Anstoß zu einem neuen Leben. Denn nicht nur war er bis dato ein guter Businessman – der Amerikaner spielte Gitarre seit seinem achten Lebensjahr. Als Schüler hatte er einen Job in einem Musikladen, den ihn aufgrund seines jungen Alters mit gebrauchten Gitarren anstatt mit Dollars bezahlte. Einige dieser Instrumente gelten heute als Klassiker und bilden den Grundstein seiner Sammlung.

Vintage-Gitarren und Luxuskarossen

In seiner Galerie brachte Goldstein zusammen was auf den ersten Blick nicht wirklich zusammengehört: Gitarren und Luxusautos. Jedoch scheint diese Mischung zu funktionieren, denn nach eigenen Angaben wurden im ersten Jahr bereits rund 100 Gitarren und 35 Autos verkauft.

“Wer hat als Kind denn nicht Gitarre spielen gelernt, um Rockstar zu werden und sich dann solche Autos kaufen zu können?” – Goldstein

Im Moment stehen in erster Linie Klassiker von Ferrari, Jaguar, Mercedes sowie Porsche im Showroom. Hinsichtlich der Gitarren wird ein bunter Mix angeboten, wobei Kult-Instrumente von berühmten Spielern keine Priorität haben. “Wer eine Gitarre von Eric Clapton oder Bill Haley sehen will, soll ins Hard Rock Café gehen. Und die Autos von Fangio oder Lauda findet man im Museum”, so der Gründer. Bei den Instrumenten sind Modelle von Fender, Gibson, Rickenbacker sowie Danelectro im Sortiment. Auch Amps, beispielsweise von Marshall und Vox, gehören zur Sammlung. Und so wurde ein Selbstfingungs-Projekt zum nächsten Geschäftsprojekt. Man muss sich halt vermarkten können.

“And for once in his life, it was quiet

As he learned how to turn in the tide

And the sky was aflare when he came up for air

In his homemade, fan blade, one-man submarine ride”

Weitere Infos unter: waltgracevintage.com

Erlend Krauser, Charvel Guthrie Govan und Kemper Profiler

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Der Hamburger Musiker Erlend Krauser stellt spontan eine Charvel Guthrie Govan Signature vor, die er sich bei einem Freund für ein paar Tage ausgeliehen hatte – verstärkt vom Kemper Profiler.

Und wie immer, wenn Krauser Equipment demonstriert, entsteht dabei ein kleines Stück ganz besondere Musik, das wir Euch nicht vorenthalten wollen. Viel Spaß beim Zuhören und Zuschauen! Und vielen Dank an Integrative Concepts, die das Video zur Verfügung gestellt haben.

www.erlendkrauser.de / www.charvel.com / www.kemper-amps.com

GUITAR SUMMIT 2017: Die ersten Aussteller stehen fest

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Am 08.-10.09.2017 findet in Mannheim der erste Guitar Summit statt! Ausgerichtet von Gitarre & Bass werden Aussteller verschiedenster Couleur alles rund um das Thema Gitarren und Bässe präsentieren, angereichert mit einem umfangreichen Rahmenprogramm in der ganzen Stadt.

Hier gibt es schon mal eine Übersicht der ersten bestätigten Aussteller:

DECISION GUITARS:

Decision-Logo-komplett-black-chrome

Hinter Decision Guitars steckt Jens Barkholz, der Instrumente nach Kundenwunsch erstellt. Seine Gitarren zeichnen sich durch großes Detailreichtum und ein unkonventionelles Design aus.

Nebula burl Multiscale 27″-24,5″

MARLEAUX BASS GUITARS:

Bei Marleaux Bass Guitars werden in traditioneller, handwerklicher Fertigung individuelle E-Bässe mit moderner Ausstattung auf Kundenwunsch angefertigt. Für jede Musikrichtung und jede musikalische Herausforderung finden Marleaux Bässe ihren Einsatz um im Profi-Alltag zu bestehen.

Marleaux-Diva

Marleaux Diva

PMC – CUSTOM HANDCRAFTED GUITARS:

PMC wird von Pierre-Marie Châteauneuf geführt und ist Mitglied der European Guitar Builders und der French Guitar Builders. Zum Repertoire gehören E-Gitarren und -Bässe, akustische Instrumente sowie ausgefallene Sachen wie die “Byblos”, eine Mischung aus einer Oud und Gitarre.

Byblos Electrique Fond Blanc

SCHÖNITZ GITARREN:

Jedes Instrument von Jens Schönitz für einen Musiker oder Sammler ist ein Unikat und wird daher auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten und einzeln als Unikat gebaut. Die Gitarren und Bässe zeichnen sich durch laute, tragfähige Bässe, klangliche Ausgeglichenheit und einem hohen Obertonspektrum aus.

Ellipsis 4-Saitig

SHURE:

Von Mikrofonen zu Tonabnehmersystemen, Kopfhörern, Drahtlos-Systemen, Ohrhörern und In-Ear-Monitoring: Seit 1925 entscheiden sich Musiker und Musikliebhaber auf der ganzen Welt für den Sound und die Zuverlässigkeit von Shure-Produkten.

Shure SRH1840

TUBE AMP DOCTOR:

Seit 1993 hat sich Tube Amp Doctor eine Marktführerposition im Bereich der Röhrentechnik mit speziellem Fokus auf Gitarrenverstärker erarbeitet und die Röhrenmarke “TAD Premium Tubes” etabliert.

SCHMIDT GITARRENBAU:

„Unique Look and Sound„ ist das Leistungsversprechen von Schmidt Gitarrenbau aus Hessen: Eigenständige Designs und Formen zu bezahlbaren Preisen.

VOVOX:

Das selbsterklärte Ziel von VOVOX ist die perfekte Übertragung von Tonsignalen. Ob Home-Audio oder Professional-Audio – das Unternehmen bietet die richtige Lösung.

ZEAL GUITARS:

Die Instrumente von Zeal-Guitars sind Einzelstücke, welche vollständig in Handarbeit unter Verwendung ausgesuchter Materialien und feinster abgelagerter Tonhölzer entstehen. Dies gibt dem Unternehmen die nötige Flexibilität und Freiheit, um auf Kundenwünsche individuell einzugehen und jede Gitarre zu einem persönlichen Unikat werden zu lassen.

Hydra Custom

Weitere Aussteller folgen – wir halten euch selbstverständlich auf dem Laufenden.

Anmeldeschluss für Aussteller: 30.06.17

Weitere Informationen unter guitarsummit.de.


Halbleiter auf Steroiden: Evolution Amber 40 + 2×12 DIAG Cabinet

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Brandneu auf dem Markt, mit einem gleichermaßen aufwendigen wie mutigen Konzept: Laut Hersteller ist der Amber 40 in einer speziellen Halbleitertechnik aufgebaut, die das Verhalten von fortschrittliche Geräte und Lösungen realisiert hat. Nach seinen eigenen Aussagen benutzen Kollegen wie Warren Haynes, John Scofield, Joe Bonamassa, Robben Ford, John Petrucci, Mark Tremonti, Steve Stevens, Slash usw. seine Erfindungen.

Über die Fähigkeiten seines Evolution Amber 40 und des zugehörigen Cabinets gibt mein ausführlicher Testbericht in der aktuellen Ausgabe unseres Gitarre&Bass-Magazins detailliert Auskunft. Ich habe außerdem –wie immer bei solchen Tests- einige Soundclips  eingespielt, die einen Eindruck von den tonalen Eigenheiten des Topteils vermitteln.

Hinweise zu den Soundfiles

Für die Aufnahmen kamen zwei Mikrofone mit Großflächenmembran zum Einsatz, ein AM11 von Groove-Tubes/Alesis als Raum-Mikro und ein C414 von AKG, nahe platziert vor der Evolution-Box.

Die Clips wurden pur, ohne Kompressor und EQ-Bearbeitung über das Audio-Interface Pro-24DSP von Focusrite in Logic Pro eingespielt und abgemischt. Das Plug-In „Platinum-Reverb“ steuert die Raumsimulationen bei.

Die Instrumente sind eine Fender-CS-Relic-Strat-1956 (m. JB-Humbucker v. Seymour Duncan am Steg) und eine PRS-Mira/Korina (zwei Humbucker).

Die Clips #1 bis #4 stellen den Clean-Kanal vor. Warmes Grundtimbre, Kraft, Volumen, schöne Präzision in den Details.  Clip 4 zeigt, dass der Kanal auch fein gezeichneten Overdrive liefert.

 

Die Clips #4 bis #7 präsentieren den Overdrive-Channel. Der seinem Namen alle Ehre macht bzw. eben auch nicht mehr Gain vorrätig hat, als der Begriff beschreibt.  Für fette, gesättigte Distortion müsste man das Gitarrensignal vor dem Input boosten oder ein Distortion-Pedal zu Hilfe nehmen.

Der Kanal reagiert lebendig und antwortet facettenreich auf spieltechnische Feinheiten, sprich er unterstützt den musikalischen Ausdruck. Die Seele der Klangfarben ist rauchiges Clipping mit dem Touch von Fuzz-Distortion.

Im  Clip #8 hören wir den digitalen Reverb/Hall des Amber 40. Der Clip #9 verdeutlicht wie markant die fünf TA-Positionen der Vintage-Strat vom Amber 40 abgebildet werden.

 

Clip #10 präsentiert mein Referenz-Riff“ (RefRiff), das ich mit jedem Test-Amp/-Distortion-Pedal einspiele, damit man den Charakter (die Verzerrungen selbst sind hier gemeint, nicht die Frequenzkurve) der von uns getesteten Produkte quasi auf einer neutralen Ebene vergleichen kann.

Ich wünsche viel Vergnügen, und…,  wenn möglich, bitte laut anhören, über Boxen, nicht Kopfhörer! ;-).

Fragen, Anregungen  und  ja, auch Kritik sind wie stets willkommen. Nachrichten bitte an frag.ebo@gitarrebass.de.  Es klappt nicht immer,  aber ich werde mich bemühen möglichst kurzfristig zu antworten.

NAMM 2017: John Mayer bekommt Signature-Amp

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Der amerikanische Sänger/Songwirter John Mayer bekommt sein eigenes PRS-Modell. Der J-MOD 100 ist ein Single-Channel Amp mit (Fuß-)schaltbarer Gain-Stufe sowie einem Effects-Loop. Die Gain-Stufe soll dem Klang – laut Hersteller – reichere Obertöne sowie etwas mehr Biss verleihen. Ansonsten finden sich die üblichen Verdächtigen Regler: Volume, Tone, Treble, Mid und Bass. Hinzu kommen ein Bright- und Presence-Schalter. Verbaut sind vier 6L6 Power-Tubes sowie vier 12AX7/ECC83S Preamp-Tubes.

www.prsguitars.com

NAMM 2017: Hayden Amplifiers kündigen den “MF Range” an

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Basierend auf seinem Vorgänger, dem ‘MoFo’, bringt Hayden Amplifiers nun den kompakten ‘MF Range’ auf den Markt. Der Amp wird in England handgefertigt und soll in den Versionen MF-484 30-watt sowie MF-284 15-watt erhältlich sein. Zu den Künstlern, die sich für Hayden entschieden haben, gehören Jesse Hughes von den Eagles of Death Metal sowie Simon Neil von Biffy Clyro.

http://haydenamps.com/

 

 

NAMM 2017: Limitierte Geburtstagseditionen von Ashdown-Amps

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Anlässlich des 20-jährigen Bestehens, hat Ashdown eine besondere und limitierte Edition der ABM EVO-IV Head+Cabinet-Kombination produziert. Die in Großbritannien hergestellten 20th Anniversary ABM-600 EVO-IV und ABM 410T EVO-IV wurden auf der Grundlage der fünften und letzten Generation der ABM-Serie kreiert und werden mit einem luxuriösen diamond Tolex Anstich geliefert.

Ebenfalls neu ist Ashdowns Jubiläumssortiment der Limited Edition CTM-30-Tweed Valve Head sowie 112T-250-Tweed Cabinet, die allesamt in Ashdowns UK Custom Shop handverdrahtet wurden. Beide werden mit einem Vintage-Tweed-Überzug versehen. Diese limitierten Produkte werden bis Ende 2017 angeboten und jeweils mit einem handsignierten Zertifikat von Ashdown-Gründer Mark Gooday ausgeliefert.

Weitere Infos: ashdownmusic.com

NAMM 2017: Personal PA System, Onboard Pickup & Preamp, Banjo Pickup System

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Pünktlich zur diesjährigen NAMM Show stellt L.R. Baggs gleich drei neue Produkte vor. Darunter ein Personal PA-System, der Session VTC ONBOARD PICKUP & PREAMP für akustische Gitarren sowie ein Banjo Pickup-System.

Synapse – Personal PA-System

Vier Jahre lang hat das Unternehmen an dem Synapse getüftelt. Dabei handelt es sich um das erste Personal PA System des amerikanischen Akustik Tonabnehmer-Spezialisten.

Mit einer neuartigen Horntechnologie und dem 180° Abstrahlwinkel soll die Synapse ein ordentliches Sound- und Livegefühl übertragen. Ausgestattet mit 2 separaten Kanälen, einem customized Reverb und satten 500 Watt Power ist diese tragbare PA Anlage besonders für Singer/Songwriter und Solo-Akustikperformer geeignet, die einen hohen Anspruch an ihren Sound legen.

Aktuell gibt es noch keine Preisangaben. Lieferbar ca. ab Sommer 2017.

FEATURES:

  • Kompressions-Woofer und Hochtöner
  • 500 Watt, Classe-D Verstärker
  • 2 separate Kanäle
  • Gain Kontrolle
  • 3 Band EQ
  • Reverb-Pegelregelung
  • Phasenumschalter
  • Mute-Schalter
  • 48 V Phantomspeisung
  • 1/4 “/ XLR Kombibuchseneingang
  • Custom Reverb mit 3 Längeneinstellungen
  • 1/4 “und 1/8” Klinke Aux-Eingänge
  • Aux-Regler
  • 118 dB max, 115 dB kontinuierlich

Session VTC ONBOARD PICKUP & PREAMP

Wer die Eigenschaften eines Piezo Sounds in seiner Akustikgitarre schätzt und darüber hinaus schnell und unkompliziert seinen Sound auf der Bühne auf Studio-Niveau trimmen will, kann sich die neue SESSION VTC anschauen.

Hier vereint sich das bekannte Element Piezo System mit dem wohlklingenden Compressor/EQ des SESSION DI Pedals. So lässt sich mit wenigen Handgriffen ein harmonischer Piezo-Sound aus der Gitarre locken.
FEATURES:

  • Analoge Wärme verstärkt den Klangcharakter und liefert einen harmonischen Ton
  • Dynamischer EQ glättet häufige Problemfrequenzen
  • Klangregelung arbeitet zwischen einem breiten Spektrum von Wärme, Klarheit und alles was dazwischen liegt
  • Phasenwahlschalter
  • Lautstärkeregler
  • Batteriekontrollanzeige

Das SESSION VTC System ist ab sofort in Deutschland und Österreich erhältlich.

Preis: 356,00 € UVP

Banjo Pickup-System 

Ebenfalls neu zur NAMM 2017 kommt der Banjo Pickup von L.R.Baggs. Mit dem einheitlichen technischen Design, welches das Unternehmen bereits erfolgreich seit vielen Jahren in ihren Violinen-Tonabnehmer nutzt, kommt nun auch die 5/8 “Banjo-Brücke. Als integraler Bestandteil der Brücke fängt der Tonabnehmer die Eigenschaften des Instruments genau an der Quelle ein, ohne irgendwelche akustische Charaktere zu verändern.
Das Banjo Pickup-System kommt mit einer benutzerfreundlichen Ausgangsbuchse, welche durch ein speziell entwickeltes Montagesystem einfach und zuverlässig zu installieren ist.
FEATURES:

  • 5/8 “Ahorn-Brücke mit Tonabnehmer
  • Einheitliches Design für maximale Empfindlichkeit und Signalübertragung
  • Spezielle Ausgangsbuchse und Befestigungssystem
  • Einfach installiert in nur wenigen Minuten

Das L.R.Baggs Banjo System ist ab sofort in Deutschland und Österreich erhältlich. Preis liegt bei 261,00 € UVP

http://www.lrbaggs.com/

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