Die Kunde von diesem Signature-Amp dürfte sich in Windeseile in der Szene verbreitet haben. Klar, wenn doch einer der einflussreichsten Gitarristen der Gegenwart Pate stand, John Petrucci, seines Zeichens Mastermind bei Dream Theater. Und dann soll das Topteil auch noch die Gene des legendären Boogie Mark IIC+ in sich tragen! Es gibt den JP-2C in drei Ausführungen, als normales Topteil, wie wir ihn hier im Test haben, als 19“-Rackmount-Version, und –ganz edel- als Limited Edition Head, optisch aufgehübscht und obendrein handsigniert von Herrn Petrucci persönlich.
Über die Fähigkeiten des Mesa JP-2C gibt mein ausführlicher Testbericht in der aktuellen Ausgabe unseres Gitarre&Bass-Magazins detailliert Auskunft. Ich habe außerdem –wie immer bei solchen Tests- einige Soundclips eingespielt, die einen Eindruck von den tonalen Eigenheiten des Topteils vermitteln.
Hinweise zu den Soundfiles
Für die Aufnahmen kamen zwei Mikrofone mit Großflächenmembran zum Einsatz, ein AM11 von Groove-Tubes/Alesis und ein C414 von AKG, platziert vor einem Celestion-Vintage 30 im klassischen 4×12-Cab.
Die Clips wurden pur, ohne Kompressor und EQ-Bearbeitung über das Audio-Interface Pro-24DSP von Focusrite in Logic Pro eingespielt. Mit Ausnahme des Clips #9, der den Federhall des JP-2C selbst präsentiert, steuert das Plug-In „Platinum-Reverb“ die Raumsimulationen bei.
Die Instrumente sind eine Fender-CS-Relic-Strat-1956 und eine 1957-Signature-Les-Paul „Lee Roy Parnell“ aus dem Gibson-Custom-Shop.
Bedeutung der Buchstabenkürzel:
CL: Cleansound, vollkommen sauber, ohne Verzerrungen.
CR: Crunchsound, etwas mehr Gain als bei Overdrive.
Dist: starke Verzerrungen, hohe Gain-Ebene.
LP: Les Paul / Humbucker.
OD: Overdrive, geringe Anzerrungen.
Clip #1 und #2: John Petrucci arbeitet stilistisch zwar im Hard-Rock-/Metal-Lager, der JP-2C ist aber nicht auf das Genre festgelegt. Im Overdrive-/Crunch-Bereich liegt sogar eine besondere Stärke, da der Amp sensibel und ausdrucksstark dem Spieler folgt.
In den Clips #3 bis #6 hören wir die beiden im Grund-Sound nahezu identischen Distortion-Kanäle in verschiedenen Anwendungen. Positiv auffällig ist z. B. die präzise Artikulation des Tons im Attack.
Der Clip #7 verdeutlicht wie sich der Sound ändert, wenn man Shred-Schalter auf „On“ stellt. Dadurch ergibt sich etwas mehr Gain, vor allem treten die oberen Mitten hervor und „verschärfen“ den Ton (…üüühhhh und iiieeehhh… singt der Amp).
Clip #8 präsentiert den Federhall des JP-2C, der sich wie stets bei Mesa qualitativ auf höchstem Niveau bewegt.
Clip #9 präsentiert mein Referenz-Riff“ (RefRiff), das ich mit jedem Test-Amp/-Distortion-Pedal einspiele, damit man den Charakter der von uns getesteten Produkte quasi auf einer neutralen Ebene vergleichen kann.
Ich wünsche viel Vergnügen, und…, wenn möglich, bitte laut anhören, über Boxen, nicht Kopfhörer! ;-).
Fragen, Anregungen und ja, auch Kritik sind wie stets willkommen. Nachrichten bitte an frag.ebo@gitarrebass.de. Es klappt nicht immer, aber ich werde mich bemühen möglichst kurzfristig zu antworten.